Alle Stadträte
stehen unter Eid
Die Vermutung, ein Stadtrat oder eine Stadträtin habe in Sachen
Freiheitshallen-Planung unsere Zeitung mit Informationen aus
nicht-öffentlicher Sitzung versorgt, weist die SPD weit von sich.
„Wir distanzieren uns von den Unterstellungen des Oberbürgemeisters
und wehren uns, unter Generalverdacht gestellt zu werden“, erklärt
dazu SPD-Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt.
Alle Stadträte stünden unter Eid. Wenn der OB eine undichte Stelle
im Stadtrat vermute, müsse er danach fahnden lassen, anstatt
Schuldzuweisungen ans komplette Gremium auszusprechen. Was die
Informationspolitik Fichtners betreffe, genüge der Blick in die
Gemeindeordnung, wo alles geregelt sei. Dr. Adelt abschließend: „Für
uns sind Fichtners Äußerungen unverständlich. Wir haben ein Recht
darauf, Einsicht zu nehmen und informiert zu werden.“
Fraktionen werden informiert
„Ich kann die Verärgerung und die Reaktion des Oberbürgermeisters
nachvollziehen“, betont CSU-Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Fleischer. „Wenn etwas nicht-öffentlich ist, dann
sollte das auch so bleiben.“ Seiner Meinung nach würde ein Mitglied
des Stadtrates, wenn es aus nicht-öffentlicher Sitzung berichte,
gegen Anstand und guten Stil verstoßen. Darauf werde der
Oberbürgermeister eventuell reagieren. Die Folge der laufenden
Diskussion sei nun möglicherweise, dass die Verwaltung künftig
weniger schriftliche Unterlagen als bisher herausgeben werde.
Natürlich würden die Fraktionen weiter informiert. „Wir sollten alle
das Thema nochmals besprechen“, so Fleischer weiter. „Man kann zwar
nicht in die Zukunft sehen, aber es wäre schon gut, wenn
Vertraulichkeit nach nicht-öffentlichen Sitzungen gewahrt bliebe.“
K. D. |