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Erschienen in der Frankenpost am 23.03.2011 

Dr. Richard Fackler

Live-Bericht vom Gipfel

 
Hof präsentiert seine Kompetenzen im Bereich Wasser. Der Sänger Rolf Stahlhofen - zugeschaltet aus Südafrika - bringt den Zuhörern die Bedeutung des Elementes nahe.

Von Nico Täuber

Hof - Die Blicke aus der beruflichen Oberschule in Hof gingen gestern Nachmittag Richtung Afrika. Auf der Leinwand begrüßte der Sänger und Mitbegründer der Band "Die Söhne Mannheims", Rolf Stahlhofen, die Schüler; er war live zugeschaltet in die Info-Veranstaltung zum Weltwassertag.

Neben seiner musikalischen Laufbahn ist Stahlhofen auch "Wasserbotschafter" im Rahmen des UN-Habitat-Programms. Das Ziel ist der Bau sozialer und umweltverträglicher Städte. Zurzeit nimmt der Sänger am Weltwassergipfel in Kapstadt teil. Er erzählte den Schülern von seiner Kindheit, die er teilweise in Afrika und Asien verbrachte. Dort lernte er Wasser als lebenswichtige Ressource zu schätzen. Dies habe seine Beziehung zum Wasser grundlegend verändert. Als Sänger wolle er seine Bekanntheit nutzen, um Menschen einen bewussten Umgang mit Wasser zu vermitteln und auf die weltweiten Probleme mit Wasser hinzuweisen. "Ich bin überzeugt, dass diese Probleme in den Griff zu bekommen sind", sagte er den Publikum.

Es gehe vor allem darum, Wasserkreisläufe zu schließen und das wertvolle Nass nicht einfach in der Wüste versickern zu lassen. "Auf dem Weltwassergipfel habe ich viele Leute getroffen, die ebenfalls sehr mit der Materie beschäftigt sind. Das hat mir noch mehr Mut gegen, dass wir die Probleme in den Griff bekommen." Seiner Meinung nach muss man Wasser emotional betrachten, denn es ist der Ursprung alles Lebens. "Wasser ist ein Menschenrecht", gab er dem Publikum in Hof mit.

An dem Info-Nachmittag nahmen neben den Schülern Institutionen wie das Kompetenz-Netzwerk Wasser, die Stadt Hof und die Hochschule Hof teil. Unternehmen aus dem Bereich Umwelt und Wasser stellten darüber hinaus ihre Tätigkeiten vor.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner betonte, dass die Stadt seit der Verlagerung des Landesamts für Umwelt (LfU) nach Hof, die lokalen Kompetenzen im Bereich Wasser stark ausgebaut habe. Durch das Kompetenz-Netzwerk Wasser habe man eine Vernetzung zwischen der Wirtschaft und Institutionen erreicht. Als Bestätigung für den Erfolg dieses Projekts wertet Fichtner, dass sich Hof seit dem vergangenen Jahr offizieller Wasserkompetenz-Standort in Bayern nennen darf.

"Die Region Hof bietet jungen Erwachsenen, die sich beruflich in Richtung Umwelt und Wasser im Speziellen orientieren möchten, viele Möglichkeiten", sagte der OB. Die Unternehmen und Institutionen suchen laut Fichtner gut ausgebildete junge Menschen in diesem Bereich. Die FOS/BOS und die Hochschule Hof bereiteten die Schüler gut auf Karrieren vor.

Dr. Richard Fackler, Vizepräsident des LfU, ging in seinem Vortrag auf die Herausforderungen für Oberfranken in Bezug auf Wasser ein. Die Region kann sich, wie er betonte, glücklich schätzen, Wasser von überragender Qualität zu haben. "Viele Menschen auf der Welt haben diesen Luxus nicht." Aber auch auf Hochfranken kämen im Zuge des Klimawandels neue Herausforderungen zu. Auswirkungen wie zu viel oder zu wenig Niederschläge werden nach der Einschätzung Facklers in Zukunft noch öfter auftreten. Auch müsse man das Wasser als Lebensraum für Tiere schützen.

Schließlich stellten mehrere Unternehmen ihre Tätigkeit in den Bereichen Umwelt und Wasser vor. Und die Hochschule Hof gab einen Einblick in ihren Studiengang "Umweltingenieurwesen".

 

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