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Erschienen in der Frankenpost am 19.09.2008 
 

 

Volksfest | Der Hofer Stadtrat beschließt heute die Vergabe-Richtlinien und entscheidet gleichzeitig die Standortfrage für die Zeit des Hallenbaus. Mehrheit für einen separaten Biergarten gilt als wa
Viele Stimmen für die Nailaer Straße

 
Von Jan Fischer

Hof – Wenn die Hofer Freiheitshalle umgebaut wird, müssen zahlreiche Veranstaltungen umziehen. Die Hofer Symphoniker (wir berichteten) und die Macher der Messe „Eurobau“ (siehe Artikel unten) haben bereits Pläne parat. Was aber wird vom kommenden Jahr an aus dem Hofer Volksfest? Dafür wird der Stadtrat heute die Weichen stellen.

Per Beschluss werden die „Volksfest-Vergaberichtlinien“ geändert. Was nach einem formalen Akt klingt, beinhaltet unter anderem die brisante Standortfrage. Denn: Nicht nur die Halle, sondern auch der bisherige Biergarten steht nicht mehr zur Verfügung. In Stadtrats- und Verwaltungskreisen waren im Vorfeld drei Varianten im Gespräch:

Ein Zelt auf dem Volksfestplatz. Dazu müssten, so die Befürworter, die Wohnwagen der Schausteller auf einen anderen Platz ausweichen – somit wäre Raum für ein Zelt geschaffen, in dem sich Kapellen und Bierausschank konzentrieren. Diese Variante hatten die Vertreter der Hofer Brauereien und Festwirtin Kay-Stephanie Eckert stets favorisiert, weil dann – wie sie glauben – der Bierumsatz am besten wäre.

Drei Varianten im Gespräch

Eine Ausweitung des Geländes auf die Ernst-Reuter-Straße. Die Hofer Hauptverkehrsader müsste dann im Bereich des Festplatzes gesperrt werden. „Das hat sich die Stadt wohl nicht getraut“, meint dazu ein Stadtrat.

Eine Ausweitung auf die Nailaer Straße. Die Straße, die unterhalb des Festplatzes liegt, soll nach diesen Plänen zum Biergarten umfunktioniert werden. Auch ein Zelt soll hier aufgestellt werden. Büsche und Bäume, die derzeit noch eine Barriere zwischen Festgelände und Nailaer Straße bilden, sollen verschwinden.

Auf letztere Variante wird es wohl hinauslaufen: Eine Mehrheit gilt nach Informationen unserer Zeitung als wahrscheinlich. Bereits der Marktbeirat hat einstimmig die Ausweitung in Richtung Bahnhof Neuhof empfohlen. In der Vollsitzung heute wird das Votum freilich nicht einstimmig ausfallen, weil einige Stadträte lieber ein großes Zelt in den Platz integrieren würden.

Schwer wiegt offenbar das Argument „Tradition“. In 96 Jahren Hofer Volksfest habe sich der „Rummelplatz“ als Anziehungspunkt schlechthin erwiesen. Diesen solle man nicht unnötig beschneiden; wegen der Baustelle ist der Volksfestplatz ohnehin nicht wie bisher nutzbar.

Zudem gibt es viele Stimmen aus dem Stadtrat, die das Hofer Volksfest nicht vorrangig als Bierfest sehen. Die Musikkapellen und der Bierausschank, wie sie bislang in der Freiheitshalle angeboten wurden, werden eher als Rahmen für die Buden und Fahrgeschäfte auf dem Festplatz erkannt. „Der Kulmbacher Bierwoche können wir keine Konkurrenz machen“, heißt es.

Ausweichlösung als Chance

Den Umzug in die Nailaer Straße begreifen manche Stadtratsmitglieder als Chance, dem Fest „eine neue Note“ zu geben, die vielleicht auch als dauerhafte Lösung trägt. Für andere wiederum ist klar: Es kann sich nur um einen Kompromiss, um eine Zwischenlösung handeln – wenn die Freiheitshalle fertig ist, sollte ihrer Meinung nach wieder dort gefeiert werden.

Die Aufteilung des Festplatzes ist in einem weiteren Abschnitt der Richtlinien festgelegt. Daran will die Stadt – so zumindest der Beschlussvorschlag – nicht grundlegend rütteln. Zwar wird sich die Zahl der zugelassenen Schausteller reduzieren, da weniger Fläche vorhanden sein wird. Aber an den prozentualen Anteilen der Elemente wie Fahrgeschäfte, Unterhaltungsgeschäfte, Lotterien oder Essen und Trinken soll sich nichts ändern.

Sitzung heute

Der Hofer Stadtrat befasst sich heute in seiner Vollsitzung unter anderem mit dem Volksfest. Tagesordnungspunkt zwei lautet: „Volksfestwesen: Anpassung der Volksfestvergaberichtlinien während der Umbauphase der Freiheitshalle“. Die öffentliche Sitzung im großen Rathaussaal beginnt um 15 Uhr.

 

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