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Erschienen in der Frankenpost am 07.03.2011 
 

 

Anton fordert Einsatz für Zuschüsse

 

Von Jan Fischer

Hof - Die Steigerung der Kosten für den Bau der Freiheitshalle ist in der jüngsten Stadtratssitzung noch einmal aufs Tapet gekommen. Anlass der Diskussion war die Schlussabrechnung für die Rudolf-Lion-Halle am Saaledurchstich; aus dieser geht - prozentual gesehen - nur eine geringe Erhöhung der Kosten hervor.

Rainer Kellner (SPD) erkannte Parallelen zur Freiheitshalle: "Am Anfang von Planungen für Großprojekte sieht manches anders aus." Vor dem Bau der Lion-Halle sei auch die Absicht gewesen, dass für die Stadt fast keine Kosten entstehen sollten. Nun habe sich aber gezeigt, dass die Stadt gerade für die Tiefgarage unter der Dreifachturnhalle kräftig drauflegen musste.

Kostensteigerungen seien nie auszuschließen - diese Meinung vertrat FAB-Fraktionschefin Gudrun Bruns. Auch private Bauten würden in 90 Prozent der Fälle teurer als geplant; dies müsse man auch für öffentliche Projekte berücksichtigen - hier sei es zudem meist gefordert, "etwas Besonderes" zu bauen.

An dieser Stelle meldete sich Wilfried Anton (CSU) zu Wort. Er forderte eine pragmatische Politik; es gelte, lösungsorientiert vorzugehen. Zur Freiheitshalle sagte Anton: "Wenn wir gleich mit dem vollen Betrag reingehen, bekommen wir keine Genehmigung." Der CSU-Rat nahm OB Dr. Harald Fichtner in die Pflicht, erneut in die Verhandlungen um höhere Zuschüsse einzusteigen: "Ich gehe davon aus, dass der Oberbürgermeister noch einmal versuchen wird, zusätzlichen Cash zu bekommen." Für einen Konzertsaal in München spielten zwei, drei Millionen Euro zusätzlich keine Rolle - dann müsse es auch möglich sein, mehr Geld vom Freistaat für das Großprojekt in Hof zu erhalten, sagte Anton.

Von Margit Doll (Grüne) erntete er Widerspruch: "Wenn man so denkt, gehen die Finanzen den Bach runter." Die Überschreitung der Kosten für die Lion-Halle betrage fünf Prozent. "Es wäre schön, wenn es bei der Freiheitshalle so laufen würde."

Oberbürgermeister Fichtner griff daraufhin Doll an, die in einem Antrag den Begriff "Kostenskandal" verwendet hatte. Dieser Ausdruck sei "ungezogen" und "gänzlich unangebracht". Er meinte, der Stadtrat könne stolz darauf sein, was man gemeinsam auf den Weg gebracht habe. "Wir hätten auch sagen können: ,Eine neue Freiheitshalle brauchen wir nicht.' Dann hätten wir halt keine mehr gehabt."

Bilanz Rudolf-Lion-Halle
 

Gesamtkosten: 4,1 Millionen Euro

Kosten Halle: 3,65 Millionen Euro

Tiefgarage: 450 396 Euro

Finanzierung:

- Fördermittel nach FAG:

3,06 Millionen Euro

- Stadt Hof: 617 685 Euro

- Stiftungen: 420 000 Euro

Mehrkosten

- für Halle: 30 311 Euro

- für Tiefgarage: 150 397 Euro
 

 

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