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Erschienen in der Frankenpost am 03.03.2008 
   

Gebannte Blicke auf die Leinwand im Hofer Bürgerzentrum, wo die Ergebnisse aus den Stimmbezirken einlaufen: Die Kandidaten und Anhänger der einzelnen Parteien und Fraktionen warteten am Sonntagabend auf das Trendergebnis Foto: Sammer


 
Stadtratswahl | Die Auszählung der Listenkreuze ergibt lediglich einen ersten Trend, das Endergebnis folgt im Laufe des heutigen Tages. Für die Hofer SPD zeichnet sich jedoch eine deutliche Wahlschlap
CSU winkt absolute Mehrheit
 

Von Kerstin Dolde

Hof Wahlsonntag, 19.06 Uhr: Alle 59 Stimmlokale sind ausgezählt. Die CSU liegt mit 47,69 Prozent der Stimmen und 22 der insgesamt 44 Sitze vorn, die SPD rangiert mit 25,18 Prozent (elf Sitze) abgeschlagen dahinter. Bündnisgrüne kommen auf 2,79 Prozent (ein Sitz), FAB auf 18,6 Prozent (acht Sitze), die Linke hat beim ersten Anlauf 5,74 Prozent (zwei Sitze) geschafft.

Und doch ist das Ergebnis nur ein vorläufiges. Erst am heutigen Montag, gegen 15 Uhr, soll das Endergebnis vorliegen. Denn gestern wurden nur die Stimmzettel ausgezählt, bei denen nur eine Partei angekreuzt wurde, also Kopflistenkreuze verteilt wurden. Und es kamen zudem die Stimmzettel in die Zählung, bei denen nur Kandidaten innerhalb einer Partei angekreuzt wurden. Eine konkrete Sitzverteilung, so versicherte stellvertretender Wahlleiter Gerhard Weiß, sei damit noch nicht ablesbar.

Deshalb wurde gestern Abend quer durch die Parteien und Fraktionen viel gerechnet, gerätselt und philosophiert. Das Trendergebnis gibt schließlich lediglich Aufschluss über das Verhältnis der Parteien untereinander. Wähler, die vom Recht des Stimmenverteilens quer durch die einzelnen Listen Gebrauch gemacht haben, die kumuliert und panaschiert, ja sogar manche Kandidaten gestrichen haben, tauchen in der Berechnung noch nicht auf. Deren Stimmen werden erst heute ausgezählt. So kann sich jedes Ergebnis noch um zwei bis drei Sitze verändern, nach oben oder unten.

Vor sechs Jahren, bei der Wahl 2002, war die CSU mit einem Trendergebnis von 23 Sitzen bereits schon einmal auf Kurs zur absoluten Mehrheit. Aber quasi über Nacht büßten die Christsozialen zwei Plätze ein und bekamen nach Auszählen aller Stimmen nur 21 Plätze im Stadtrat. Die SPD rutschte von 16 auf 15 zurück, die Grünen schafften einen Platz, den sie am Vorabend noch nicht zu erhaschen schienen. Die FAB bekam statt der vier Plätze im Trendergebnis sogar sechs im Gremium.

Wie viele Plätze jede Fraktion für sich beanspruchen darf und ob die CSU die absolute Mehrheit erreichen wird, wird im Laufe des Montags amtlich. Schon jetzt scheint aber klar zu sein: Die CSU dürfte die stärkste Kraft im neuen Hofer Stadtrat bleiben, die FAB könnten einen Satz nach vorne gemacht haben, und die Grünen müssen noch um den Einzug in den Stadtrat zittern. Für die SPD zeichnet sich nach der verlorenen OB-Wahl im Jahr 2006 eine weitere herbe Wahlschlappe ab.

Apropos Wahlschlappe: Mit einer Wahlbeteiligung von rund 44 Prozent ist bei dieser Kommunalwahl in Hof ein historischer Tiefstand erreicht. Bei der Stadtratswahl im Jahr 2002 waren immerhin noch 52,5 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne gegangen.

 

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