Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 23.02.2011 

 

 

Kommentar
Ein fader Beigeschmack

 
Die Kostenexplosion trifft die Stadt Hof an ihrer empfindlichsten Stelle. Auf dem Höhepunkt der Haushaltsnot und der Verschuldung sind nun noch etliche Millionen Euro mehr für die Freiheitshalle zu schultern. Dafür mag es viele vernünftige Erklärungen und Gründe geben, und der Schwarze Peter lässt sich so recht keinem der Beteiligten zuschieben. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack zurück.

Zum einen, weil der Oberbürgermeister - wieder einmal - nicht offensiv über die aktuelle Kostensituation informiert hat. Anstatt mit der Mehrung und ihren absehbaren Folgen bereits am vergangenen Donnerstag an die Öffentlichkeit zu gehen, wartet er zwei Wochen ab. Offenbar in der Hoffnung, dass die brisante Information nicht vorher durchsickert. Diese Hoffnung hat sich aber schon im November 2008, als zuletzt von 30 Millionen Euro die Rede war, als falsch erwiesen.

Zum anderen lehrt die Erfahrung, dass öffentliche Großprojekte fast immer mehr Geld verschlingen als ursprünglich geplant. In Hof gilt der Theaterbau, für den sich die Kosten fast verdoppelt haben, als Paradebeispiel dafür. Deshalb sind Kostenschätzungen für die Freiheitshalle mit Vorsicht zu genießen. Und niemand sollte überrascht sein, wenn einige Millionen mehr auf der Soll-Seite auftauchen. Jan Fischer

 

zurück zur Übersicht