Hof –
Zwar gab es aus allen Fraktionen des Stadtrats Gegenstimmen –
und doch fand sich in der Sitzung am Freitag eine klare Mehrheit für
den Beschluss: Am 16. November findet ein weiterer verkaufsoffener
Sonntag in Hof statt, gleichzeitig wird ein Jahrmarkt in der
Ludwigstraße angeboten. Alles unter dem Motto der Premiere vom
vergangenen Jahr: „Wünsch’ dir was!“
Die Diskussion im Stadtrat entzündete sich vor
allem am Termin: Am 16. November ist Volkstrauertag. So führte Dr.
Maximilian Dietrich (FAB) an, dass der Volkstrauertag per
Feiertagsgesetz ein „stiller Tag“ sei – was bedeute:
Unterhaltungs-Veranstaltungen dürften nur stattfinden, wenn sie den
„ernsten Charakter“ bewahren. Dietrichs FAB-Kollegin Runhild
Laubmann fand es „unmöglich“, drei verkaufsoffene Sonntage kurz
hintereinander zu veranstalten.
Wie alle Redner plädierte sie dafür, dass
stattdessen an einem Adventssonntag die Läden geöffnet werden. „Es
ist wieder alles möglich in Bayern“, sagte SPD-Fraktionschef Dr.
Jürgen Adelt mit einem Seitenhieb auf den designierten
Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der das Rauchverbot lockern
will. Vielleicht werde nun auch an der strikten Regelung von
geschlossenen Geschäften an Adventssonntagen gerüttelt, hoffte er.
Das würde Hof nur zugutekommen. Denn bislang profitiere die
Nachbarstadt Plauen von der liberalen Regelung an Adventssonntagen
in Sachsen. OB Dr. Harald Fichtner erklärte dazu, er werde gerne an
Seehofer schreiben, um eine Änderung zu bewirken.
Michael Krassa (CSU) verwies auf die harte
Konkurrenz im Einzelhandel. Die Mehrheit seiner Fraktion sehe einen
verkaufsoffenen Sonntag als Stärkung der Einkaufsstadt Hof.
Das Schlusswort hatte Fichtner: Der Termin 16.
November sei „in Absprache mit den Kirchen“ festgelegt worden. Der
Sonntag solle auf Wunsch des Einzelhandels so nah wie möglich am
Advent liegen. J. F. |