Zwei Stiftungen helfen mit
7000 Euro aus: In sozialen Notfällen kann die Stadt Hof damit
weiterhin das Essensgeld in bezahlen. Die Firma Sommer, Döhlau, hat
für diesen Zweck
bereits 2500 Euro zur
Verfügung gestellt.
Von Lisbeth Kaupenjohann
Hof - Die
Stadt Hof hat keinen genehmigten Haushalt. Freiwillige Zahlungen
sind ihr daher nicht gestattet. Was aber tun, wenn Hofer Familien,
die plötzlich in eine finanzielle Notlage geraten sind, ihren
Kindern das Schulessen nicht mehr bezahlen können?
Vor dieser Frage stand Bürgermeister Eberhard Siller - und er
appellierte an Stiftungen der Region. Mit Erfolg: Die
Schiffbauer-Stiftung hat jetzt 5000 Euro "schnell und
unbürokratisch", wie Siller sagt, zur Verfügung gestellt, die
Dr.-Hans-Vießmann-Stiftung 2000 Euro. 2500 Euro hat die
Stahlbau-Firma Sommer in Döhlau für diesen Zweck gespendet. "9500
Euro - die müssten ausreichen", freut sich Siller.
Bei einem Treffen mit den beiden Stiftungsvorständen im Rathaus
erläutert er noch einmal, wer für das Schulessen im Regelfall die
Kosten trägt. Bisher hätten sich der Freistaat Bayern und die Stadt
Hof mit je einem Euro daran beteiligt. Außerdem habe die Stadt in
Notfällen geholfen, wenn Kinder aus Tagesstätten, Kindergärten und
Hort betroffen waren. Jetzt zahle der Bund für die Dauer von drei
Jahren hilfebedürftigen Kindern einen Zuschuss. Derzeit leiste die
Stadt Hof einen Essenszuschuss für 242 Schulkinder, davon seien 23
Härtefälle.
Anders sei die Lage, wenn Eltern kurzfristig in eine Notlage
geraten. "Wenn eine allein erziehende Mutter plötzlich ins Heim
muss, wenn eine Mutter nach dem Tod des Ehemanns Insolvenz anmelden
muss - in diesen und anderen Fällen bedarf es einer schnellen,
unbürokratischen Hilfe", sagt Siller. Und er weist auf die Bedeutung
des Schulessens auch für die soziale Integration von Kindern aus
bedürftigen Familien hin. Die Kinder nähmen dann auch meist an den
pädagogischen Nachmittags-Angeboten ihrer Schule teil.
"Stifungen sollen zwar nicht den Träger ersetzen, aber wenn es
ein Problem gibt, muss man sich zusammensetzen", sagt Joachim
Freiherr von Feilitzsch, Vorstand der Dr.-Hans-Vießmann-Stiftung.
"Eigentlich hatten wir unser Geld für dieses Jahr schon in 17
Projekten verplant, aber 2000 Euro konnten wir noch erübrigen." Und
auch Henning Hoffmann, Vorstand der Schiffbauer-Stiftung,
versichert, dass die 5000 Euro gern für den guten Zweck zur
Verfügung gestellt worden seien - wie man auch bereits in der
Vergangenheit Projekte unterstützt habe und in Notlagen
eingesprungen sei. |