Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 10.05.2008 
Bettina Zschätzsch, Hofer Stadträtin und neunfache Mutter


 
Interview
„Kommerz am Muttertag im Vordergrund“
 

Hof – Neben ihren Ehrenämtern – unter anderem als CSU-Stadträtin – führt Bettina Zschätzsch ein Familien-Unternehmen: Die Hoferin ist neunfache Mutter. Im Interview mit dem Hofer Anzeiger spricht sie über den Muttertag am morgigen Sonntag, ihr Engagement und ihre nächsten Ziele.

Frau Zschätzsch, ist der Muttertag für Sie ein besonderer Tag?

Grundsätzlich ist es eine schöne Geste, wenn die sonst so alltägliche Fürsorge einer Mutter in den Mittelpunkt gestellt wird und man „Danke“ sagt. Allerdings: Mein Vater war Historiker und hat immer betont, dass der Muttertag in der NS-Zeit eingeführt wurde, um die „gebärfreudige Mutter“ zu ehren. Heute steht eher der kommerzielle Aspekt im Vordergrund: Es ist ein Tag, an dem die Blumenhändler ein gutes Geschäft machen und zudem die Blumen richtig teuer sind.

Bekommen Sie viele Blumen von Ihren Kindern?

Ich sage ihnen, sie sollen mir keine Blumen schenken. Für mich gibt es andere, ganz persönliche Muttertage: wenn ich spüre, dass ich mich auf die Kinder verlassen kann, wenn sie eine eigene Meinung entwickeln und wenn sie Freud’ und Leid miteinander teilen.

Haben Sie sich immer neun Kinder gewünscht?

Als unser erstes Kind behindert war, wurde mir klar, dass ich keine berufliche Karriere machen kann und mich der Familie widmen wollte. Kinderreichtum geht nur in einer guten Partnerschaft – mein Mann ist in dieser Hinsicht genial.

Lassen sich Erfahrungen aus der Familie auf das ehrenamtliche Engagement übertragen?

Wenn mir jemand sagt „Das geht nicht“, bleibe ich erst recht am Ball; genauso wie ich immer an mein behindertes Kind geglaubt habe. Für sinnvolle Ziele findet sich immer ein Weg. Beim Einsatz für die Dreifachturnhalle hat sich diese Hartnäckigkeit bewährt. Genauso hartnäckig will ich für das Projekt „Schulbegleitung“ kämpfen.

Jan Fischer
 

 

zurück zur Übersicht