Georg von Waldenfels hält
auf Einladung der CSU eine Mutmacher-Rede. Die Hochschule und die
Kultur seiner Heimatstadt stellt er besonders heraus.
Von Jan Fischer
Hof - Mit der
Ankündigung einer möglichen Baur-Investition (siehe auch Bericht auf
der Titelseite) hat sich Dr. Georg von Waldenfels in der Hofer
Politik zurückgemeldet. Beim CSU-Neujahrsempfang hielt der ehemalige
bayerische Finanzminister die erste politische Rede seit Langem in
seiner Heimatstadt. Vor mehr als 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft stellte er vor allem die Stärken Hofs heraus.
"Ich komme nicht zurück, ich bin immer
dageblieben", betonte Waldenfels eingangs in Anspielung auf seinen
aktuellen Wohnsitz in München. Dann bewies er, dass er die
Entwicklung der Saalestadt aufmerksam verfolgt. Die Arbeitslosigkeit
auf Rekordtief, der Automobil-Zulieferpark, der Logistikstandort und
die Hochschule - all das freut den Hofer Ehrenbürger. Und es lässt
ihn in Erinnerungen schwelgen an Zeiten, in denen Klaus Kopka,
Jürgen Warnke und er selbst ein (CSU-)Team für das "Zonenrandgebiet"
bildeten.
Entscheidungsstark
Die Hofer Hochschule, deren Bau Waldenfels
maßgeblich gefördert hat, habe im Vergleich mit anderen eine
hervorragende Entwicklung hingelegt. Das sei zu einem guten Teil dem
Hochschul-Chef zuzuschreiben: "Lehmann gehört zu den
entscheidungsstärksten Präsidenten in Bayern."
Auch auf Theater und Hofer Symphoniker blickt
der bekennende Kultur-Fan Waldenfels mit Genugtuung: Keine andere
Stadt in der Größenordnung Hofs könne auf zwei derart renommierte
kulturelle Säulen verweisen. Die beiden Intendanten leisten gute
Arbeit: "Sie machen das ganz hervorragend." Es sei falsch, allzu
viel Geld in die Münchner Kultur zu stecken. Vielmehr sollte der
Freistaat verstärkt die hiesige Region mit Fördermitteln bedenken.
Ruf nach Kultur-Plan
Landesgruppenchef Dr. Hans-Peter Friedrich
nahm den Ball seines Vorredners auf. "Sie können stolz auf die Stadt
sein", rief er den Zuhörern zu. In Hof zeige sich die Zusammenarbeit
aller Bürger.
Landtags-Abgeordneter Alexander König forderte
einen klaren Kultur-Plan für Bayern. Darin solle stehen, welche
Kultureinrichtung für welchen Raum zuständig sei. König erneuerte
seine Kritik an der 70 Millionen Euro teuren Sanierung des
Prinzregententheaters in München. Es gelte, das Maß und die rechte
Zeit zu beachten. Dieses Projekt stoße auf wenig Verständnis, wenn
Mittel für den Straßenbau gekürzt würden.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner -
Vorsitzender des CSU-Kreisverbands Hof-Stadt - ging ebenfalls auf
die Schlaglöcher in den Straßen ein. "Die Kommunen benötigen dafür
zusätzliche Mittel."

Unternehmer Emanuel Döhla (links) und der frühere Abgeordnete
Klaus Kopka

Hochschul-Chef Professor Dr. Jürgen Lehmann (links) und Stadtrat
Wilfried Anton

Beate Stock von der Narhalla (links) und Stadträtin Angela Bier
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