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Erschienen in der Frankenpost am 22.11.2008 
 

 

Kostenexplosion | Architekt kalkuliert jetzt mit fast 30 Millionen Euro. Stadt verlangt von ihm neues Konzept.
Keine weiteren Förderquellen für Hallenbau

 
Hof Der vergangene Donnerstag markiert möglicherweise einen Wendepunkt im Freiheitshallen-Projekt (siehe auch Artikel auf der Titelseite). Zuerst legte Stefan Seemüller, Gewinner des Architektenwettbewerbs, eine neue Kostenschätzung vor. Dann lotete eine Hofer Delegation bei der Regierung von Oberfranken zusätzliche Möglichkeiten der Finanzierung aus. Ohne Erfolg, wie Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner am Freitag im Stadtrat bekanntgab: „Es gibt keine weiteren Förderquellen.“

An dem eineinhalbstündigen Gespräch in den Räumen der Bezirksregierung in Bayreuth waren – nach Fichtners Worten – beteiligt: Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Mitarbeiter seiner Behörde, der Hofer Rathauschef, dessen Verwaltungskollegen sowie Ingrid Schrader (CSU), Rainer Kellner (SPD) und Gudrun Bruns (FAB) als Vertreter der Stadtratsfraktionen und des „Steuerungskreises Freiheitshalle“. Dabei wurde klar, dass zwar die Finanzierung der zuerst veranschlagten Baukosten von 21 Millionen Euro gesichert ist. Aber darüber hinaus sind keine Zuschüsse zu erwarten.

Den Vergleich mit dem Bau des Hofer Theaters, bei dem die Kosten explodiert waren, ließ der OB nicht gelten: Dabei seien unter anderem Landesmittel zum Einsatz gekommen – anders als bei der Generalsanierung der Freiheitshalle. „Wir haben keine rechtliche Position“, betonte Fichtner. Es bestehe lediglich der politische Wille über Fraktionsgrenzen hinweg, die Halle fit für die Zukunft zu machen. Er zeigte sich froh, dass sich der Stadtrat einig sei. Nur so sei ein Projekt in dieser Dimension zu stemmen.

Vor der Beratungsrunde in Bayreuth hatte der Bamberger Architekt Seemüller eine aktuelle Kostenschätzung vorgelegt, die laut Fichtner auf „29 Komma x“ Millionen Euro taxiert sei. Nun sei klar, sagte der OB, dass die Kosten reduziert werden müssten. In einem Telefongespräch am Freitagmorgen habe sich Seemüller dazu bereit gezeigt, sein Konzept „im Sinne einer Kostenreduzierung“ zu überarbeiten.

Zum Hinweis der Regierungsexperten, dass man vielleicht erneut in das Wettbewerbsverfahren einsteigen müsse, gab es von Fichtner keine ergänzenden Erläuterungen. Er ließ jedoch durchblicken, dass die Stadt zwischen der ersten Kostenberechnung und der aktuellen Schätzung am Donnerstag lange in der Luft hing. Die Teilnehmer der Beratungsrunde seien „entsetzt“ gewesen über die Kalkulation. Zu Nachfragen oder einer Diskussion kam es im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung nicht. J. F.
 

 

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