Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 02.03.2011 

Dr. Thomas Goppel, Staatsminister a. D. und Präsident des Bayerischen Musikrats (rechts), verleiht dem ehemaligen Intendanten der Hofer Symphoniker und früheren Präsidenten des Bayerischen Musikrats, Wilfried Anton (links, mit Ehefrau), die Ehrenpräsidentschaft des Bayerischen Musikrats. Fotos: Ernst Sammer

Die Jugend begeistern

 
Der Bayerische Musikrat ernennt Wilfried Anton zum Ehrenpräsidenten und würdigt damit seine Verdienste um die Musikkultur im Freistaat. Die Gründung der Hofer Musikschule fällt dabei besonders ins Gewicht.

Von Lisbeth Kaupenjohann

Hof - Musik macht Sinn. Fürs ganze Leben. Dass es in der Stadt mit den Hofer Symphonikern nicht nur ein ausgezeichnetes Orchester gibt, sondern auch noch eine dem Orchester angeschlossene Musikschule, ist Wilfried Antons Verdienst - und einmalig in Bayern. Als "das Wunder von Hof" bezeichnet es Professor Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates. "Das sollte viel öfter kopiert werden."

Wie viele andere Ehrengäste aus Kultur und Politik ist Krüger zur Feierstunde ins "Haus der Musik" gekommen, wo Intendantin Ingrid Schrader "das komplette Leitungsteam des Bayerischen Musikrats" willkommen heißt, das diesen Termin gleich mit einer Sitzung verbunden hat. Die Laudatio hält Präsident Dr. Thomas Goppel, früherer Staatsminister.

Ohne Strukturen und Finanzen keine Kunst. Alle Festredner würdigen an diesem Nachmittag Wilfried Antons Geschick, wenn es darum geht, Geldquellen zu erschließen und Ideen nicht nur voranzutreiben, sondern auch zu verwirklichen.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner spricht von "Jahrzehnten außerordentlichen Engagements" - gerade auch für die Jugend. "Wilfried Anton hat etwas auf den Kulturbetrieb übertragen, das bei Markenartikeln zum selbstverständlichen Know-how gehört: Sind die Jungen erst einmal Fans, wechseln sie nicht mehr so leicht anderswohin. Musik wird zum unverzichtbaren Bestandteil des Lebens." So erkläre sich das verhältnismäßig junge Konzertpublikum in Hof und die wachsende Schülerzahl der Musikschule.

Dr. Goppel erinnert an die strukturellen Änderungen, die Wilfried Anton im Musikrat bewirkt hat - "in engem Austausch mit dem Bayerischen Landtag sowie dem Wissenschafts- und Kultusministerium". Leistungsfähig und zukunftsorientiert gehe der Musikrat seitdem seinen Weg. "Nicht die Mühe der Tagesgeschäfte wird honoriert, sondern das, was man verändert und erreicht hat", betont Goppel und bestätigt Anton neben der Fähigkeit, junge Menschen für die Musik zu begeistern, "Tatkraft und Mut, Klugheit, taktisches Geschick und Diplomatie". Die Einbindung der Schulen und außerschulischer Organisationen sei sein Verdienst. Er habe der musikalischen Früherziehung das Feld geebnet.

Das Streichquartett der Hofer Symphoniker spielt zur Feier des Tages drei Sätze aus Antonin Dvoráks "Amerikanischem Quartett". Einen Tango von Carlos Gardel präsentieren die Musiker noch als persönlichen musikalischen Glückwunsch.

Vom Musiker zum Macher
 

Wilfried Anton kommt 1961 als Hornist zu den Hofer Symphonikern. 1965, im Alter von 25 Jahren, übernimmt er die Leitung des Orchesters. 1975 wird er Bevollmächtigter der nichtstaatlichen Orchester in Bayern. 1978 gründet er die Musikschule der Hofer Symphoniker. Ämter in vielen Gremien folgen. Unter anderem wird Anton 1997 Präsident des Bayerischen Musikrates, 1998 Mitglied im Lenkungsausschuss des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. 2008 Eintritt in den Ruhestand. Anton ist CSU-Stadtrat, war ehrenamtlicher Bürgermeister und Sportreferent der Stadt Hof. Er besitzt unter anderem die Ehrenmedaille des Bezirks, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Bayerischen Verdienstorden und die Goldene Bürgermedaille der Stadt Hof.

 

zurück zur Übersicht