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Erschienen in der Frankenpost am 05.11.2008 

Fußgänger, aber auch Fahrradfahrer können künftig an der „frischen Luft“ aus den Stadtteilen Münster und Krötenbruck ins Bahnhofsviertel gelangen. Foto: Ernst Sammer

Luftsteg | Auftrag für die Versetzung der Zugangstreppe ist vergeben. Projekt kostet insgesamt 64 000 Euro.
„Schandfleck“ Unterführung wird geschlossen

 
Hof „Wenn das geschafft ist, müssen wir ein Bahnsteigfest feiern“, scherzte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, als es im Bauausschuss des Hofer Stadtrats um das Dauerthema Luftsteg ging. Die jahrelangen Diskussionen um das Projekt fanden gestern mit dem einstimmigen Votum für die Auftragsvergabe ein erfreuliches Ende. Für 45 687 Euro wird die Zugangstreppe am Luftsteg versetzt. Man wird künftig nicht mehr durch eine dunkle Unterführung laufen müssen, um von den Stadtteilen Münster und Krötenbruck ins Bahnhofsviertel zu gelangen.

Der Grundsatzbeschluss des Stadtrats datiert bereits vom 25. Juli; damals war die Stadt noch von einem Baubeginn im September ausgegangen. Wie Stadtdirektor Franz Pischel ausführte, habe sich jedoch auf eine Ausschreibung in unserer Zeitung keine einzige Firma beworben. Daraufhin sei die Maßnahme beschränkt ausgeschrieben worden – und zwei von acht angeschriebenen Betrieben aus der Region hätten sich an der Submission beteiligt. Den Zuschlag erhielt die Hofer Firma AS-Bau, die das niedrigste Gebot abgegeben hatte. Sie wird im Auftrag der Stadterneuerung/HEW die Zugangstreppe versetzen und den Weg sanieren.

Schlussstrich unter Dauerthema

Hinzu kommen Kosten für die Schließung der Unterführung (9500 Euro), für die Statik (4000 Euro), für Leistungen der Bahn AG (4000 Euro). Somit kommt man auf Gesamtkosten von 64 000 Euro. Davon fließen 48 000 Euro als Fördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“, den Restbetrag von 16 000 Euro muss die Stadt Hof bezahlen.

Dieter Puschert (CSU) erinnerte daran, dass die Regierung von Oberfranken bereits im Jahr 2002 Fördermittel bewilligt hatte, danach sei es jedoch zu keiner Einigung mit der Bahn gekommen. Er hob besonders den Einsatz des Bürgergremiums Bahnhofsviertel hervor, das dieses Thema immer wieder angesprochen habe. „Beharrlichkeit zahlt sich aus“, lobte Puschert.

Rainer Kellner (SPD) sprach von einem „wichtigen Schritt“ nach langwierigen Verhandlungen mit der Bahn. Margit Doll (Grüne) begrüßte es ebenfalls, dass der „Schandfleck“ Unterführung künftig wegfalle. Allerdings bezeichnete sie die Versetzung der Treppe als „Minimallösung“. Und darin gab ihr der Oberbürgermeister recht: Hätte man einen komplett neuen Luftsteg bauen wollen, wären 1,5 Millionen Euro fällig gewesen, sagte Fichtner. J. F.

 

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