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Erschienen in der Frankenpost am 19.03.2008 

Bürgermeister Eberhard Siller erzählt den Schülern der 8 M von den Zwängen knapper Bauunterhaltskassen und den Zielen der Stadtplaner Foto: -rai

 

 
Fragestunde | Zu Besuch in der Christian-Wolfrum-Schule, stellt sich Bürgermeister Eberhard Siller den Fragen der Schüler des M-Zugs. Zwischen Altstadtdach und Straßensanierung interessiert die junge
Gegen Schlaglöcher und Gestank

 
HofGleich die erste Frage zeigt, was die Hofer zurzeit am stärksten bewegt: „Wie ist das mit dem Altstadtdach“, will die Schülerin mit Fensterplatz wissen. Sie und ihre Klassenkameraden in der 8 M der Hofer Christian-Wolfrum-Hauptschule haben die seltene Gelegenheit, sich direkt bei Bürgermeister Eberhard Siller über die Stadtentwicklung und die Zukunft ihres Schulhauses zu informieren.

„In GSE – also dem Kombi-Fach aus Geschichte, Erdkunde und Sozialkunde – haben wir gerade das Thema: Was macht ein Bürgermeister?“, erklärt Lehrer Stefan Stadelmann. Als Beispiel aus der Praxis hat er mit Siller den für die Hofer Schulhäuser zuständigen Fachreferenten in den Unterricht eingeladen.

Dach ist Frage Nummer eins

Aber auch die Frage nach dem Dach kommt dem Besucher gelegen – hat er doch dabei die Gelegenheit, einige gängige Missverständnisse auszuräumen: „Es geht darum, die gesamte Innenstadt schöner zu machen“, erklärt er die Maßnahme, die Käufer von auswärts in die Stadt locken soll. „Die Hofer allein reichen als Käufer nicht.“ Für mehr Infos legt Siller den Schülern die Podiumsdiskussion ans Herz, zu der Frankenpost und TV Oberfranken am 27. März einladen.

Im Lauf der Fragestunde erfahren die Schüler des Mittlere-Reife-Zuges vor allem aber auch, dass Geld haben und Geld ausgeben im kommunalen Rahmen ganz anders funktioniert als im eigenen Geldbeutel. Denn so ist es eben nicht möglich – ein Schüler hat dies angeregt – mit den Mitteln für die Innenstadtaufwertung erst einmal die Straßen in der Innenstadt aufzumöbeln. „Für die eine Maßnahme gibt es eine hohe Förderung – für die andere nicht“, erklärt Siller.

Eine Förderung gibt es allerdings für die neue Freiheitshalle, deren künfitge Gestaltung die Schüler als Hofer natürlich ebenfalls brennend interessiert. Und noch viel wichtiger: „Muss das Volksfest ausfallen?“ Hier gibt der Bürgermeister aber ganz klar Entwarnung. Die Architekten müssten das Volksfest immer im Blick behalten.

Neben dem nur einmal im Jahr gefeierten Volksfest ist den Schülern aber auch ein Dauerzustand wichtig – einer, den es möglichst schnell abzuschaffen gilt. Lehrer Stadelmann spricht die Toiletten im Schulhaus und vor allem den Sanitärbereich in der Turnhalle an: „Es stinkt!“, lautet die einhellige Meinung der M-Schüler. Siller verspricht, prüfen zu lassen, ob der Mief mit den anstehenden Arbeiten in der Turnhalle beseitigt werden kann – aber das ist den Schülern noch zu vage. „Heißt das jetzt, es bleibt so?“, hakt eine entsetzte Schülerin nach. Der Bürgermeister verspricht, den Gestank schnellst möglich beseitigen zu lassen. Bei der Frage nach neuen Toiletten gilt allerdings das Hauptproblem knapper Mittel für den Bauunterhalt. „Wessen Schule gerade dran ist, der freut sich“, weiß Siller. „Alle anderen aber fühlen sich benachteiligt.“

Sicherlich nicht benachteiligt fühlen sich die M-Schüler: Immerhin hat sich der Bürgermeister anderthalb Stunden Zeit genommen, ihnen seine Tätigkeit, aber auch seine Sorgen darzulegen. -rai

 

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