Hof
– Neben ihren Ehrenämtern – unter anderem
als CSU-Stadträtin – führt Bettina Zschätzsch ein
Familien-Unternehmen: Die Hoferin ist neunfache Mutter. Im
Interview mit dem Hofer Anzeiger
spricht sie über den Muttertag am morgigen Sonntag, ihr
Engagement und ihre nächsten Ziele.
Frau Zschätzsch, ist der Muttertag für
Sie ein besonderer Tag?
Grundsätzlich ist es eine schöne
Geste, wenn die sonst so alltägliche Fürsorge einer Mutter
in den Mittelpunkt gestellt wird und man „Danke“ sagt.
Allerdings: Mein Vater war Historiker und hat immer betont,
dass der Muttertag in der NS-Zeit eingeführt wurde, um die
„gebärfreudige Mutter“ zu ehren. Heute steht eher der
kommerzielle Aspekt im Vordergrund: Es ist ein Tag, an dem
die Blumenhändler ein gutes Geschäft machen und zudem die
Blumen richtig teuer sind.
Bekommen Sie viele Blumen von Ihren
Kindern?
Ich sage ihnen, sie sollen mir keine
Blumen schenken. Für mich gibt es andere, ganz persönliche
Muttertage: wenn ich spüre, dass ich mich auf die Kinder
verlassen kann, wenn sie eine eigene Meinung entwickeln und
wenn sie Freud’ und Leid miteinander teilen.
Haben Sie sich immer neun Kinder
gewünscht?
Als unser erstes Kind behindert war,
wurde mir klar, dass ich keine berufliche Karriere machen
kann und mich der Familie widmen wollte. Kinderreichtum geht
nur in einer guten Partnerschaft – mein Mann ist in dieser
Hinsicht genial.
Lassen sich Erfahrungen aus der
Familie auf das ehrenamtliche Engagement übertragen?
Wenn mir jemand sagt „Das geht
nicht“, bleibe ich erst recht am Ball; genauso wie ich immer
an mein behindertes Kind geglaubt habe. Für sinnvolle Ziele
findet sich immer ein Weg. Beim Einsatz für die
Dreifachturnhalle hat sich diese Hartnäckigkeit bewährt.
Genauso hartnäckig will ich für das Projekt
„Schulbegleitung“ kämpfen.
Jan Fischer
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