Hof –
Der ehemalige Güterbahnhof soll zu einem modernen
Güterverkehrszentrum wachsen. Die bisherige kleine Zufahrtsstraße
„Am Güterbahnhof“ reicht dafür nicht aus. Der Hofer Stadtrat stellte
in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Weichen dafür, dass die
Pläne für eine neue Zufahrtsstraße weiter vorangetrieben werden
können.
Diese Südeinfahrt soll laut Planung am Anspann beginnen und nach
Norden zur Viceburgstraße gebaut werden. Läuft alles wie vorgesehen,
wird die neue Straße nahe des bestehenden Luftstegs das Areal
anschließen.
Mehr Sicherheit
„Eine leistungsfähige Erschließung ist die Grundvoraussetzung für
das Funktionieren des Güterumschlags von der Schiene auf die
Straße“, betonte Stadtdirektor Franz Pischel vor dem Stadtrat. Die
bisherige Erschließungsstraße sei für die geplante Nutzung weder aus
verkehrstechnischen noch aus sicherheitsrelevanten Gründen mehr
ausreichend.
Bereits im Juli 2007 war die Aufstellung des Bebauungsplanes
„Güterbahnhof“ und die damit verbundene Änderung des
Flächennutzungsplanes vom Stadtrat beschlossen worden. Drei geplante
Realisierungsabschnitte für das Areal des Güterbahnhofs sind darin
enthalten – wichtige Grundlage für den Bau der neuen Zufahrtsstraße.
Zuvor muss jedoch noch Grund erworben werden, insgesamt sind 4670
Quadratmeter nötig. Im Bebauungsplan, der bereits alle Schritte bis
zum Satzungsbeschluss durchlaufen hat, wurden inzwischen zwei
Aktualisierungen nötig. Diese erfordern nun die erneute Auslegung
des Planes.
Zum einen erfolgte die Anpassung des amtlichen Katasters; damit
verbunden war das Verfahren zur Flächenfreistellung für die
Bahnnutzung und die Einbeziehung von Stützmauern und
Böschungsflächen in die Erschließungsanlage.
Zum anderen waren die monatelangen Verhandlungen mit den
Grundstückseigentümern noch nicht erfolgreich. Ein sogenannter
„freihändiger Erwerb“ ist derzeit nicht in erreichbarer Nähe, so
dass vorab die rechtlichen Möglichkeiten geschaffen werden müssen,
um eventuell ein Enteignungsverfahren einleiten zu können.
Stadtrat Dieter Puschert (CSU) betonte auch deshalb in seiner
Stellungnahme, dass eine gewisse Kompromissbereitschaft bei den
Grundstücksverhandlungen nicht nur von Seiten der Stadt Hof zu
erwarten sei, sondern von allen Verhandlungspartnern. Wichtig sei,
dass beide Seiten zu einem „akzeptablen und damit guten Ergebnis“
beitragen. Jeder müsse sich fragen, was er für seine Heimatstadt tun
könne und nicht nur, was seine Stadt für ihn tun könne.
„Dieses Plangebiet hat eine zukunftsweisende Bedeutung zur
Stärkung des Logistikstandortes der Stadt Hof“, erklärte Puschert
für die CSU. Mit dem Stadtratsbeschluss schaffe das Gremium die
Möglichkeit, dass in diesem Bereich zukunftsweisende Investitionen
getätigt werden könnten, um bereits vorhandene Arbeitsplätze zu
sichern und neue zu schaffen.
Bessere Verhandlungsposition
Dem schloss sich auch Rainer Kellner für die SPD-Fraktion an. „Es
ist dringend notwendig, dass das Verfahren zügig voranschreiten kann
und es zum reibungslosen Baubeginn kommt.“ Nach der Vorlage der
Verwaltung und dem Beschluss stelle sich die Verhandlungsposition
der Stadt Hof günstiger dar als bisher.
Joachim Dumann, der Vorsitzende der FAB, fügte an, die Bedeutung
des Güterverkehrszentrums sei „für die Stadt Hof unermesslich hoch“.
Der Beschluss für den neuen Bebauungsplan diene der Zukunft der
Stadt Hof. Kerstin Dolde |