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Erschienen in der Frankenpost am 22.12.2008 

Viel Platz für Erweiterung: Aus dem Container-Terminal soll ein modernes Güterverkehrszentrum werden. Um ausreichend Platz für den Warenumschlag und die Container zu haben, werden die alten Gebäude der Zollabfertigung weichen müssen. Der Plan weist das Güterverkehrszentrum (GVZ) im Endausbau aus. Quelle: Stadt Hof

Wachstumskurs | Container-Terminal entwickelt sich rasant weiter. Im nächsten Jahr soll der Ausbau beginnen. Mit einem Logistikpark wird der ehemalige Güterbahnhof zu einem modernen Güterverkehrszentr
Weichen stellen in die Zukunft

 
Von Kerstin Dolde

HofDer Weg vom Container-Terminal zu einem Güterverkehrszentrum (GVZ) ist nahezu geebnet. Ingo Röttger, Geschäftsführer der Döhlauer Spedition Pöhland, die auch das Container-Terminal seit Jahren mit großem Erfolg betreibt, gibt sich zuversichtlich, dass im kommenden Jahr die Bagger rollen werden.

Einen „Letter of Intend“ gäbe es schon, so Röttger, darin haben Stadt Hof und die Spedition ihre Pläne zum gemeinsamen Vorgehen ausgearbeitet. Die Spedition braucht für die Ausweitung des Container-Terminals Flächen von der Deutschen Bahn. Die langwierigen Verhandlungen werden von der Stadt Hof geführt, die Einigung stehe nun kurz bevor. „Dann sichern wir nicht nur unser bestehendes Terminal“, sagt Ingo Röttger, „sondern wir weiten die Fläche entscheidend aus.“

Gespräche im Rathaus

Vor wenigen Tagen fand deshalb ein Gespräch in den Räumen der Hofer Wirtschaftsförderung im Rathaus statt. „Nun sind wir sicher, dass wir im kommenden Jahr den Erweiterungsbau angehen können“, freut sich der Logistik-Fachmann. Rund 55 000 Quadratmeter werde das neue Container-Terminal in der Endstufe haben; die Bauphase soll in zwei bis drei Stufen durchgezogen werden.

Immer wieder werden in Hof Gerüchte laut, die Spedition verlagere ihren Standort in die neuen Länder oder ins oberpfälzische Wiesau. „Natürlich sind wir an Standorten wie Wiesau, Glauchau und Sonneberg interessiert. Auch hier investieren wir, auch jetzt. Schließlich werden die Mengen an Fracht auf alle Fälle kommen, auch wenn jetzt allerorten von Rezession die Rede ist.“

Klappt es aber mit dem Standort-Ausbau in Hof, dann werde das Terminal in der Saalestadt der „Kopf“ der anderen Standorte sein. „Unser regionales HAP für andere Terminals“, nennt Röttger dieses Logistik-Drehkreuz in Anlehnung an die Sprache des internationalen Transportverkehrs. Und dass daraus etwas werden wird, dafür sehe es derzeit „wirklich gut aus“.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Hof funktioniere. Natürlich bedürfe es auf beiden Seiten Verständnis für die Position des anderen. „Es ist schon schwer für die Stadt, manche finanziellen Dinge zu stemmen“, betont Ingo Röttger. Und die Interessenlagen seien oft ganz andere. Die Spedition sehe alles unter dem finanziellen und wirtschaftlichen Aspekt, eine Kommune blicke etwa auch auf die Gestaltung des Stadtbildes.

Klaus-Jochen Weidner, Wirtschaftsförderer der Stadt Hof, bestätigt, dass die Grundstücksverhandlungen mit der Bahn bereits weit gediehen sind. „Wir sind dabei, die Verträge im Detail auszuarbeiten.“ Dies geschehe unter der Federführung von Stadtdirektor Franz Pischel. Der Weg sei geebnet, um den Logistikstandort weiter auszudehnen.

Das Gesamtprojekt Güterverkehrszentrum werde vom Freistaat großzügig unterstützt. Bereits zu 75 Prozent würden die Pläne gefördert. Auch ein neues Gutachten, das gerade in Auftrag gegeben worden sei, erfahre diese Förderung. Dieses Gutachten sei nötig, weil neben dem erweiterten Container-Terminal auch der Logistikpark Hof (LPH) konzipiert werden wird. Beide stellen dann das Güterverkehrszentrum GVZ dar.

Für den LPH wird sich in Kürze eine neue Gesellschaft gründen. Hier werden sich einige Unternehmen zusammen tun, um das Projekt gemeinsam zu stemmen. „Wir wollen hier neue Arbeitsplätze schaffen und eine Wertschöpfung erreichen“, blickt Weidner in die Zukunft. Im Laufe des nächsten Jahres werde es losgehen.

Planungssicherheit

Auch die Pläne für die Zugangsstraße sind schon weit gediehen (siehe auch Artikel unten). Es sei wichtig, dass die Investoren Planungssicherheit haben.

Für Weidner ist es zudem sehr positiv, dass die Bahn signalisiert habe, die angrenzende Fläche zu Schollenteich- und Hans-Böckler-Straße sei für sie nicht mehr von Bedeutung. Hier könne sich in ferner Zukunft eine nochmalige Erweiterung darstellen lassen.

Das aber ist noch Zukunftsmusik. Mit Riesenschritten geht die Spedition Pöhland erst einmal die Erweiterung des Container-Terminals an. Die erste Ausbaustufe soll im zweiten Halbjahr 2009 abgeschlossen sein. Bis zum Endausbau, der in knapp zwei Jahren erreicht sein soll, will das Unternehmen zehn Millionen Euro investieren. Am Standort Hof. Ingo Röttger erklärt: „Es geht nicht nur voran, es ist Land in Sicht!“

Ingo Röttger

 

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