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Erschienen in der Frankenpost am 04.11.2008 
 

 

Veranstaltungsreihe | Ausstellungen, Radtouren und vieles mehr zu „20 Jahren friedlicher Revolution“
Erinnerung an „Prager Züge“ wird lebendig

 

Hof Im Gegensatz zu den Haushaltsberatungen hinter verschlossenen Türen nahm sich gestern die öffentliche Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses äußerst kurz aus. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner freute sich, dass Mitarbeiter der Stadtverwaltungen in Hof und Plauen ein umfangreiches Programm zu „20 Jahren friedlicher Revolution“ zusammengestellt haben.

Dabei betonte er, dass die Liste der Veranstaltungen, die derzeit 20 Punkte umfasst, immer wieder erweitert werde. Das Gremium werde fortlaufend über den aktuellen Stand der Dinge informiert.

Einiges hat nach Fichtners Worten bereits stattgefunden. Die Podiumsdiskussion mit Ausstellung „Fahrt in die Freiheit! – Ankunft in der Einheit?“ am Hofer Theresienstein bildete den offiziellen Auftakt. Mittlerweile läuft – wie berichtet – auch ein Schülerwettbewerb in den Partnerstädten Hof und Plauen. Motto: „Aufbruch in eine andere Zeit“. Schüler ab der neunten Klasse aus der Region sind aufgerufen, ihre Beiträge einzureichen – egal ob Malerei, Grafik, Foto, Plastik oder Film. Bis zum 26. Mai 2009 sollten sie ihre Arbeiten abgeben.

Zuschüsse stehen in Aussicht

ür mehrere Veranstaltungen stehen Zuschüsse von der „Stiftung Aufarbeitung“ in Aussicht. Konkret hat die Stadt Hof für vier Projekte finanzielle Mittel beantragt. Dazu gehört der Schülerwettbewerb ebenso wie die Zugfahrt in Erinnerung an die „Prager Züge“, die die Botschaftsflüchtlinge im Herbst 2009 zur ersten westlichen Station in Hof brachten, wo sie begeistert empfangen wurden. Gefördert werden sollen auch die Homepage zu der Veranstaltungsreihe und die Gedenktafel, die am Hofer Hauptbahnhof angebracht wird.

Zusätzlich hat die Verwaltungs-Hochschule Hof signalisiert, dass im Unterricht und in Projekten an die historischen Ereignisse vor 20 Jahren erinnert werde. Das Engagement der Städte Hof und Plauen hat – wie der OB hervorhob – bereits im Vorfeld bundesweit Beachtung gefunden. Gestern haben die Nachbarstädte ihr Konzept bei einer Konferenz der „Stiftung Aufarbeitung“ unter dem Titel „Kommunen schreiben Geschichte“ vorgestellt.

Zum Hintergrund: Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (kurz: Stiftung Aufarbeitung) hat sich bereits vor geraumer Zeit an Städte und Institutionen in ganz Deutschland gewandt. Damit verbunden war der Aufruf, Projekte und Veranstaltungen zum Thema „20 Jahre friedliche Revolution“ zu entwickeln und die Menschen in Aktionen einzubinden. Frühzeitig nahmen die Stadtverwaltungen in Hof und Plauen Kontakt auf und erarbeiteten in mehreren Gesprächsrunden die Eckdaten der Veranstaltungsreihe. J. F.

Aus dem Programm
 

Dezember 2008: Ausstellung „Prager Züge“ im Justizgebäude Hof, anschließend in Plauen

10. Januar 2009: Ausstellung mit dem Titel „Doppelpässe – Wie die Deutschen die Mauer umspielten“ in der Sparkasse Hof

März 2009: Lesung, Vortrag und Bilderpräsentation „Transit Westberlin“ in Hof

13. September 2009: Radtour von Hof und Plauen nach Mödlareuth

September 2009: Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums „Schwerter zu Pflugscharen“ in Plauen

1. Oktober 2009: Zugfahrt Plauen – Gutenfürst – Hof in Erinnerung an die „Prager Züge“

Oktober 2009: Erinnerungstafel am Hofer Hauptbahnhof

5. Oktober 2009: Gottesdienst in Plauen zur Erinnerung an die Plauener Friedensandacht

11. Oktober 2009: Sternwanderung von Hof, Plauen und Asch zum ehemaligen Grenzübergang Ullitz/Haidt
 

 

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