Hof –
Der vergangene Donnerstag markiert möglicherweise einen
Wendepunkt im Freiheitshallen-Projekt (siehe auch Artikel auf der
Titelseite). Zuerst legte Stefan Seemüller, Gewinner des
Architektenwettbewerbs, eine neue Kostenschätzung vor. Dann lotete
eine Hofer Delegation bei der Regierung von Oberfranken zusätzliche
Möglichkeiten der Finanzierung aus. Ohne Erfolg, wie
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner am Freitag im Stadtrat
bekanntgab: „Es gibt keine weiteren Förderquellen.“
An dem eineinhalbstündigen Gespräch in den
Räumen der Bezirksregierung in Bayreuth waren – nach Fichtners
Worten – beteiligt: Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Mitarbeiter
seiner Behörde, der Hofer Rathauschef, dessen Verwaltungskollegen
sowie Ingrid Schrader (CSU), Rainer Kellner (SPD) und Gudrun Bruns
(FAB) als Vertreter der Stadtratsfraktionen und des
„Steuerungskreises Freiheitshalle“. Dabei wurde klar, dass zwar die
Finanzierung der zuerst veranschlagten Baukosten von 21 Millionen
Euro gesichert ist. Aber darüber hinaus sind keine Zuschüsse zu
erwarten.
Den Vergleich mit dem Bau des Hofer Theaters,
bei dem die Kosten explodiert waren, ließ der OB nicht gelten: Dabei
seien unter anderem Landesmittel zum Einsatz gekommen – anders als
bei der Generalsanierung der Freiheitshalle. „Wir haben keine
rechtliche Position“, betonte Fichtner. Es bestehe lediglich der
politische Wille über Fraktionsgrenzen hinweg, die Halle fit für die
Zukunft zu machen. Er zeigte sich froh, dass sich der Stadtrat einig
sei. Nur so sei ein Projekt in dieser Dimension zu stemmen.
Vor der Beratungsrunde in Bayreuth hatte der
Bamberger Architekt Seemüller eine aktuelle Kostenschätzung
vorgelegt, die laut Fichtner auf „29 Komma x“ Millionen Euro taxiert
sei. Nun sei klar, sagte der OB, dass die Kosten reduziert werden
müssten. In einem Telefongespräch am Freitagmorgen habe sich
Seemüller dazu bereit gezeigt, sein Konzept „im Sinne einer
Kostenreduzierung“ zu überarbeiten.
Zum Hinweis der Regierungsexperten, dass man
vielleicht erneut in das Wettbewerbsverfahren einsteigen müsse, gab
es von Fichtner keine ergänzenden Erläuterungen. Er ließ jedoch
durchblicken, dass die Stadt zwischen der ersten Kostenberechnung
und der aktuellen Schätzung am Donnerstag lange in der Luft hing.
Die Teilnehmer der Beratungsrunde seien „entsetzt“ gewesen über die
Kalkulation. Zu Nachfragen oder einer Diskussion kam es im
öffentlichen Teil der Stadtratssitzung nicht. J. F.
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