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Erschienen in der Frankenpost am 31.01.2008 
 

 

 

 
Brief an Huber | OB Fichtner zeichnet den Verlust von 2000 Behördenarbeitsplätzen seit 1989 auf
Strukturreform geht zulasten der Stadt

 
HofIn die Debatte um den Personalabbau in der Finanzverwaltung und die damit verbundene Stellenverlagerung nach München schaltet sich nun auch der Hofer Oberbürgermeister ein. 15 Hofer Stellen sollen bis 2009 betroffen sein.

Er habe Verständnis dafür, dass auch der Freistaat Bayern seine Strukturen abhängig von organisatorischen Entwicklungen reformieren müsse, schreibt Fichtner. „Zutiefst betroffen macht mich jedoch, wenn derartige Strukturreformen zulasten unserer Stadt gehen. Die Stadt Hof hat im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung, der Grenzöffnung nach Osten und der strukturellen Veränderung bei Bahn und Post in den letzten 15 Jahren einen massiven Arbeitsplatzverlust im öffentlichen Bereich hinnehmen müssen, der nach unseren Ermittlungen über 2000 Arbeitsplätze umfasst.“ Selbst die – regional äußerst begrüßte und willkommene – Ansiedlung einer Fachhochschule in Hof sowie die noch im Aufbau befindliche Verlagerung von Teilen des Landesamtes für Umwelt hätten hier keine vollständige Kompensation erbringen können.

Fichtner wehrt sich gegen eine neue Stellenverlagerung, im Interesse der Bürger und der gesamten Region, schreibt er. Es dürfe nicht sein, „dass die Bestrebungen nach einer Verschlankung des Staates auch im Falle der Finanzverwaltung erneut dazu führten, dass wertvolle Arbeitsplätze von hier in Ballungszentren mit einer schon bisher vorhandenen erheblichen Behördenkonzentration verlagert werden“. Gerade im Raum Hof würden die Folgen der Globalisierung unmittelbar sichtbar. Offene Grenzen und zusammenwachsende Wirtschaftsräume an der unmittelbaren Nahtstelle zu den neuen Bundesländern sowie zum EU-Beitrittsland Tschechien eröffneten hier den Unternehmen durch die Nähe von Höchstfördergebieten und Niedriglohnländern weitaus größere Entscheidungsspielräume in Richtung Osten, als dies bisher der Fall war. So entstünden neue Arbeitsplätze nicht mehr von selbst an den bestehenden Standorten, sondern dort, wo die besseren Rahmenbedingungen geboten werden. „Auf regionaler Basis kann diesem Abwanderungsprozess mit eigenen Kräften nur begrenzt entgegengewirkt werden“ argumentiert Fichtner weiter.

Er bittet Huber deshalb darum, durch das Ministerium prüfen zu lassen, mit welchen Maßnahmen zumindest eine Stabilität im Personalbereich beim Finanzamt Hof erreicht werden könne. „Noch mehr wäre mir jedoch daran gelegen, wenn die bayerische Finanzverwaltung nach dem Vorbild der (Teil-)Verlagerung des Landesamtes für Umwelt eine Möglichkeit findet, zentrale Dienste dem Finanzamt Hof zuzuordnen und so zu einer weiteren positiven Entwicklung unserer Stadt beizutragen“, bekräftigt der Hofer Oberbürgermeister abschließend.                                    red

 

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