Von Kerstin Dolde
Hof –
Großes Publikumsinteresse ist bei Stadtratssitzungen
in Hof eher ungewöhnlich. Am Freitagnachmittag drängten sich
jedoch die Zuhörer um die Sitzplätze im Großen Rathaussaal.
Der Grund: Die 13 „Neuen“ im Hofer Stadtrat wurden vereidigt
und die Bürgermeister gewählt und vereidigt. Viele
Angehörige waren deshalb mit dabei.
Eingangs der Sitzung machte OB Dr.
Harald Fichtner Anmerkungen zur aktuellen Stadtratspolitik.
Der 13. Stadtrat nach Kriegsende nehme nun die Arbeit auf,
übernehme Verantwortung für die Geschicke der Stadt. In der
abgelaufenen Stadtratsperiode sei die Stadt Hof finanziell
nicht auf Rosen gebettet gewesen. „Dies wird allein daran
deutlich, dass – wohl einmalig in der Geschichte der Stadt –
in einer Legislaturperiode zwei Haushalte nicht genehmigt
wurden und die restlichen vier nur unter Auflagen. Dennoch
konnte in den letzten sechs Jahren Entscheidendes zur
Weiterentwicklung der Stadt geleistet werden“, versicherte
Fichtner.
Die Generalsanierung des
Schiller-Gymnasiums und den Bau der Dreifachturnhalle nannte
der Oberbürgermeister als Beispiele. Auch an privaten
Investitionen fehle es nicht: Der Automobilzulieferpark
wachse stetig, die Firma Dachser sei in den Neubau am
Regnitztal umgezogen und hege bereits Erweiterungspläne.
Leider schlügen positive
wirtschaftliche Entwicklungen nicht unmittelbar auf den
städtischen Hofer Haushalt durch. Eine nachhaltige
Verbesserung der städtischen Einnahmesituation zeichne sich
allerdings immer noch nicht ab. Das Programm „Stadtumbau
West“ nannte Fichtner als „wichtigen Schlüssel für die
Zukunft“. Die Kultureinrichtungen seien unverzichtbar und
wichtig auch für die Anstrengungen zum strukturellen Wandel.
Der Freistaat sei gefordert. „Ich wünsche mir die
Kreativität und den Willen, den man zur Hilfe andernorts an
den Tag legt und auch die Großzügigkeit, die für die
Stadttheater in München gilt“, so Fichtner unter Applaus der
Anwesenden.
Auch der Zusammensetzung des neuen
Stadtrates schenkte der OB Beachtung. Die CSU sei mit 20
Sitzen weiter stärkste Kraft, die SPD habe drei Sitze
abgeben müssen und verfüge nunmehr über elf Sitze. Die
Freien Aktiven Bürger hätten auf zehn Sitze zugelegt. Die
Grünen bleiben mit einem Stadtrat vertreten, die Linke habe
nun zwei Repräsentanten im Gremium. „Die Zahl von 13 neuen
Stadträten zeigt, dass auch an der Vertretung der Hofer
Bürger der Generationswechsel nicht vorübergeht.“
Am Ende wünschte der Oberbürgermeister
den Mitgliedern des Gremiums, „dass durch Ihre Arbeit der
Stadtrat hohes Ansehen in der Bürgerschaft erlangt, indem
Sie kluge und weitsichtige Entscheidungen zum Wohle der
Stadt Hof und ihrer Bürgerinnen und Bürger treffen“.
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