von Kerstin Dolde
Hof – Seit langem ist der
Zugang zum Luftsteg – von den Hofern „Luftbrücke“ genannt – ein
Ärgernis. Schmutzig und übelriechend sind nur zwei Adjektive, die im
Zusammenhang mit der Unterführung genannt werden. Der dunkle Zugang
lockte auch etliche Straftäter an. Künftig wird die Anbindung zum
Luftsteg an der „frischen“ Luft möglich. Der Hofer Stadtrat stellte
dafür die Weichen, im September geht es los.
Der Luftsteg im Bahnhofsviertel ist eigentlich
die wichtigste, fußläufige Verbindung ins Münsterviertel und nach
Körtenbruck. Immer wieder mahnten Bürger an, die Anbindung von der
Bahnhofstraße an den Luftsteg zu verbessern. Dies ist nun endlich,
nach vielen Verhandlungen mit der Bahn, möglich. Wie Stadtdirektor
Franz Pischel berichtete, wird der neue Zugang zum Luftsteg
oberirdisch angebracht. Dabei wird ein von der Bahn nicht mehr
benötigter Mittelabgang zum Bahngelände nun Richtung Pakethalle
versetzt und stellt damit den neuen Zugang dar. Am Eingang der
Unterführung wird ein geschlossenes Tor angebracht. Auch wird der
Zugang asphaltiert.
Die Kosten für die Bauarbeiten liegen bei 41
000 Euro. Davon werden 80 Prozent durch das Städtebauförderprogramm
„Soziale Stadt“ bezuschusst.
Die Nachricht über den schnellen Baubeginn
sorgte für Freude im Stadtrat: „Wenn wir das geschafft haben, machen
wir ein großes Fest am Bahnhof“, verkündete Oberbürgermeister Dr.
Harald Fichtner. Für die CSU-Fraktion begrüßte Angela Bier, dass
endlich eine Lösung gefunden worden sei. Viele Menschen aus dem
Bahnhofsviertel könnten so die Einkaufsmöglichkeiten jenseits des
Bahnhofes nutzen und das gesamte Wohngebiet werde für Fußgänger
besser angebunden.
Rainer Kellner, SPD, erklärte, es sei wichtig,
dass die Bauarbeiten schnell beginnen und der Durchgang endlich
geschlossen werde. „Dann muss niemand mehr durch den furchtbaren
Tunnel gehen!“ Ingeburg Buchta, FAB, betonte die Unverzichtbarkeit
der Luftbrücke. Es sei höchste Zeit, dass es nun Verbesserungen
gebe.
Grünen-Stadträtin Margit Doll drückte
ebenfalls ihre Freude darüber aus, dass die Unterführung nicht mehr
benutzt werden müsse, bedauerte jedoch die kleine Lösung. Für Mütter
mit Kinderwagen oder Radler sei es ein Kraftakt, die Fahrzeuge
hinaufzustemmen.
„Natürlich hatten wir auch an andere Lösungen
gedacht“, betonte daraufhin der Oberbürgermeister. „Doch auch
Städtebaumittel sind nur begrenzt, und wenn die Elektrifizierung der
Bahnstrecke kommt, muss mit der Luftbrücke wieder was geschehen.“
K.D. |