Von Jan Fischer
Hof – Der „Aufreger“
der Bürgerversammlung im Oktober sorgt weiter für Zündstoff: Die
künftige Verkehrsführung in der oberen Bismarckstraße war und ist
Gegenstand vieler Gespräche zwischen Einzelhändlern und
Kommunalpolitikern. Neben den Plänen für eine
Einbahnstraßen-Regelung heizen Gerüchte über eine Fußgängerzone in
diesem Bereich die Diskussion weiter an. Der Sachstand freilich ist
nach wie vor unverändert: Entschieden ist noch nichts – und von
einer neuen Fußgängerzone kann keine Rede sein.
Die Stadtratsfraktionen von CSU und SPD haben
bereits mit den Geschäftsleuten in der oberen Bismarckstraße
gesprochen. Diese hatten in der Bürgerversammlung massiven
Widerstand gegen eine mögliche Einbahnregelung angekündigt.
CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer berichtet von einem „offenen,
angenehmen Gespräch“. Er versichert, man werde die Interessen der
Gewerbetreibenden beim weiteren Vorgehen berücksichtigen. Fleischer
betont: „Über die Verkehrsführung ist in keinster Weise eine
Entscheidung gefallen!“
Dr. Jürgen Adelt, Vorsitzender der
SPD-Fraktion, hält die Debatte um die Bismarckstraße zum aktuellen
Zeitpunkt für unnötig. Der Trend bei seinen Fraktionskollegen sei
eindeutig: „Es ist nicht ersichtlich, warum man an der jetzigen
Verkehrsführung etwas ändern soll.“ Noch seien ja viele Planungen –
unter anderem für die Umgestaltung des Sonnenplatzes – offen.
Und: Adelt pocht auf eine baldige Information
aus der Stadtverwaltung. Dabei solle dargelegt werden, warum eine
Einbahnregelung in Erwägung gezogen wird. „Der Verkehr wird ja nicht
mehr werden nur wegen der Bus-Umfahrung der Altstadt.“
Auch Joachim Dumann, Chef der FAB-Fraktion,
bedauert, dass noch keine konkreten Pläne vorliegen. Im Stadtrat
oder in Ausschüssen sei noch nicht über die Bismarckstraße beraten
worden. Er plädiert dafür, dass alle Beteiligten eingebunden werden,
vor allem die Geschäftsleute. „Die busfreie Altstadt darf nicht zu
Lasten der Geschäfte in den umliegenden Straßen gehen.“ Denn
eine Aufwertung der Innenstadt bedeute für ihn auch, dass die
dortigen Läden belegt seien und nicht leer stünden.
Für zusätzliche Unruhe hat der Brief einer Leipziger
Immobilienfirma gesorgt, den Anwohner erhalten haben. In dem
Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt, ist von Plänen zwischen
Luitpoldstraße und Sonnenplatz die Rede. Dort fasst das Unternehmen
den Neubau eines Ärztehauses mit 450 Quadratmeter Mietfläche ins
Auge. Außerdem wird die Behauptung aufgestellt, dass Luitpoldstraße
und Bismarckstraße künftig nur dem ÖPNV zugänglich sein sollen und
der Bereich als „verkehrsberuhigt“ ausgewiesen werde. Ein
entsprechender Stadtratsbeschluss sei bereits gefasst worden.
Allein: Die Aussage, dass eine Fußgängerzone entstehen solle und
dies schon beschlossen sei, ist völlig aus der Luft gegriffen. Das
bestätigen die drei Fraktionsvorsitzenden übereinstimmend.
Entsprechende Planungen gebe es nicht. |