„Provinzposse“ um
WC am Rathaus
Hof – Eines
der Themen der vergangenen Woche brannte Karola Böhm (SPD) in der
jüngsten Stadtratssitzung auf den Nägeln: das öffentliche WC am
Rathaus. Sie sprach von einer „Provinzposse“: „So können wir uns als
einkaufsfreundliche Stadt nicht darstellen!“ Lange sei es ruhig um
das Vorhaben gewesen, erst auf Nachfragen aus dem Stadtrat habe man
erfahren, dass das Geld nicht ausreiche. An die Verwaltung
appellierte sie, künftig in ähnlichen Fällen die Zahlen auf den
Tisch zu legen und die Kämmerei einzuschalten. Wenn nun die Kosten
deutlich ansteigen, sollte laut Böhm über Alternativen nachgedacht
werden: Bereits zu früheren Zeiten seien ein Abriss sowie Toiletten
am Maxplatz diskutiert worden. „Hören wir auf, uns nach außen
lächerlich zu machen!“
Leerstände werden zum Thema
Hof – Der
FAB-Antrag zur Beseitigung der Leerstände in der Innenstadt war
Thema einer weiteren Anfrage von Karola Böhm. Die SPD-Fraktion habe
bereits vor der Sommerpause angeregt, darüber im Wirtschaftsbeirat
zu diskutieren, sagte sie. Dabei sollte ihrer Meinung nach eine
Vielzahl von Problemen zur Sprache kommen – neben den Leerständen
nannte sie die Bausubstanz im Bahnhofsviertel und den Umgang mit
„innenstadtschädlichen Angeboten“. OB Dr. Harald Fichtner gab zur
Antwort, im November werde der Wirtschaftsbeirat das nächste Mal
zusammenkommen.
Merkel-Anfrage verärgert OB
Hof –
Sichtlich sauer war OB Fichtner zum Ende der Stadtratssitzung auf
SPD-Rat Günter Merkel, der in einer Anfrage auf den Umgang mit der
Besuchergruppe aus Villeneuve-la-Garenne eingegangen war. Acht
Stadträte aus der Partnerstadt – darunter einige neu gewählte –
seien am ersten Tag mit einem Begrüßungsabend willkommen geheißen
worden, sagte Merkel. Diese Veranstaltung sei ohne den OB und seine
Vertreter über die Bühne gegangen. „Man hat sich schon gewundert
gezeigt darüber.“ Er, Merkel, und zwei weitere Stadträte hätten „mit
Vergnügen“ die Aufgabe übernommen, die Stadt den Gästen
vorzustellen. Die Forderung des Sozialdemokraten: „Mindestens ein
Bürgermeister sollte an so einer Veranstaltung teilnehmen!“ Dafür
handelte sich Merkel einen deutlichen Rüffel des Rathauschefs ein:
„Es ging eben einfach nicht“, antwortete er empört. Es seien „in
keinster Weise“ Irritationen bei den französischen Gästen
aufgekommen. „Wenn sich andere so intensiv um die Gruppe gekümmert
hätten wie ich, hätte es keinen Anlass zu Irritationen gegeben.“
Chancen im zweiten Anlauf
Hof – Die
Stadt Hof gehört nicht zu den ersten 50 Kommunen, die am neuen
Programm „Aktiv im Alter“ teilnehmen. Wie Bürgermeister Eberhard
Siller mitteilte, hatten sich 332 Städte und Gemeinde beworben. Bei
der Aktion des Bundesfamilienministeriums geht es darum, das
Leitbild eines aktiven Alters mit Leben zu erfüllen – dafür erhält
die Kommune 10000 Euro. Die Stadt erhalte ihren Antrag fürs kommende
Jahr aufrecht und hoffe, dann ins Programm aufgenommen zu werden, so
Siller. Günter Merkel erinnerte daran, dass ein SPD-Antrag der
Ursprung für die Bewerbung gewesen sei. Die Stadt Hof habe gute
Chancen, beim zweiten Mal zu den ausgewählten Kommunen zu gehören,
meinte er. J.F. |