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Erschienen in der Frankenpost am 29.07.2008 

Dr. Gisela Strunz, Vorsitzende des KulturKreis Hof

 

Beschluss | Im Hofer Museum haben Kinder und Jugendliche nun freien Eintritt
„Bildung und kulturelles Kapital für alle“
 
Hof Im Museum Bayerisches Vogtland haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nun freien Eintritt. Dies beschloss jüngst der Hofer Stadtrat und gab damit einem Antrag der CSU-Fraktion statt. In einem Interview stand uns Dr. Gisela Strunz, stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des KulturKreises Hof, Rede und Antwort.

Frau Dr. Strunz, wie kam es zu der Idee, Kindern und Jugendlichen kostenlosen Eintritt zu gewähren?

Die CSU-Fraktion hatte den Antrag an den Oberbürgermeister gestellt, weil viele Eltern mit Kindern, Mitglieder des KulturKreises und Mitglieder, die selbst museumspädagogisch tätig sind, dies nachgefragt hatten. Es ist bekannt, dass viele Gruppen nicht das Museum besuchen, weil sich einige Kinder den Eintritt nicht leisten können. So waren wir schnell der Meinung, dass es allen Kindern möglich werden muss, ins Museum zu kommen. Wir finden, es lohnt, jungen Besuchern freien Eintritt zu gewähren.

Gibt es Vorbilder in anderen Städten?

Natürlich. In vielen Städten gibt es bereits freien Eintritt für Kinder und Jugendliche ins Museum. In anderen Ländern ist das längst so. England gewährt bei staatlichen Museen freien Eintritt für alle. In Frankreich, so weiß ich, wird Kindern und Jugendlichen bei freiem Eintritt der Besuch vieler Bildungseinrichtungen gewährt.

Hat man in Deutschland Nachholbedarf?

In Deutschland wird auch wieder mehr auf Bildung geschaut. Die beste Investition in die Zukunft, das habe ich auch im Stadtrat gesagt, ist die Investition in die Bildung unserer Kinder.

Damit ist der Verzicht auf den Eintritt zugleich ein „Mehr“...

Ja, denn man gewinnt an Bildung. Man spricht auch von kulturellem Kapital, das durch Museumsbesuche erworben werden kann. Viele Eltern sind nicht mehr in der Lage, ihren Kindern solches kulturelles Kapital mit auf den Weg zu geben, das lässt sich etwa durch Museumsbesuche ausgleichen und fördern.

Nun ist die Stadt Hof nicht gerade reich mit Finanzmitteln ausgestattet. Was antworten Sie möglichen Kritikern, die sagen könnten, der Stadt gehe Eintrittsgeld durch die Lappen?

Die CSU-Fraktion hat dies sehr wohl bedacht. Aber die Zahl der erwachsenen Museumsbesucher hat sich in Hof in der Vergangenheit verdreifacht. Das ist auf die Anstrengungen und das Angebot von Museum aktiv zurückzuführen. Dadurch sind die Einnahmen auch aus Eintrittsgeldern gestiegen, so dass gegen den freien Eintritt für Kinder und Jugendliche nichts einzuwenden ist.

Wie sind Sie bislang mit der Besucherfrequenz junger Leute zufrieden?

Viele Kinder kommen sehr gerne und auch einfach „mal so“.

Was ist denn in nächster Zeit für Kinder und Jugendliche im Museum geplant?

Wir bieten im Rahmen des Ferienprogrammes der Stadt Hof eine Museumsnacht an. Das wird sicher gut angenommen.

Das Gespräch führte Kerstin Dolde

Interview
 

 

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