Hof
- Jeden Morgen und jeden Abend unter der Woche das gleiche
Spiel: Tausende fahren aus der Region heraus, in der
Gegenrichtung ist nicht weniger los. Die Pendler sind auf dem
Weg zur Arbeit. Per Saldo haben mehr Auswärtige ihren
Arbeitsplatz in Hochfranken als Hochfranken auswärts. Laut der
Zahlen, die die Arbeitsagentur vorlegt, gibt es 15 000 Ein- und
11 500 Auspendler.
Argwöhnische Stimmen,
die Mehrzahl der Einpendler nähmen etwa den Hofern die
Arbeitsplätze weg, will Sebastian Peine nicht unwidersprochen
lassen. Laut des Chefs der Arbeitsagentur könne davon schon
lange nicht mehr die Rede sein. Im Gegenteil: "Diese Zahlen
sprechen für die Stärke unserer Unternehmen."
Keine Verdrängung
Unmittelbar nach der
Wiedervereinigung habe es "einen gewissen
Verdrängungswettbewerb" gegeben, heute sei das Schnee von
gestern. Nun sei eine erstarkende Wirtschaft sogar auf Fachleute
von außerhalb angewiesen, um den Bedarf zu decken. Die gute
Verkehrsanbindung nach Hof ist laut Peine auch wichtig für
investitionsfreudige Unternehmer, die gewährleistet sehen
wollen, dass Pendler ihren Arbeitsplatz gut und schnell
erreichen können.
Daher sieht es der
Agenturchef auch als durchaus positiv, dass Hochfranken - die
Landkreise Hof und Wunsiedel sowie die Stadt Hof - die
viertstärkste Einpendlerregion Bayerns ist. Nur München,
Nürnberg und Coburg schneiden besser ab. In diesem Zusammenhang
kann Peine Kritiker beruhigen, die den Zustrom von Arbeitern aus
Sachsen oder Thüringen nicht gerne sehen. Nach Coburg pendeln 12
000 mehr Thüringer ein, als Coburger allmorgendlich aus der
Stadt zur Arbeit fahren.
hawe
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