Wolfgang Fleischer hat keine einfache
Aufgabe übernommen. Als Vorsitzender der CSU-Fraktion muss
er vielfältige Interessensgruppen unter einen Hut und „auf
Linie“ bringen – dies hat sich in der Vergangenheit mitunter
als schwierig erwiesen. Aber: Fleischer ist einer, der sich
in der Stadtratsarbeit auskennt; als Vereinsvorsitzender und
Firmenchef bringt er Durchsetzungsvermögen ebenso mit wie
die Fähigkeit, in die Rolle des Moderators zu schlüpfen.
Mit der Nominierung von Amtsinhaber
Eberhard Siller als zweiten Bürgermeister haben die
Fraktionskollegen Wolfgang Fleischer gleich ins „kalte
Wasser“ geworfen. Die Verhandlungen mit den anderen
Fraktionen über die Bürgermeister-Posten werden zur ersten
Bewährungsprobe für ihn. Der Auftrag an Fleischer und die
Fraktionsvorstände: Sie müssen der Konkurrenz von SPD und
FAB klar machen, dass für sie „nur“ der Sport-Bürgermeister
übrig bleiben und dass es weiter eine CSU-Doppelspitze in
Hof geben soll. Was gleichzeitig bedeuten würde, dass eine
Fraktion bei der prestigeträchtigen Postenvergabe leer
ausgehen würde.
Vielleicht kommen Fleischer bei den
bevorstehenden Gesprächen seine Erfahrungen beim ASV zugute:
Hinter den Kulissen des Stadtrats wird jetzt nämlich auch
gerungen – um Mehrheiten. Jan Fischer |