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Erschienen in der Frankenpost am 30.03.2011 

Blick vom Sportplatz aus: Die Architekten wollen unter anderem auch die Zufahrt zur Halle verbessern und die Umkleidekabinen auch mit Ausgängen zum Platz hin versehen.

Im April soll das Dach drauf

 

Am Freitag feiert die Stadt Richtfest auf der Baustelle Jahnhalle. Noch liegt der Bau im Zeitplan. Ob im September aber tatsächlich Schulklassen und Vereine wieder einziehen können, steht noch nicht fest.

 
Hof - In den vergangenen Wochen haben die Arbeiter hauptsächlich den Stahlbau vorangetrieben. Zwischendecken, Wände und Böden haben sie eingezogen, in der Haupthalle wie auch im Begleitgebäude. Und: Der Rohbau steht im Groben, am Freitag ist Richtfest. Die neue Jahnhalle wächst, soweit das im Augenblick zu erkennen ist, im Zeitrahmen.

Und das, obwohl nicht ausschließlich gute Bedingungen geherrscht haben für die bisherigen Bauarbeiten: "Der schnelle und harte Winter hat uns schon in Bedrängnis gebracht", sagt Herbert Groh, der städtische Fachbereichsleiter Bauen und Betrieb. Während Minustemperaturen die Baustelle im Griff hatten, mussten beispielsweise die Betonbauarbeiten ruhen - ansonsten aber haben die Verantwortlichen ihren Plan weitestgehend durchgezogen.

Nicht nur der Winter allerdings hat die Arbeiter vor Herausforderungen gestellt: Auch auf die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens mussten sie reagieren. "In Hof hat man den speziellen Fall, dass mitunter Felsboden direkt neben Lehm zu finden ist", erklärt Herbert Groh. Zwar sei nicht der Extremfall eingetreten, dass ein Teil der Halle auf Fels, ein anderer Teil auf Lehmboden fußt. Doch hätten die Arbeiter punktuell die Fundament-Stärke variieren müssen.

Die besondere Situation während der Hallen-Gründung habe die Arbeiter um einzelne Tage im Zeitplan zurückgeworfen, berichtet Herbert Groh. Ein finanzieller Mehraufwand aber sei daraus nicht entstanden, betont er. Welcher Teil der Gesamtaufgaben bereits vergeben sind und ob der Kostenrahmen von 4,9 Millionen Euro noch einzuhalten ist (siehe Artikel rechts), darüber debattierte gestern der Bauausschuss.

Stahlpreise konstant

Herbert Groh weiß: "Die Preise sind stark abhängig von den einzelnen Gewerken", sagt Groh. Alles, was beispielsweise mit Sanitär, Heizung und Lüftung zu tun hat, sei mitunter teurer geworden. "Die Auswirkungen des Konjunkturpakets II", sagt Groh. Im vergangenen Jahr haben viele Kommunen ihre Schulen, Hallen und Verwaltungsgebäude sanieren lassen. Positiv überrascht ist Groh in Sachen Stahl: "Nachdem vor ein, zwei Jahren Alteisen händeringend gesucht war, sind die Stahlpreise seitdem erstaunlich beständig."

Am Freitag, wie erwähnt, lädt die Stadt zum Richtfest. Der nächste große Schritt ist dann das Aufsetzen des Daches. Ende April, Anfang Mai soll der Deckel drauf sein auf der Halle, danach geht es an Sanitär- und Heizungsinstallationen.

Und um den Rest des Innenlebens: Neben den wöchentlichen Baubesprechungen zwischen Stadt, Bauleitung und beteiligten Firmen gab es auch schon einige Treffen mit denen, die die Halle später nutzen sollen - mit den Vereinen und den Schulen. "Wir sprechen uns genau ab, welcher Boden sinnvoll wäre oder welche baulichen Voraussetzungen für welche Geräte und welche Sportarten nötig sind", erklärt Herbert Groh. So sollen beispielsweise die neuen Geräteräume leichter zu erreichen sein als die früheren. Die Umkleidekabinen sollen besser für die Nutzung der Außenanlagen erreichbar sein, und so soll die Zufahrt für die Anlieferung verbreitert werden.

Und noch etwas gehört zum Gesamtpaket Jahnhalle: In der Fröbelstraße, an der Rückseite des Theaters gegenüber der Firma Euradöner, baut die Stadt Hof einen Parkplatz mit 48 Stellplätzen für die Besucher der Halle. Zu den Bauarbeiten wird auch das Wiederherstellen der Außenanlagen gehören. "Wir müssen die Baustelle ja über den Sportplatz anfahren", erklärt Herbert Groh. Zwar werde die Anlage keine neue Ausstattung bekommen - das würde wieder erhöhte Kosten bedeuten. Doch sollen Rasen und Bahn zumindest wieder auf den alten Zustand gebracht werden, damit alle Nutzer vernünftig ihren Sport ausüben können.

Endspurt im Sommer

Ob das allerdings, wie gedacht, tatsächlich zum Beginn des nächsten Schuljahres der Fall sein wird, ist noch nicht ganz sicher, betont Groh. "Bei der Frage nach der Fertigstellung muss zunächst geklärt sein, was 'fertig' eigentlich heißt", betont er. Will sagen: "Es ist ein Unterschied, ob die Halle schon für die Nutzung freigegeben werden kann, auch wenn noch keine Baureinigung und keine Übergabe erfolgt sind."

Mit letzterer rechnet der Fachbereichsleiter erst im Oktober. Allerdings sei es theoretisch möglich, dass die Halle schon Mitte September zum Beispiel für den Schulsport geöffnet werden kann. Groh: "Das hängt aber davon ab, ob den Sommer über alle Abläufe richtig koordiniert werden können."

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