Hof –
Bröckelnder Kitt und morsches Holz: Die Fenster des
Verwaltungsgebäudes des Hofer Friedhofs sind völlig marode – und das
schon seit Jahren. Das Problem ist dem Stadtrat auch längst bekannt,
doch die entsprechende Haushaltsstelle fällt immer wieder den
Kürzungsrunden zum Opfer. Schon im Haushalt 2008 wurden die Mittel
für den Austausch der Fenster gestrichen, und in seiner Sitzung vom
3. November erteilte der Haupt- und Finanzausschuss des Hofer
Stadtrats dem neuerlichen Vorschlag der Verwaltung in der
Fensterfrage wieder eine Absage.
Nun wird – gerade mit Blick auf die
bevorstehenden Wintermonate – eine Fenstererneuerung zur
„vordringlichen Aufgabe“, teilte Stadtdirektor Franz Pischel dem
Gremium in dessen gestriger Sitzung mit. Der Kitt bröckelt und
erschwert so die Reinigung der Fenster, die Holzelemente faulen und
im Winter blühen die Eisrosen im Raum.
Entsprechend eines Stadtratsbeschlusses aus
dem Jahr 2005 wurden inzwischen auch Angebote für den Austausch der
18 Fensterelemente eingeholt. Um die Kosten – das günstigste Angebot
liegt bei knapp über 20 000 Euro – schultern zu können, müssen nun
Mittel „verlagert“ werden. Denn die Fenster finden sich zwar nicht
im Haushalt, doch für „Bauunterhalt Friedhof“ sind fast 120 000 Euro
eingeplant.
Der Löwenanteil ist zwar für die Arbeiten der
Friedhofskapelle vorgesehen, doch 20 000 Euro stehen für die
Sanierung der Krematoriumsfassade bereit. Der Ausschuss stimmte der
Verwaltung zu, letztere Arbeiten erst einmal zurückzustellen, um
zunächst die maroden Fenster zu erneuern.
„Bei aller gebotenen Sparsamkeit“ sah auch
Bürgermeister Eberhard Siller keine Alternative zum Austausch.
Stadtrat Jürgen Adelt (SPD) monierte zwar, dass derartige
nachträgliche Umschichtungen nur schwer mit den intensiven
Haushaltsüberlegungen in Einklang zu bringen seien, stimmte dem
Vorschlag aber ebenso zu wie sein CSU-Kollege Wilfried Anton, der
die Dringlichkeit beschwor.
Heute wird der Bauausschuss den Auftrag wohl
offiziell vergeben. -rai
|