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Erschienen in der Frankenpost am 21.03.2011 

Joachim Freiherr von Feilitzsch (links) und Henning Hoffmann (Zweiter von rechts) helfen als Vorstände der Dr.-Hans-Vießmann-Stiftung und der Schiffbauer--Stiftung der Stadt Hof, vertreten durch Bürgermeister Siller (Zweiter von links), und Peter Hetz, Fachbereichsleiter Schule und Sport (rechts), aus einer prekären Notlage.

Schulessen für bedürftige Kinder ist sicher

 
Zwei Stiftungen helfen mit 7000 Euro aus: In sozialen Notfällen kann die Stadt Hof damit weiterhin das Essensgeld in bezahlen. Die Firma Sommer, Döhlau, hat für diesen Zweck
bereits 2500 Euro zur
Verfügung gestellt.

Von Lisbeth Kaupenjohann

Hof - Die Stadt Hof hat keinen genehmigten Haushalt. Freiwillige Zahlungen sind ihr daher nicht gestattet. Was aber tun, wenn Hofer Familien, die plötzlich in eine finanzielle Notlage geraten sind, ihren Kindern das Schulessen nicht mehr bezahlen können?

Vor dieser Frage stand Bürgermeister Eberhard Siller - und er appellierte an Stiftungen der Region. Mit Erfolg: Die Schiffbauer-Stiftung hat jetzt 5000 Euro "schnell und unbürokratisch", wie Siller sagt, zur Verfügung gestellt, die Dr.-Hans-Vießmann-Stiftung 2000 Euro. 2500 Euro hat die Stahlbau-Firma Sommer in Döhlau für diesen Zweck gespendet. "9500 Euro - die müssten ausreichen", freut sich Siller.

Bei einem Treffen mit den beiden Stiftungsvorständen im Rathaus erläutert er noch einmal, wer für das Schulessen im Regelfall die Kosten trägt. Bisher hätten sich der Freistaat Bayern und die Stadt Hof mit je einem Euro daran beteiligt. Außerdem habe die Stadt in Notfällen geholfen, wenn Kinder aus Tagesstätten, Kindergärten und Hort betroffen waren. Jetzt zahle der Bund für die Dauer von drei Jahren hilfebedürftigen Kindern einen Zuschuss. Derzeit leiste die Stadt Hof einen Essenszuschuss für 242 Schulkinder, davon seien 23 Härtefälle.

Anders sei die Lage, wenn Eltern kurzfristig in eine Notlage geraten. "Wenn eine allein erziehende Mutter plötzlich ins Heim muss, wenn eine Mutter nach dem Tod des Ehemanns Insolvenz anmelden muss - in diesen und anderen Fällen bedarf es einer schnellen, unbürokratischen Hilfe", sagt Siller. Und er weist auf die Bedeutung des Schulessens auch für die soziale Integration von Kindern aus bedürftigen Familien hin. Die Kinder nähmen dann auch meist an den pädagogischen Nachmittags-Angeboten ihrer Schule teil.

"Stifungen sollen zwar nicht den Träger ersetzen, aber wenn es ein Problem gibt, muss man sich zusammensetzen", sagt Joachim Freiherr von Feilitzsch, Vorstand der Dr.-Hans-Vießmann-Stiftung. "Eigentlich hatten wir unser Geld für dieses Jahr schon in 17 Projekten verplant, aber 2000 Euro konnten wir noch erübrigen." Und auch Henning Hoffmann, Vorstand der Schiffbauer-Stiftung, versichert, dass die 5000 Euro gern für den guten Zweck zur Verfügung gestellt worden seien - wie man auch bereits in der Vergangenheit Projekte unterstützt habe und in Notlagen eingesprungen sei.

 

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