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Erschienen in der Frankenpost am 18.11.2008 

Morsch und marode: Für die Erneuerung dieser Fenster fehlte lange das Geld. Foto: Stadt Hof

Hauptausschuss | Weil im Verwaltungsgebäude der Kitt bröckelt, muss die Fassadensanierung warten
Faulende Friedhofsfenster haben Vorrang

 
Hof – Bröckelnder Kitt und morsches Holz: Die Fenster des Verwaltungsgebäudes des Hofer Friedhofs sind völlig marode – und das schon seit Jahren. Das Problem ist dem Stadtrat auch längst bekannt, doch die entsprechende Haushaltsstelle fällt immer wieder den Kürzungsrunden zum Opfer. Schon im Haushalt 2008 wurden die Mittel für den Austausch der Fenster gestrichen, und in seiner Sitzung vom 3. November erteilte der Haupt- und Finanzausschuss des Hofer Stadtrats dem neuerlichen Vorschlag der Verwaltung in der Fensterfrage wieder eine Absage.

Nun wird – gerade mit Blick auf die bevorstehenden Wintermonate – eine Fenstererneuerung zur „vordringlichen Aufgabe“, teilte Stadtdirektor Franz Pischel dem Gremium in dessen gestriger Sitzung mit. Der Kitt bröckelt und erschwert so die Reinigung der Fenster, die Holzelemente faulen und im Winter blühen die Eisrosen im Raum.

Entsprechend eines Stadtratsbeschlusses aus dem Jahr 2005 wurden inzwischen auch Angebote für den Austausch der 18 Fensterelemente eingeholt. Um die Kosten – das günstigste Angebot liegt bei knapp über 20 000 Euro – schultern zu können, müssen nun Mittel „verlagert“ werden. Denn die Fenster finden sich zwar nicht im Haushalt, doch für „Bauunterhalt Friedhof“ sind fast 120 000 Euro eingeplant.

Der Löwenanteil ist zwar für die Arbeiten der Friedhofskapelle vorgesehen, doch 20 000 Euro stehen für die Sanierung der Krematoriumsfassade bereit. Der Ausschuss stimmte der Verwaltung zu, letztere Arbeiten erst einmal zurückzustellen, um zunächst die maroden Fenster zu erneuern.

„Bei aller gebotenen Sparsamkeit“ sah auch Bürgermeister Eberhard Siller keine Alternative zum Austausch. Stadtrat Jürgen Adelt (SPD) monierte zwar, dass derartige nachträgliche Umschichtungen nur schwer mit den intensiven Haushaltsüberlegungen in Einklang zu bringen seien, stimmte dem Vorschlag aber ebenso zu wie sein CSU-Kollege Wilfried Anton, der die Dringlichkeit beschwor.

Heute wird der Bauausschuss den Auftrag wohl offiziell vergeben. -rai
 

 

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