Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 30.09.2008 

Wahlen | Eberhard Siller schafft zum dritten Mal den Sprung in den Bezirkstag. Der Hofer Bürgermeister freut sich über sein gutes Ergebnis. Klaus Adelt (SPD) muss noch zittern, genauso wie OB Harald F
Direktmandat geht wieder an CSU

 
Von Kerstin Dolde

Hof Eberhard Sillers Stimme am Telefon klingt fröhlich, von Frust über den Stimmenverlust von immerhin 11,8 Prozentpunkten auf 41,4 Prozent ist nichts zu spüren: „Man muss doch sehen, dass mein Ergebnis mit Blick auf die CSU-Landesströmung ein sehr gutes ist“, sagt der Hofer Bürgermeister und bisherige Bezirkstags-Vizepräsident.

Das Bezirkstagsmandat, so erzählt Siller weiter, sei immer von den SPD-Kandidaten direkt geholt worden. „Bis vor fünf Jahren, da habe ich es erstmals geschafft.“ Und eben am Sonntag wieder. Für ihn ist das ein Zeichen dafür, dass die Wähler mit ihm zufrieden seien.

„So leicht ist es ja auch nicht gewesen“, reflektiert Siller. Die Gegenkandidaten seien durchaus als stark zu bewerten. SPD-Mann Klaus Adelt, Selbitzer Bürgermeister und ehemals stellvertretender Landrat, sei vor allem im Landkreis sehr gut bekannt. Und mit Frank Stumpf, dem Nailaer Bürgermeister, hätten auch die Freien Wähler einen sehr bekannten Kommunalpolitiker ins Rennen geschickt.

Siller ist ehrlich: „Es war mir schon klar, dass es sogar mit dem Direktmandat eng werden könnte. Ich wusste aber auch, auf meine Hofer kann ich mich verlassen.“

48 Prozent in der Stadt Hof

In der Tat hat Siller in der Stadt Hof das beste Ergebnis erzielt. „Wo man mich am besten kennt, ist man auch mit meiner Arbeit offenkundig zufrieden.“ 48 Prozent der Wählerstimmen hat der Erststimmen-Kandidat auf sich vereinigen können.

Eberhard Siller schaut schon eifrig nach vorn: Es sei schon jetzt klar, dass der Stimmkreis Hof so viele Stimmen mit in den Bezirkstag einbringen kann, dass der Bezirkstagspräsident auch wieder von der CSU gestellt wird. Dass der Mann an der Spitze wiederum Dr. Günther Denzler heißen werde, sei kein Geheimnis. „Das haben wir unter gewissen Voraussetzung vorab festgelegt.“

Doch wird Siller wieder Vizepräsident? Das vermag der Hofer nicht zu bestätigen. „Da muss man sehen, wie die Bezirkstagswahl ausgeht, es stehen ja noch einzelne Ergebnisse aus“, verrät er beim Gespräch am Montagnachmittag. Erst am Dienstagnachmittag werden ja alle Listen ausgezählt sein. „Es steht derzeit fest, dass die CSU mindestens acht Vertreter im Bezirkstag haben wird, neun Sitze entsprächen der absoluten Mehrheit. Der neunte Sitz könnte aus Coburg kommen, doch die Mohrenstadt hat am Montag die Auszählung noch nicht beendet.

Wie geht’s jetzt für Siller im Bezirkstag weiter? Die Weichen dafür werden in der Fraktionssitzung am Donnerstagabend gestellt werden. Dies ist zugleich die konstituierende Sitzung.

Insgesamt gesehen, so versichert Siller, sei man seitens der CSU mit den Wahlergebnissen sehr zufrieden. „Ich habe meine Stimmen an die FDP und die Freien Wähler verloren. Was die beiden zusammen bekommen haben, habe ich an Federn gelassen“, so sieht er seine eigene Wahlanalyse. Dass der Stimmkreis nicht nur für den Landtag, sondern auch für den Bezirkstag von der CSU gehalten werden könne, hätte man vor Jahren nicht zu träumen gewagt.

Schnell zur Tagesordnung

Während auf Landesebene die Auswirkungen des „Erdbebens“ noch länger zu spüren sein werden, will der Hofer Bezirksrat schnell zur Tagesordnung übergehen. „Wir wollen zügig unsere Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hof weiterbauen“, sagt Eberhard Siller. Außerdem müsse die Subventionierung von Theater und Hofer Symphonikern weiterbetrieben und, wenn möglich, sogar verbessert werden.

Natürlich sei es Ziel, die Bezirksumlage weiter niedrig zu halten. Doch das werde nicht einfach sein. Da zum 1. Januar der Freistaat die Zuständigkeit in Sachen Hochwasserfreilegung übernehmen werde, habe der Bezirk bis dahin noch gut zu tun. „Wir haben heuer sehr viele Maßnahmen zu finanzieren, wollen wir doch bestmöglich unseren Kommunen helfen.“

Klaus Adelt, SPD, der mit 28,8 Prozent der Stimmen das Direktmandat verpasst hatte, war gestern keineswegs traurig. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt er am Telefon. Er habe das Ergebnis von Dieter Döhla aus dem Jahr 2003 um 0,6 Prozentpunkte verbessern können. Bedauerlich, so Adelt, sei dabei, dass die SPD fünf Prozentpunkte bei den Zweitstimmen eingebüßt habe. Da gelte es nun, Ursachenforschung zu betreiben.

„Ich warte erstmal aufs Endergebnis, das am Dienstag kommen wird. Dann weiß ich, ob ich im Bezirkstag bin“, betont Adelt weiter. Dann gäbe es auch konkrete Aussagen.

In Geduld üben musste sich indes auch der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner. Er kandidierte auf der Zweitstimmenliste der CSU.

 

zurück zur Übersicht