Hof –
In die Debatte um den Personalabbau in der
Finanzverwaltung und die damit verbundene Stellenverlagerung
nach München schaltet sich nun auch der Hofer
Oberbürgermeister ein. 15 Hofer Stellen sollen bis 2009
betroffen sein.
Er habe Verständnis dafür, dass auch der Freistaat Bayern
seine Strukturen abhängig von organisatorischen
Entwicklungen reformieren müsse, schreibt Fichtner.
„Zutiefst betroffen macht mich jedoch, wenn derartige
Strukturreformen zulasten unserer Stadt gehen. Die Stadt Hof
hat im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung, der
Grenzöffnung nach Osten und der strukturellen Veränderung
bei Bahn und Post in den letzten 15 Jahren einen massiven
Arbeitsplatzverlust im öffentlichen Bereich hinnehmen
müssen, der nach unseren Ermittlungen über 2000
Arbeitsplätze umfasst.“ Selbst die – regional äußerst
begrüßte und willkommene – Ansiedlung einer Fachhochschule
in Hof sowie die noch im Aufbau befindliche Verlagerung von
Teilen des Landesamtes für Umwelt hätten hier keine
vollständige Kompensation erbringen können.
Fichtner wehrt sich gegen eine neue Stellenverlagerung,
im Interesse der Bürger und der gesamten Region, schreibt
er. Es dürfe nicht sein, „dass die Bestrebungen nach einer
Verschlankung des Staates auch im Falle der Finanzverwaltung
erneut dazu führten, dass wertvolle Arbeitsplätze von hier
in Ballungszentren mit einer schon bisher vorhandenen
erheblichen Behördenkonzentration verlagert werden“. Gerade
im Raum Hof würden die Folgen der Globalisierung unmittelbar
sichtbar. Offene Grenzen und zusammenwachsende
Wirtschaftsräume an der unmittelbaren Nahtstelle zu den
neuen Bundesländern sowie zum EU-Beitrittsland Tschechien
eröffneten hier den Unternehmen durch die Nähe von
Höchstfördergebieten und Niedriglohnländern weitaus größere
Entscheidungsspielräume in Richtung Osten, als dies bisher
der Fall war. So entstünden neue Arbeitsplätze nicht mehr
von selbst an den bestehenden Standorten, sondern dort, wo
die besseren Rahmenbedingungen geboten werden. „Auf
regionaler Basis kann diesem Abwanderungsprozess mit eigenen
Kräften nur begrenzt entgegengewirkt werden“ argumentiert
Fichtner weiter.
Er bittet Huber deshalb darum, durch das Ministerium
prüfen zu lassen, mit welchen Maßnahmen zumindest eine
Stabilität im Personalbereich beim Finanzamt Hof erreicht
werden könne. „Noch mehr wäre mir jedoch daran gelegen, wenn
die bayerische Finanzverwaltung nach dem Vorbild der (Teil-)Verlagerung
des Landesamtes für Umwelt eine Möglichkeit findet, zentrale
Dienste dem Finanzamt Hof zuzuordnen und so zu einer
weiteren positiven Entwicklung unserer Stadt beizutragen“,
bekräftigt der Hofer Oberbürgermeister abschließend.
red |