Hof –
Ein stilles Örtchen, um das es (fast) ganz still geworden ist: Die
öffentliche Toilette am Hofer Rathaus. Zwar ist die Sanierung mit
Neubaucharakter beschlossene Sache, doch es geht scheinbar nichts
voran. Diese Tatsache beschäftigte gestern die Stadträte im
Bauausschuss des Hofer Stadtrates.
„Im Juli haben wir die Sanierung des
Rathaus-WCs beschlossen, nun ist Oktober: Wann fangen wir denn
endlich an?“, fragte FAB-Stadträtin Gudrun Bruns. Und auch
SPD-Stadtrat Rainer Kellner wunderte sich: „Wir warten nun schon ein
Jahr auf den Ausbau der Toilette, jetzt ist sie wieder nicht auf der
Tagesordnung. Das kann doch nicht sein!“
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hatte
die Angelegenheit lieber in nicht-öffentlicher Sitzung behandeln
wollen, antwortete dann aber doch in öffentlicher Sitzung. Eine
Ausschreibung hatte ergeben, dass die Sanierung der Rathaustoilette
rund 133 000 Euro kosten würde, eine Summe, die er eigentlich nicht
nachvollziehen könne. Im Haushalt seien 90 000 Euro bereitgestellt.
„Wir können deshalb keine Vergabe vorschlagen, über die wir keine
Deckungszusage haben.“
Bedenken angemeldet
Kellner erinnerte sich daraufhin, dass das
Gremium bereits im Vorfeld Bedenken gegen die hohe Summe angemeldet
hatte. „Wir haben die Mittel auf 90 000 Euro heruntergestrichen“,
gab er zu. Und OB Fichtner ergänzte, dass das Bauamt ursprünglich
eine Summe von rund 130 000 Euro als notwendig erachtet hatte. Die
Räte seien der Meinung gewesen, für dieses Geld bekäme man schon ein
Einfamilienhaus, nicht nur ein Toilettenhaus.
Jürgen Ultsch vom zuständigen Fachbereich
erklärte in der gestrigen Sitzung, dass die Ausschreibung für die
Toilettensanierung wenig Rücklauf gehabt hatte. Das bestehende
Gebäude sollte auf Wunsch des Stadtrates erhalten, jedoch
„vandalensicher“ saniert werden. Der öffentliche Wettbewerb mit
beschränkter Ausschreibung hätte als günstigstes Angebot eben die
133 000 Euro erbracht. „Wir müssen nun halt abklären, wo die
restlichen Mittel herkommen“, so Ultsch.
FAB-Fraktionsvorsitzender Joachim Dumann
machte seinem Ärger Luft: „Wenn wir den Anspruch einer Einkaufsstadt
erheben, müssen wir auch eine Toilette vorhalten.“ Der
Oberbürgermeister stimmte ihm zu: Auch ihm sei dieses Thema sehr
wichtig. „Wir wollten nur nicht glauben, dass eine sanierte und auf
den neuesten Stand gebrachte Toilettenanlage so teuer wird...“
Rainer Kellner hakte nach: Bei vielen
Schlussabrechnungen habe man Geld übrig behalten, insgesamt wohl
eine siebenstellige Summe eingespart. „Da wird doch der Kämmerer mal
45 000 Euro aus dem Haushalt herauskitzeln!“ Oberbürgermeister
Fichtner versprach deshalb: „Das wird zügig gehen. Wir werden bald
darüber beschließen können.“
Bei den Anfragen meldete sich Dieter Puschert,
CSU, zu Wort. Im Bereich des Wanderweges „Ringsrum“ seien schilder
abgerissen und Pfähle verschwunden. Er wollte deshalb wissen, wer
für den Unterhalt zuständig sei. Jürgen Ultsch vom Fachbereich Bau
erklärte, dass im Rahmen der Maßnahme von „Die Gruppe“ die
teilnehmenden Jugendlichen auch mit den Reparaturarbeiten betraut
werden könnten. Wenn dieses Projekt einmal ausgelaufen sei, obliege
der Unterhalt der Stadt.
Christian Herpich, CSU, monierte den Zustand
des Fußweges der Nailaer Straße. Tiefe Löcher machten aus ihm einen
Hindernisparcours, der eine Gefahrenquelle sei. K. D. |