Hof –
„Wenn das geschafft ist, müssen wir ein Bahnsteigfest
feiern“, scherzte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, als es im
Bauausschuss des Hofer Stadtrats um das Dauerthema Luftsteg ging.
Die jahrelangen Diskussionen um das Projekt fanden gestern mit dem
einstimmigen Votum für die Auftragsvergabe ein erfreuliches Ende.
Für 45 687 Euro wird die Zugangstreppe am Luftsteg versetzt. Man
wird künftig nicht mehr durch eine dunkle Unterführung laufen
müssen, um von den Stadtteilen Münster und Krötenbruck ins
Bahnhofsviertel zu gelangen.
Der Grundsatzbeschluss des Stadtrats datiert
bereits vom 25. Juli; damals war die Stadt noch von einem Baubeginn
im September ausgegangen. Wie Stadtdirektor Franz Pischel ausführte,
habe sich jedoch auf eine Ausschreibung in unserer Zeitung keine
einzige Firma beworben. Daraufhin sei die Maßnahme beschränkt
ausgeschrieben worden – und zwei von acht angeschriebenen Betrieben
aus der Region hätten sich an der Submission beteiligt. Den Zuschlag
erhielt die Hofer Firma AS-Bau, die das niedrigste Gebot abgegeben
hatte. Sie wird im Auftrag der Stadterneuerung/HEW die Zugangstreppe
versetzen und den Weg sanieren.
Schlussstrich unter Dauerthema
Hinzu kommen Kosten für die Schließung der
Unterführung (9500 Euro), für die Statik (4000 Euro), für Leistungen
der Bahn AG (4000 Euro). Somit kommt man auf Gesamtkosten von 64 000
Euro. Davon fließen 48 000 Euro als Fördermittel aus dem Programm
„Soziale Stadt“, den Restbetrag von 16 000 Euro muss die Stadt Hof
bezahlen.
Dieter Puschert (CSU) erinnerte daran, dass
die Regierung von Oberfranken bereits im Jahr 2002 Fördermittel
bewilligt hatte, danach sei es jedoch zu keiner Einigung mit der
Bahn gekommen. Er hob besonders den Einsatz des Bürgergremiums
Bahnhofsviertel hervor, das dieses Thema immer wieder angesprochen
habe. „Beharrlichkeit zahlt sich aus“, lobte Puschert.
Rainer Kellner (SPD) sprach von einem
„wichtigen Schritt“ nach langwierigen Verhandlungen mit der Bahn.
Margit Doll (Grüne) begrüßte es ebenfalls, dass der „Schandfleck“
Unterführung künftig wegfalle. Allerdings bezeichnete sie die
Versetzung der Treppe als „Minimallösung“. Und darin gab ihr der
Oberbürgermeister recht: Hätte man einen komplett neuen Luftsteg
bauen wollen, wären 1,5 Millionen Euro fällig gewesen, sagte
Fichtner. J. F. |