Der bayerische
Wirtschaftsminister Martin Zeil setzt den ersten Spatenstich für
das Güterverkehrszentrum. Am Anfang steht die lang ersehnte
Sanierung der Hans-Böckler-Straße.
Von Jan Fischer
Hof
- Es waren nur einige
Kubikmeter Erde, die vier Spaten am Freitagabend bewegten - und
doch war damit ein großer Schritt für den Logistikstandort Hof
verbunden. Der Bau des Güterverkehrszentrums (GVZ) kann endlich
beginnen. Fast ein Jahrzehnt hat das Warten auf diesen Moment
gedauert.
Entsprechend groß war
die Freude, die aus den Gesichtern der Gäste abzulesen war.
Allen voran zeigte sich Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil
voll des Lobes über das beginnende Millionenprojekt. Das GVZ
bezeichnete er als "eine der wichtigsten Investitionen" in der
Region; die Bedeutung für die Wirtschaft sei enorm. "Dieses
Projekt stärkt den Standort Hochfranken nachhaltig."
Um ein solches
Vorhaben zu verwirklichen, müssen Zeil zufolge mehrere Faktoren
zusammenkommen. Die Beherrlichkeit und Zielstrebigkeit, mit der
die Verantwortlichen in Hof das Projekt vorangetrieben hätten,
verdienten Anerkennung. Dazu brauche es aber auch einen
Unternehmer wie Klaus Pöhland; seine Firma betreibt das
florierende Container-Terminal am Güterbahnhof. Und nicht
zuletzt zollte Zeil den Experten in der Stadtverwaltung Respekt.
"Sie haben die letzten Stolpersteine - sollte es sie je gegeben
haben - aus dem Weg geräumt." Der Freistaat Bayern trage mit
stattlichen Fördermitteln zur Umsetzung des Drei-Stufen-Plans
bei. An dessen Anfang steht der lang ersehnte Ausbau der
Hans-Böckler-Straße mit einem Teil der Wunsiedler Straße (siehe
dazu Artikel unten).
Am Rande ging der
Minister auf die Erkenntnisse des Zukunftsrats ein. Die Stärkung
des ländlichen Raums sei der bayerischen Staatsregierung ein
Herzensanliegen. Man wolle weiter aktive Strukturpolitik
betreiben. "Wir werden keine Region aufgeben oder abhängen." Das
sei ihm wichtig zu betonen - gerade vor dem Hintergrund von
Gutachten und Stellungnahmen, die manche missverständlich
aufgefasst hätten.
Mit Blick auf die
nahen Gleisen stellte Martin Zeil fest, dass der Kampf um eine
Verbesserung der Bahnstrecke München-Prag weitergehe. Zudem habe
Bayern bei Gesprächen in Tschechien vereinbart, eine
Arbeitsgruppe für den Lückenschluss Selb-Asch ins Leben zu
rufen. Bis 2013 müsse das Teilstück fertig sein; man dürfe die
Menschen, die auf das Projekt hoffen, nicht länger vertrösten.
Oberbürgermeister Dr.
Harald Fichtner nannte das GVZ einen "Baustein für die
Zukunftsfähigkeit der gesamten Region". Er erinnerte daran, dass
es lange gedauert habe, bis der Kauf des 100 000 Quadratmeter
großen Grundstücks unter Dach und Fach gewesen sei. Stadt und
Landkreis Hof hätten eine gemeinsame Linie verfolgt, der
Wirtschaftsminister habe die Vorbereitungen in allen Phasen
intensiv begleitet, und Investor Pöhland habe immer wieder auf
das Projekt hingewiesen.
Für Fichtner fügt sich
der Bau am Güterbahnhof bestens in die anderen Großprojekte ein.
Ob Schulen, Freiheitshalle oder Güterzentrum: "Wo gebaut wird,
entsteht Zukunft." Und das könne er mit Selbstbewusstsein
behaupten: "Jeder sieht, dass wir keine Luftschlösser bauen. Wir
bauen an der Zukunft unserer Stadt und der Region."
Drei Stufen
zum GVZ
Im Rahmen eines
Drei-Stufen-Planes ist zunächst der Ausbau des Umschlagbahnhofes
in diesem Jahr geplant. Damit einher geht der Bau der
Zufahrtsstraße auf das Gelände und die Sanierung der
Hans-Böckler-Straße in einem Teilbereich. Der zweite
Bauabschnitt sieht anschließend die Erweiterung der
Container-Depotfläche vor. Besonders auf dieser Teilfläche sind
umfangreiche Abbrucharbeiten zu leisten: Gebäude, Gleise und vor
allem vorhandene Altlasten gilt es zu entsorgen. Der Bau eines
"Logistikparks" soll dann im Jahr 2013 das GVZ vervollständigen.
In den ersten beiden
Bauabschnitten bis Ende des kommenden Jahres beträgt der
Kostenaufwand bereits 7,8 Millionen Euro.
"
Wir werden keine Region
aufgeben oder abhängen
"
Wirtschaftsminister Martin Zeil
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