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Erschienen in der Frankenpost am 23.02.2011 

 

 

Haushalt gerät aus den Fugen

 
Hof - Der millionenschwere Mehrbedarf für den Bau der Freiheitshalle hat gravierende Auswirkungen auf den Haushalt 2011. Die Stadt kommt nicht umhin, zusätzliche Kredite aufzunehmen. Damit ist ein ausgeglichener Etat nicht mehr zu erreichen. Die Folge: Ein weiteres haushaltsloses Jahr steht bevor - die Regierung von Oberfranken wird heuer, wie bereits im vergangenen Jahr, das Sagen haben. Die Bayreuther Behörde wird weiter darüber befinden, welche Investitionen unbedingt notwendig sind und welche nicht. Das Ringen um freiwillige Leistungen - wie für Sportvereine oder die EJSA - wird wieder von Neuem beginnen.

Im Gespräch mit der Frankenpost bedauern die Vorsitzenden der drei Stadtratsfraktionen, dass die Hallen-Millionen den Haushalt aus den Fugen geraten ließen. Doch sie weisen auch darauf hin, dass die begonnenen Großprojekte in Hof weitergehen werden. Also: Am Bau der Jahnhalle, an der Sanierung der Hofecker Schule, auch am Freiheitshallen-Projekt gibt es nichts zu rütteln.

Ins Kontor schlagen die Erhöhung der Bezirksumlage und die Tilgung alter Fehlbeträge. Kreditaufnahmen treiben den Schuldenstand der Stadt weiter nach oben. Auf der Positiv-Seite steht immerhin ein steigender Ansatz bei der Gewerbesteuer.

Eine neue Sparrunde erwartet CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer nicht. "Die Zitrone ist ausgepresst." Weitere Einsparungen seien schlicht nicht mehr möglich. Er rechnet mit einer Verabschiedung des Haushalts im März oder im April. SPD-Sprecher Dr. Jürgen Adelt meint, lange Zeit sei ein ausgeglichener Haushalt in Reichweite gewesen; nun habe sich diese Hoffnung zerschlagen. Das Zahlenwerk beschränke sich ohnehin auf das Nötigste. Als Beispiel nennt Adelt den "Stuhl-Stau" - der Kauf von Bürostühlen verschiebe sich immer weiter. Im Gegensatz zu Fleischer und Adelt zeigt sich Gudrun Bruns (FAB) nicht so optimistisch für die Haushaltsjahre von 2012 an. "Die Entwicklung wird von der Gewerbesteuer abhängen, und wir haben nicht so viele produzierende Betriebe in Hof."

Dr. Corinna Boerner, Pressesprecherin der Regierung von Oberfranken, teilt auf Anfrage mit: "Die allgemein schwierige Haushaltssituation der Stadt Hof ist bekannt." Daher werde es für die Stadt auch 2011 nicht einfach sein, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. J. F.

 

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