Hof
– Im Gegensatz zu den
Haushaltsberatungen hinter verschlossenen Türen nahm sich gestern
die öffentliche Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses äußerst
kurz aus. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner freute sich, dass
Mitarbeiter der Stadtverwaltungen in Hof und Plauen ein
umfangreiches Programm zu „20 Jahren friedlicher Revolution“
zusammengestellt haben.
Dabei
betonte er, dass die Liste der Veranstaltungen, die derzeit 20
Punkte umfasst, immer wieder erweitert werde. Das Gremium werde
fortlaufend über den aktuellen Stand der Dinge informiert.
Einiges hat nach Fichtners Worten bereits stattgefunden. Die
Podiumsdiskussion mit Ausstellung „Fahrt in die Freiheit! – Ankunft
in der Einheit?“ am Hofer Theresienstein bildete den offiziellen
Auftakt. Mittlerweile läuft – wie berichtet – auch ein
Schülerwettbewerb in den Partnerstädten Hof und Plauen. Motto:
„Aufbruch in eine andere Zeit“. Schüler ab der neunten Klasse aus
der Region sind aufgerufen, ihre Beiträge einzureichen – egal ob
Malerei, Grafik, Foto, Plastik oder Film. Bis zum 26. Mai 2009
sollten sie ihre Arbeiten abgeben.
Zuschüsse stehen in Aussicht
ür
mehrere Veranstaltungen stehen Zuschüsse von der „Stiftung
Aufarbeitung“ in Aussicht. Konkret hat die Stadt Hof für vier
Projekte finanzielle Mittel beantragt. Dazu gehört der
Schülerwettbewerb ebenso wie die Zugfahrt in Erinnerung an die
„Prager Züge“, die die Botschaftsflüchtlinge im Herbst 2009 zur
ersten westlichen Station in Hof brachten, wo sie begeistert
empfangen wurden. Gefördert werden sollen auch die Homepage zu der
Veranstaltungsreihe und die Gedenktafel, die am Hofer Hauptbahnhof
angebracht wird.
Zusätzlich hat die Verwaltungs-Hochschule Hof signalisiert, dass im
Unterricht und in Projekten an die historischen Ereignisse vor 20
Jahren erinnert werde. Das Engagement der Städte Hof und Plauen hat
– wie der OB hervorhob – bereits im Vorfeld bundesweit Beachtung
gefunden. Gestern haben die Nachbarstädte ihr Konzept bei einer
Konferenz der „Stiftung Aufarbeitung“ unter dem Titel „Kommunen
schreiben Geschichte“ vorgestellt.
Zum
Hintergrund: Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
(kurz: Stiftung Aufarbeitung) hat sich bereits vor geraumer Zeit an
Städte und Institutionen in ganz Deutschland gewandt. Damit
verbunden war der Aufruf, Projekte und Veranstaltungen zum Thema „20
Jahre friedliche Revolution“ zu entwickeln und die Menschen in
Aktionen einzubinden. Frühzeitig nahmen die Stadtverwaltungen in Hof
und Plauen Kontakt auf und erarbeiteten in mehreren Gesprächsrunden
die Eckdaten der Veranstaltungsreihe. J. F.
Aus dem Programm
Dezember 2008: Ausstellung „Prager Züge“ im Justizgebäude
Hof, anschließend in Plauen
10.
Januar 2009: Ausstellung mit dem Titel „Doppelpässe – Wie die
Deutschen die Mauer umspielten“ in der Sparkasse Hof
März
2009: Lesung, Vortrag und Bilderpräsentation „Transit
Westberlin“ in Hof
13.
September 2009: Radtour von Hof und Plauen nach Mödlareuth
September 2009: Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums
„Schwerter zu Pflugscharen“ in Plauen
1.
Oktober 2009: Zugfahrt Plauen – Gutenfürst – Hof in
Erinnerung an die „Prager Züge“
Oktober 2009: Erinnerungstafel am Hofer Hauptbahnhof
5.
Oktober 2009: Gottesdienst in Plauen zur Erinnerung an die
Plauener Friedensandacht
11.
Oktober 2009: Sternwanderung von Hof, Plauen und Asch zum
ehemaligen Grenzübergang Ullitz/Haidt
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