Die Kostenexplosion trifft die Stadt Hof an ihrer
empfindlichsten Stelle. Auf dem Höhepunkt der Haushaltsnot und der
Verschuldung sind nun noch etliche Millionen Euro mehr für die
Freiheitshalle zu schultern. Dafür mag es viele vernünftige
Erklärungen und Gründe geben, und der Schwarze Peter lässt sich so
recht keinem der Beteiligten zuschieben. Und doch bleibt ein fader
Beigeschmack zurück.
Zum einen, weil der Oberbürgermeister - wieder einmal - nicht
offensiv über die aktuelle Kostensituation informiert hat. Anstatt
mit der Mehrung und ihren absehbaren Folgen bereits am vergangenen
Donnerstag an die Öffentlichkeit zu gehen, wartet er zwei Wochen ab.
Offenbar in der Hoffnung, dass die brisante Information nicht vorher
durchsickert. Diese Hoffnung hat sich aber schon im November 2008,
als zuletzt von 30 Millionen Euro die Rede war, als falsch erwiesen.
Zum anderen lehrt die Erfahrung, dass öffentliche Großprojekte
fast immer mehr Geld verschlingen als ursprünglich geplant. In Hof
gilt der Theaterbau, für den sich die Kosten fast verdoppelt haben,
als Paradebeispiel dafür. Deshalb sind Kostenschätzungen für die
Freiheitshalle mit Vorsicht zu genießen. Und niemand sollte
überrascht sein, wenn einige Millionen mehr auf der Soll-Seite
auftauchen. Jan Fischer |