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Erschienen in der Frankenpost am 28.12.2011 
 

Kosten für Müllverbrennung sinken

 

Der Abfallzweckverband verabschiedet eine neue Haushaltssatzung. Durch die Stilllegung der Deponie am Silberberg verändert sich die Einnahmen-Situation.

 
 
Von Lothar Faltenbacher

 

Hof - Die Mitglieder der Verbandsversammlung des Abfallzweckverbandes haben einstimmig die vom Verbandsausschuss vorgelegte Haushaltssatzung für das nächste Jahr verabschiedet. Landrat Bernd Hering, der stellvertretende Verbandsvorsitzende, brachte die Meinung der Versammelten auf den Punkt: "Wir mussten während der vergangenen zwölf Jahre unsere Bürger nicht mit Gebührenerhöhungen belasten, das spricht für eine erfolgreiche Arbeit."

Fränkel berichtete über das Zahlenwerk der Planungen. Demnach schließt der Verwaltungshaushalt in Ein- und Ausgaben mit 8 764 750 Euro und der Vermögenshaushalt mit 3 420 560 Euro. Er erinnerte an grundlegend neue Voraussetzungen für die Haushaltsplanungen, da sich die Deponie am Silberberg in der Stilllegungsphase befinde und deshalb keine Einnahmen aus Deponiegebühren anfielen. Das Volumen des Haushalts sei im Vergleich zum Vorjahr um 395 370 Euro gesunken. Die um 292 500 Euro gefallenen Verbrennungskosten des Müllheizkraftwerks Schwandorf stellen dabei den auffälligsten Posten dar. Außerdem sprach der Geschäftsführer von um 100 000 Euro gesunkenen Verwertungskosten des Biomülls.

Im Bereich des Vermögenshaushaltes hat sich das Volumen im Vergleich zum Vorjahr um 113 930 Euro verringert. Der Schwerpunkt der Investitionen im Jahr 2012 liegt den Ausführungen von Willi Fränkel zufolge auf der Deponie Silberberg, wo für die Oberflächenabdichtung und Rekultivierung eine Million Euro veranschlagt ist. Die Sanierung der Sickerwasser-Erfassung und -Reinigung schlägt mit 100 000 Euro zu Buche. Für die Errichtung des Servicebereichs am Silberberg plant der AZV 350 000 Euro ein, für die Wert- und Problemstoff-Erfassung sind 857 000 Euro vorgesehen. Die Errichtung der Fotovoltaikanlage belegt 280 000 Euro.

Im Bereich der Zuführungen sind 45 980 Euro an die Rücklage und 100 000 Euro an den Verwaltungshaushalt vorgesehen. Zudem sind für die Zuführung an den Vermögenshaushalt 42 190 Euro eingeplant, zur Tilgung von Krediten sollen 465 070 Euro verwendet werden.

Die Schulden werden dem Zahlenwerk zufolge am Ende des nächsten Jahres 5,5 Millionen Euro betragen. Fränkel erläuterte, dass eine Kreditaufnahme von 1,607 Millionen Euro im Jahr 2012 zu betrachten sei. Es werde sich zeigen, inwieweit die Investitionen aus Mitteln der Rücklagen zu finanzieren seien.

Für die Rekultivierung und Nachsorge der Deponie am Silberberg wies die Sonderrücklage der Deponie, nach den Ausführungen Fränkels, knapp 15 Millionen Euro aus. Für die Haushaltsplanungen 2012 sei eine Entnahme von 1,142 Millionen Euro im Wesentlichen für Investitionen im Rahmen der Deponie-Stilllegung vorgesehen.

Aus der Sonderrücklage zum Ausgleich von Gebührenschwankungen, die sich zu Beginn des nächsten Haushaltsjahres auf 3,846 Millionen Euro belaufen wird, sei eine Entnahme von 100 000 Euro für die Zuführung an den Verwaltungshaushalt vorgesehen. Der AZV will zudem eine neue Stelle im Bereich der Abfallberatung schaffen. "Mit einer intensiven Abfallberatung wollen wir erreichen, dass das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial an Wertstoffen in Stadt und Landkreis Hof nutzbar gemacht wird."

Mehr- und Minderausgaben 2011
Minderausgaben Verwaltungshaushalt im Vergleich zum Vorjahr:

Personalausgaben Deponie 70 530 Euro; Fahrzeugunterhalt Deponie 55 000 Euro; Strom-, Gas- und Wasserverbrauch des Servicebereichs 20 000 Euro; Fahrzeugunterhalt für Wert- und Problemstofferfassung 20 000 Euro; Verwertungskosten Wert- und Problestofferfassung 20 000 Euro; Verwertung Biomüll 100 000 Euro; Kalkulatorische Kosten der Wert- und Problemstofferfassung 50 680 Euro; Fahrzeugunterhalt des Restmüllumschlags 35 000 Euro; Müllheizkraftwerk Schwandorf 292 500 Euro.

Mehrausgaben des Verwaltungshaushalts im Vergleich zum Vorjahr:

Personalausgaben der Verwaltung 39 560 Euro; Öffentlichkeitsarbeit 5000; Zuführung zur Sonderrücklage zum Ausgleich von Gebührenschwankungen 33 120 Euro; Strom-, Gas und Wasserverbrauch der Deponie 20 000 Euro; Entsorgungskosten des Servicebereichs an die Landkreise Wunsiedel und Tirschenreuth 33 000 Euro; Personalausgaben des Restmüllumschlages/thermische Behandlung 104 740 Euro; Umsatzsteuer der Fotovoltaikanlage aus Investitionen des Vermögenshaushalts 53 000 Euro.

 

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