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Erschienen in der Frankenpost am 05.03.2011 

Vier Ehrengäste ergatterten einen Spaten für den symbolischen Akt; vorne von links: Landtagsabgeordneter Alexander König, Wirtschaftsminister Martin Zeil, Unternehmer Klaus Pöhland und Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner. Rechts vorne im Bild: stellvertretender Landrat Alexander Eberl. Foto: Sammer 

Dickes Plus für Standort Hof

 

Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil setzt den ersten Spatenstich für das Güterverkehrszentrum. Am Anfang steht die lang ersehnte Sanierung der Hans-Böckler-Straße.

Von Jan Fischer

Hof - Es waren nur einige Kubikmeter Erde, die vier Spaten am Freitagabend bewegten - und doch war damit ein großer Schritt für den Logistikstandort Hof verbunden. Der Bau des Güterverkehrszentrums (GVZ) kann endlich beginnen. Fast ein Jahrzehnt hat das Warten auf diesen Moment gedauert.

Entsprechend groß war die Freude, die aus den Gesichtern der Gäste abzulesen war. Allen voran zeigte sich Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil voll des Lobes über das beginnende Millionenprojekt. Das GVZ bezeichnete er als "eine der wichtigsten Investitionen" in der Region; die Bedeutung für die Wirtschaft sei enorm. "Dieses Projekt stärkt den Standort Hochfranken nachhaltig."

Um ein solches Vorhaben zu verwirklichen, müssen Zeil zufolge mehrere Faktoren zusammenkommen. Die Beherrlichkeit und Zielstrebigkeit, mit der die Verantwortlichen in Hof das Projekt vorangetrieben hätten, verdienten Anerkennung. Dazu brauche es aber auch einen Unternehmer wie Klaus Pöhland; seine Firma betreibt das florierende Container-Terminal am Güterbahnhof. Und nicht zuletzt zollte Zeil den Experten in der Stadtverwaltung Respekt. "Sie haben die letzten Stolpersteine - sollte es sie je gegeben haben - aus dem Weg geräumt." Der Freistaat Bayern trage mit stattlichen Fördermitteln zur Umsetzung des Drei-Stufen-Plans bei. An dessen Anfang steht der lang ersehnte Ausbau der Hans-Böckler-Straße mit einem Teil der Wunsiedler Straße (siehe dazu Artikel unten).

Am Rande ging der Minister auf die Erkenntnisse des Zukunftsrats ein. Die Stärkung des ländlichen Raums sei der bayerischen Staatsregierung ein Herzensanliegen. Man wolle weiter aktive Strukturpolitik betreiben. "Wir werden keine Region aufgeben oder abhängen." Das sei ihm wichtig zu betonen - gerade vor dem Hintergrund von Gutachten und Stellungnahmen, die manche missverständlich aufgefasst hätten.

Mit Blick auf die nahen Gleisen stellte Martin Zeil fest, dass der Kampf um eine Verbesserung der Bahnstrecke München-Prag weitergehe. Zudem habe Bayern bei Gesprächen in Tschechien vereinbart, eine Arbeitsgruppe für den Lückenschluss Selb-Asch ins Leben zu rufen. Bis 2013 müsse das Teilstück fertig sein; man dürfe die Menschen, die auf das Projekt hoffen, nicht länger vertrösten.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner nannte das GVZ einen "Baustein für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region". Er erinnerte daran, dass es lange gedauert habe, bis der Kauf des 100 000 Quadratmeter großen Grundstücks unter Dach und Fach gewesen sei. Stadt und Landkreis Hof hätten eine gemeinsame Linie verfolgt, der Wirtschaftsminister habe die Vorbereitungen in allen Phasen intensiv begleitet, und Investor Pöhland habe immer wieder auf das Projekt hingewiesen.

Für Fichtner fügt sich der Bau am Güterbahnhof bestens in die anderen Großprojekte ein. Ob Schulen, Freiheitshalle oder Güterzentrum: "Wo gebaut wird, entsteht Zukunft." Und das könne er mit Selbstbewusstsein behaupten: "Jeder sieht, dass wir keine Luftschlösser bauen. Wir bauen an der Zukunft unserer Stadt und der Region."

Drei Stufen zum GVZ
 

Im Rahmen eines Drei-Stufen-Planes ist zunächst der Ausbau des Umschlagbahnhofes in diesem Jahr geplant. Damit einher geht der Bau der Zufahrtsstraße auf das Gelände und die Sanierung der Hans-Böckler-Straße in einem Teilbereich. Der zweite Bauabschnitt sieht anschließend die Erweiterung der Container-Depotfläche vor. Besonders auf dieser Teilfläche sind umfangreiche Abbrucharbeiten zu leisten: Gebäude, Gleise und vor allem vorhandene Altlasten gilt es zu entsorgen. Der Bau eines "Logistikparks" soll dann im Jahr 2013 das GVZ vervollständigen.

In den ersten beiden Bauabschnitten bis Ende des kommenden Jahres beträgt der Kostenaufwand bereits 7,8 Millionen Euro.  

" Wir werden keine Region aufgeben oder abhängen "

Wirtschaftsminister Martin Zeil
 

 

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