Von Jan Fischer
Hof
- Die Steigerung der Kosten
für den Bau der Freiheitshalle ist in der jüngsten
Stadtratssitzung noch einmal aufs Tapet gekommen. Anlass der
Diskussion war die Schlussabrechnung für die Rudolf-Lion-Halle
am Saaledurchstich; aus dieser geht - prozentual gesehen - nur
eine geringe Erhöhung der Kosten hervor.
Rainer Kellner (SPD)
erkannte Parallelen zur Freiheitshalle: "Am Anfang von Planungen
für Großprojekte sieht manches anders aus." Vor dem Bau der
Lion-Halle sei auch die Absicht gewesen, dass für die Stadt fast
keine Kosten entstehen sollten. Nun habe sich aber gezeigt, dass
die Stadt gerade für die Tiefgarage unter der Dreifachturnhalle
kräftig drauflegen musste.
Kostensteigerungen
seien nie auszuschließen - diese Meinung vertrat
FAB-Fraktionschefin Gudrun Bruns. Auch private Bauten würden in
90 Prozent der Fälle teurer als geplant; dies müsse man auch für
öffentliche Projekte berücksichtigen - hier sei es zudem meist
gefordert, "etwas Besonderes" zu bauen.
An dieser Stelle
meldete sich Wilfried Anton (CSU) zu Wort. Er forderte eine
pragmatische Politik; es gelte, lösungsorientiert vorzugehen.
Zur Freiheitshalle sagte Anton: "Wenn wir gleich mit dem vollen
Betrag reingehen, bekommen wir keine Genehmigung." Der CSU-Rat
nahm OB Dr. Harald Fichtner in die Pflicht, erneut in die
Verhandlungen um höhere Zuschüsse einzusteigen: "Ich gehe davon
aus, dass der Oberbürgermeister noch einmal versuchen wird,
zusätzlichen Cash zu bekommen." Für einen Konzertsaal in München
spielten zwei, drei Millionen Euro zusätzlich keine Rolle - dann
müsse es auch möglich sein, mehr Geld vom Freistaat für das
Großprojekt in Hof zu erhalten, sagte Anton.
Von Margit Doll
(Grüne) erntete er Widerspruch: "Wenn man so denkt, gehen die
Finanzen den Bach runter." Die Überschreitung der Kosten für die
Lion-Halle betrage fünf Prozent. "Es wäre schön, wenn es bei der
Freiheitshalle so laufen würde."
Oberbürgermeister
Fichtner griff daraufhin Doll an, die in einem Antrag den
Begriff "Kostenskandal" verwendet hatte. Dieser Ausdruck sei
"ungezogen" und "gänzlich unangebracht". Er meinte, der Stadtrat
könne stolz darauf sein, was man gemeinsam auf den Weg gebracht
habe. "Wir hätten auch sagen können: ,Eine neue Freiheitshalle
brauchen wir nicht.' Dann hätten wir halt keine mehr gehabt."
Bilanz Rudolf-Lion-Halle
Gesamtkosten: 4,1 Millionen
Euro
Kosten Halle: 3,65 Millionen
Euro
Tiefgarage: 450 396 Euro
Finanzierung:
-
Fördermittel nach FAG:
3,06
Millionen Euro
- Stadt
Hof: 617 685 Euro
-
Stiftungen: 420 000 Euro
Mehrkosten
- für
Halle: 30 311 Euro
- für
Tiefgarage: 150 397 Euro
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