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Erschienen in der Frankenpost am 08.10.2008 
 

 

Bauausschuss | Für 90 000 Euro ist die Sanierung der öffentlichen Toilette nicht möglich. Eine Ausschreibung brachte 133 000 Euro als günstigstes Angebot. Nun soll der Kämmerer die fehlende Summe „auf
Für WC am Rathaus fehlt noch Geld

 
Hof – Ein stilles Örtchen, um das es (fast) ganz still geworden ist: Die öffentliche Toilette am Hofer Rathaus. Zwar ist die Sanierung mit Neubaucharakter beschlossene Sache, doch es geht scheinbar nichts voran. Diese Tatsache beschäftigte gestern die Stadträte im Bauausschuss des Hofer Stadtrates.

„Im Juli haben wir die Sanierung des Rathaus-WCs beschlossen, nun ist Oktober: Wann fangen wir denn endlich an?“, fragte FAB-Stadträtin Gudrun Bruns. Und auch SPD-Stadtrat Rainer Kellner wunderte sich: „Wir warten nun schon ein Jahr auf den Ausbau der Toilette, jetzt ist sie wieder nicht auf der Tagesordnung. Das kann doch nicht sein!“

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hatte die Angelegenheit lieber in nicht-öffentlicher Sitzung behandeln wollen, antwortete dann aber doch in öffentlicher Sitzung. Eine Ausschreibung hatte ergeben, dass die Sanierung der Rathaustoilette rund 133 000 Euro kosten würde, eine Summe, die er eigentlich nicht nachvollziehen könne. Im Haushalt seien 90 000 Euro bereitgestellt. „Wir können deshalb keine Vergabe vorschlagen, über die wir keine Deckungszusage haben.“

Bedenken angemeldet

Kellner erinnerte sich daraufhin, dass das Gremium bereits im Vorfeld Bedenken gegen die hohe Summe angemeldet hatte. „Wir haben die Mittel auf 90 000 Euro heruntergestrichen“, gab er zu. Und OB Fichtner ergänzte, dass das Bauamt ursprünglich eine Summe von rund 130 000 Euro als notwendig erachtet hatte. Die Räte seien der Meinung gewesen, für dieses Geld bekäme man schon ein Einfamilienhaus, nicht nur ein Toilettenhaus.

Jürgen Ultsch vom zuständigen Fachbereich erklärte in der gestrigen Sitzung, dass die Ausschreibung für die Toilettensanierung wenig Rücklauf gehabt hatte. Das bestehende Gebäude sollte auf Wunsch des Stadtrates erhalten, jedoch „vandalensicher“ saniert werden. Der öffentliche Wettbewerb mit beschränkter Ausschreibung hätte als günstigstes Angebot eben die 133 000 Euro erbracht. „Wir müssen nun halt abklären, wo die restlichen Mittel herkommen“, so Ultsch.

FAB-Fraktionsvorsitzender Joachim Dumann machte seinem Ärger Luft: „Wenn wir den Anspruch einer Einkaufsstadt erheben, müssen wir auch eine Toilette vorhalten.“ Der Oberbürgermeister stimmte ihm zu: Auch ihm sei dieses Thema sehr wichtig. „Wir wollten nur nicht glauben, dass eine sanierte und auf den neuesten Stand gebrachte Toilettenanlage so teuer wird...“

Rainer Kellner hakte nach: Bei vielen Schlussabrechnungen habe man Geld übrig behalten, insgesamt wohl eine siebenstellige Summe eingespart. „Da wird doch der Kämmerer mal 45 000 Euro aus dem Haushalt herauskitzeln!“ Oberbürgermeister Fichtner versprach deshalb: „Das wird zügig gehen. Wir werden bald darüber beschließen können.“
Bei den Anfragen meldete sich Dieter Puschert, CSU, zu Wort. Im Bereich des Wanderweges „Ringsrum“ seien schilder abgerissen und Pfähle verschwunden. Er wollte deshalb wissen, wer für den Unterhalt zuständig sei. Jürgen Ultsch vom Fachbereich Bau erklärte, dass im Rahmen der Maßnahme von „Die Gruppe“ die teilnehmenden Jugendlichen auch mit den Reparaturarbeiten betraut werden könnten. Wenn dieses Projekt einmal ausgelaufen sei, obliege der Unterhalt der Stadt.

Christian Herpich, CSU, monierte den Zustand des Fußweges der Nailaer Straße. Tiefe Löcher machten aus ihm einen Hindernisparcours, der eine Gefahrenquelle sei. K. D.

 

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