Von Kerstin Dolde
Hof – Am heutigen Freitag
wird der Hofer Stadtrat über den Erlass einer
Nachtragshaushaltssatzung entscheiden müssen. Dies ist notwendig
geworden, weil das Zahlenwerk, das im April abgesegnet worden war,
einige Veränderungen erfahren hat. Laut Gemeindeordnung wird dann
eine Satzung zum Nachtragshaushalt fällig, wenn bisher nicht
veranschlagte oder zusätzliche Ausgaben bei einzelnen
Haushaltsstellen in einem im Verhältnis zu den Gesamtausgaben
erheblichen Umfang geleistet werden müssen. Gestern bereits gaben
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Kämmereileiter Peter
Fischer Einblick ins Zahlenwerk.
Zwei größere Posten, die den Nachtragshaushalt
notwendig machen, sind beispielsweise die Tariferhöhung im
öffentlichen Dienst, die mit 860 000 Euro Plus gegenüber dem
ursprünglichen Ansatz zu Buche schlägt. Wie Peter Fischer
erläuterte, würden diese Kosten zum einen aus höheren Einnahmen im
Bereich der Einkommensteuer (rund 700 000 Euro zusätzlich) und einer
höheren Zuweisung des Freistaates für die Aufwendungen der Stadt Hof
im Zuge der Hartz-IV-Zahlungen (rund 1,36 Millionen Euro zusätzlich)
. Damit sei jedoch noch längst nicht der Ausgleich dafür geschaffen,
was die Stadt Hof tatsächlich an Hartz-IV-Ausgaben hat. „Die Stadt
Hof ist weiter eine der Verliererstädte bei Hartz IV“, erklärte OB
Fichtner nachdrücklich.
Auch im Bereich der
Verpflichtungsermächtigungen für die Freiheitshalle waren
Nachbesserungen nötig, betonte gestern Oberbürgermeister Dr. Harald
Fichtner. Dieser dankte in diesem Zusammenhang für die
Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberfranken.
Regierungspräsident Wilhelm Wenning habe einen erhöhten Zuschuss der
Oberfranken-Stiftung für den Hallenbau in Aussicht gestellt. Aus den
im Zuge des Plans B für den Flughafen freigewordenen Mitteln könne
zudem die Zuschuss-Summe für die Halle aufgestockt werden.
Als besonders erfreulich wertete Fichtner im
Gespräch mit unserer Zeitung, dass ein dringend notwendiges
Großtanklöschfahrzeug für die Feuerwehr noch in diesem Haushaltsjahr
beschafft werden könnte. „Der Ankauf mit Bruttobeschaffungskosten in
Höhe von 350 000 Euro hat die Regierung jetzt genehmigt“, gab
Fichtner bekannt und betonte: „Das ist ein Zeichen für die
ehrenamtlichen Feuerwehrleute, dass die öffentliche Sicherheit auch
ernst genommen wird.“
Mit dem neuen Haushaltsplan wird es zudem
möglich sein, 218 380 Euro „abzustottern“, eine Summe, die auf den
Fehlbetrag in Höhe von 3,9 Millionen Euro des Folgejahres
angerechnet werden kann. „Damit wird der Haushalt 2009 schon ein
wenig entlastet“, weiß Fichtner.
Welche Wünsche hat der OB fürs Haushaltsjahr
2009? „Dass das, was 2008 begonnen wurde, zügig fortgeführt werden
kann“, sagt er und verweist auf die Sanierung der Longoliusschule.
„Dann werden wir natürlich im kommenden Jahr auch die Freiheitshalle
und die Hofecker Schule angehen.“ Und: „Wir müssen sehen, mit dem,
was wir haben, hinzukommen.“
Vor zu viel Euphorie warnt indes Kämmerer
Fischer: „Wir erwarten für 2009 weniger Schlüsselzuweisungen und ein
Minus bei den Gewerbesteuereinnahmen aufgrund der
Unternehmenssteuerreform.“ |