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Erschienen in der Frankenpost am 07.11.2008 

Welche Auswirkungen hat die geplante Umgestaltung des Sonnenplatzes auf die Verkehrsführung in der oberen Bismarckstraße und in der Luitpoldstraße? Seit Wochen wird darüber diskutiert. Neue Fakten gibt es jedoch nicht, wohl aber kommen jetzt nachweislich falsche Behauptungen ins Spiel. Foto: Ernst Sammer

Bismarckstraße | Geschäftsleute führen Gespräche mit den Stadträten. Fraktionen fordern Informationen über geplante Verkehrsführung.
Jetzt ist Stadtverwaltung am Zug

 
Von Jan Fischer

Hof Der „Aufreger“ der Bürgerversammlung im Oktober sorgt weiter für Zündstoff: Die künftige Verkehrsführung in der oberen Bismarckstraße war und ist Gegenstand vieler Gespräche zwischen Einzelhändlern und Kommunalpolitikern. Neben den Plänen für eine Einbahnstraßen-Regelung heizen Gerüchte über eine Fußgängerzone in diesem Bereich die Diskussion weiter an. Der Sachstand freilich ist nach wie vor unverändert: Entschieden ist noch nichts – und von einer neuen Fußgängerzone kann keine Rede sein.

Die Stadtratsfraktionen von CSU und SPD haben bereits mit den Geschäftsleuten in der oberen Bismarckstraße gesprochen. Diese hatten in der Bürgerversammlung massiven Widerstand gegen eine mögliche Einbahnregelung angekündigt. CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer berichtet von einem „offenen, angenehmen Gespräch“. Er versichert, man werde die Interessen der Gewerbetreibenden beim weiteren Vorgehen berücksichtigen. Fleischer betont: „Über die Verkehrsführung ist in keinster Weise eine Entscheidung gefallen!“

Dr. Jürgen Adelt, Vorsitzender der SPD-Fraktion, hält die Debatte um die Bismarckstraße zum aktuellen Zeitpunkt für unnötig. Der Trend bei seinen Fraktionskollegen sei eindeutig: „Es ist nicht ersichtlich, warum man an der jetzigen Verkehrsführung etwas ändern soll.“ Noch seien ja viele Planungen – unter anderem für die Umgestaltung des Sonnenplatzes – offen.

Und: Adelt pocht auf eine baldige Information aus der Stadtverwaltung. Dabei solle dargelegt werden, warum eine Einbahnregelung in Erwägung gezogen wird. „Der Verkehr wird ja nicht mehr werden nur wegen der Bus-Umfahrung der Altstadt.“

Auch Joachim Dumann, Chef der FAB-Fraktion, bedauert, dass noch keine konkreten Pläne vorliegen. Im Stadtrat oder in Ausschüssen sei noch nicht über die Bismarckstraße beraten worden. Er plädiert dafür, dass alle Beteiligten eingebunden werden, vor allem die Geschäftsleute. „Die busfreie Altstadt darf nicht zu Lasten der Geschäfte in den umliegenden Straßen gehen.“ Denn eine Aufwertung der Innenstadt bedeute für ihn auch, dass die dortigen Läden belegt seien und nicht leer stünden.

Für zusätzliche Unruhe hat der Brief einer Leipziger Immobilienfirma gesorgt, den Anwohner erhalten haben. In dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt, ist von Plänen zwischen Luitpoldstraße und Sonnenplatz die Rede. Dort fasst das Unternehmen den Neubau eines Ärztehauses mit 450 Quadratmeter Mietfläche ins Auge. Außerdem wird die Behauptung aufgestellt, dass Luitpoldstraße und Bismarckstraße künftig nur dem ÖPNV zugänglich sein sollen und der Bereich als „verkehrsberuhigt“ ausgewiesen werde. Ein entsprechender Stadtratsbeschluss sei bereits gefasst worden. Allein: Die Aussage, dass eine Fußgängerzone entstehen solle und dies schon beschlossen sei, ist völlig aus der Luft gegriffen. Das bestätigen die drei Fraktionsvorsitzenden übereinstimmend. Entsprechende Planungen gebe es nicht.

 

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