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Erschienen in der Frankenpost am 20.12.2008 

Er darf weiter planen: Einstimmig erhielten Stefan Seemüller und seine Architektengemeinschaft den Auftrag, die ersten vier Leistungsphasen des Freiheitshallen-Projekts zu Papier zu bringen. Foto: Hermann Kauper

Präsentation | Stadträte zeigen sich zufrieden mit den überarbeiteten Plänen des Architekten. Der Bamberger Planer habe zum einen Baukosten gespart, zum anderen Funktionalität und Ästhetik der Freihei
Seemüller gewinnt Vertrauen zurück

 
Von Jan Fischer

Hof – Ein Gefühl der Erleichterung war spürbar im großen Sitzungssaal des Rathauses: Mit den überarbeiteten Plänen für die Freiheitshalle hatte Architekt Stefan Seemüller die Stadträte überzeugt und wieder auf seine Seite gebracht (siehe Artikel auf der Titelseite). Er gewann Vertrauen zurück, das nach der Kostenexplosion in Frage gestellt war.

In den Stellungnahmen spiegelte sich die Ungewissheit der vergangenen Wochen und Monate wider. Von „schweren Sorgen“ sprach etwa Ingrid Schrader (CSU). Doch Seemüller sei es gelungen, Kosten zu sparen, ohne die Funktionalität und Konkurrenzfähigkeit der Halle zu beeinträchtigen. Sie begrüßte es, dass der Stadtrat über weitere Sparmaßnahmen selbst entscheiden könne.

Rainer Kellner (SPD) betonte, es seien nach wie vor Fragen offen. „Aber heute haben wir viele Ausrufezeichen erhalten.“ Ein erneuter Einstieg ins Wettbewerbsverfahren wäre den Bürgern nur schwer zu erklären gewesen, meinte der Sozialdemokrat. Seemüller habe beim Wettbewerb zu Recht den ersten Preis gewonnen.

Der Bamberger Planer habe eine Lösung gefunden, die zum einen Kosten spare, zum anderen jedoch Ästhetik und Funktion wahre, sagte Gudrun Bruns (FAB). Nun gelte es, das Projekt so schnell wie möglich fertigzustellen. „Wir brauchen die neue Freiheitshalle jetzt!“

Nur unter der Voraussetzung, dass die Kosten 21 Millionen Euro nicht überschreiten, könne sie zustimmen, erklärte Grünen-Rätin Margit Doll. „Die Stadt Hof kann sich nicht mehr leisten.“

In der Diskussion ging es vor allem um die Entwicklung der Kosten. FAB-Fraktionschef Joachim Dumann zufolge seien aus zunächst 13 Millionen Euro fast 30 geworden, nun koste die „abgespeckte Version“ 21 Millionen. Seemüller bat zu unterscheiden, dass 13 Millionen Euro nur zwei Kostengruppen beträfen. Die Architektengemeinschaft Seemüller und Stiefler + Seller habe zunächst das „optimale Projekt“ für 30 Millionen Euro geplant, müsse aber mit 21 Millionen zurechtkommen. Um die Kosten auf diese Obergrenze zu reduzieren, sei die „Quadratur des Kreises“ nötig.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hatte nach sachlicher Aussprache das Schlusswort. „Das Tor zum Neubau ist ein Stück weiter auf.“ Ein Projekt dieser Bedeutung lasse sich nur im Konsens voranbringen. Er zitierte aus einem Schreiben des Regierungspräsidenten: „Die Bauobergrenze von 21 Millionen Euro ist zwingend einzuhalten.“ Die Finanzierung sei gesichert. Zum Vorstoß der SPD-Bundesabgeordneten Petra Ernstberger, Bundesmittel für den Hallenbau anzufragen, sagte Fichtner, das entsprechende Programm habe die Kämmerei „schon längst“ im Internet entdeckt. „Ich würde mir von allen Abgeordneten mehr Unterstützung bei einem solchen Projekt wünschen.“

Details der Pläne

Vorgesehen ist, die Freiheitshalle komplett zu sanieren. Unbestuhlt sollen künftig 6100 Zuschauer Platz haben. Ein modernes Umfeld für Show- und Fernseh-Ereignisse soll geschaffen werden; zeitgemäße Neben- und Funktionsräume werden entstehen. Mit Tagungsräumen will die Stadt laut einer Mitteilung für den wachsenden Kongressmarkt gerüstet sein. Wesentliche Teile der 1974 gebauten Halle sollen weiter verwendet werden. Eine wesentliche Konstruktionsidee ist dabei die Absenkung der Veranstaltungsebene auf das Niveau des bisherigen Kellers. Dadurch gibt es mehr Platz nach oben; Teile der Seitenwände und die Dachträger bleiben erhalten. Aber: Die Bühnenanordnung und die Tribüne im Inneren werden um 90 Grad gedreht. Prägend für die Halle wird das Dach mit mehreren Schrägen sein.

 

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