Hof –
Seit Mai ist der neue Hofer Stadtrat in Amt
und Würden, nun gab es Schelte für Teile des Gremiums: Bei
der jüngsten Sitzung verließen nach rund eineinhalb Stunden
zirka acht Stadträtinnen und -räte verschiedenster
Fraktionen und Gruppierungen das Gremium, obwohl noch nicht
alle Tagesordnungspunkte abgearbeitet waren. Das „wurmte“
den Oberbürgermeister so, dass Dr. Harald Fichtner nach
einigen Minuten das Wort ergriff: Er habe lange überlegt, ob
er den Missstand in öffentlicher Sitzung anspreche, betonte
er, aber es müsse sein: „Wir reden so oft von
Bürgerbeteiligung. Ich finde es unmöglich von Stadträten,
die nicht mal zwei Stunden in einer Sitzung bleiben können
und einfach mittendrin die Sitzung verlassen.“ Fichtner
wertete dies als Affront gegen den „Souverän Bürger“.
CSU-Stadtrat Wilfried Anton pflichtete
dem Oberbürgermeister bei: Das Verhalten der Stadträte, die
unentschuldigt dem weiteren Verlauf der Sitzung fernblieben,
sei zugleich unanständig den jeweiligen
Fraktionsvorsitzenden gegenüber. Zugleich monierte Anton,
dass viele Stadträte bis heute noch nicht ihre
Erreichbarkeit mittels Adresse, Telefon, Fax und Mail
mitgeteilt hätten. „Wir rennen bei der Wahl jedem Bürger
nach, besuchen die Menschen abends und am Wochenende. Ich
meine, wer sich um ein Amt bei den Bürgern bewirbt, muss für
diese auch nach der Wahl erreichbar sein!“ Leider lasse die
Sensibilität zur Pflichterfüllung merklich nach, bekräftigte
Anton später. K.D.
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