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Erschienen in der Frankenpost am 16.12.2011 

Die Arbeiten an der Freiheitshalle laufen weiter – einen Baustopp wird es nach einem Schreiben der Bezirksregierung nicht geben. Foto: Sammer

Ja aus Bayreuth zu weiteren Hofer Krediten

 

Die Regierung von Oberfranken genehmigt weitere Auftragsvergaben für die Freiheitshalle. Im Bauausschuss des Stadtrats geht es unter anderem um den Trennvorhang für das Große Haus.

 
 
Von Jan Fischer

 

Hof - Eine gute Nachricht aus Bayreuth ist vor wenigen Tagen im Hofer Rathaus eingetroffen: Die Regierung von Oberfranken erteilt in einem Schreiben die Verpflichtungs-Ermächtigung für die Mehrkosten für den Bau der Freiheitshalle von 4,5 Millionen Euro. Das heißt: Aktuelle und kommende Aufträge kann die Stadt ohne Vorbehalt - und ohne Nachfrage bei der Regierung - vergeben. Sämtliche Vergaben bis zur derzeit festgestellten Bausumme von 35,9 Millionen Euro sind möglich, es wird keinen Baustopp geben. Die Stadt kann zusätzliche Kredite aufnehmen.

Die Begründung für das Ja der Bezirksregierung nannte Stadtdirektor Franz Pischel im Bauausschuss des Hofer Stadtrats: Die Behörde habe die Bemühungen der Stadt honoriert, die Mehrbelastungen auszugleichen. Bekanntlich war die Stadt gezwungen, den Hebesatz für die Gewerbesteuer zu erhöhen.

Im Bauausschuss standen zwei Auftragsvergaben auf der Tagesordnung, im Stadtrat heute geht es um weitere drei Aufträge. Unter anderem beauftragten die Ausschussmitglieder die Firma Diaplan aus Freilassing mit der Lieferung des Trennvorhangs für das Große Haus. Zum Preis von 109 528 Euro bekam das Unternehmen den Zuschlag. Zur Erläuterung: Der Trennvorhang kommt dann zum Einsatz, wenn in der Halle, die künftig bis zu 6100 Zuschauer fasst, eine kleinere Veranstaltung über die Bühne geht. Wenn also zum Beispiel etwa 1000 Zuhörer ein Konzert verfolgen, genügt es in der Regel, nur einen Teil der Fläche zu nutzen. Für diese Fälle hat sich - auch schon in der alten Halle - ein Trennvorhang bewährt.

Ein solcher Vorhang muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Dafür hatte sich die Intendantin der Hofer Symphoniker, CSU-Stadträtin Ingrid Schrader, im Steuerkreis zum Hallenbau starkgemacht. Zur Frankenpost sagte sie auf Nachfrage, dass sie in der Projektgruppe die Sicht der Nutzer vertrete. Es sei wichtig, dass in einer abgetrennten Halle keine Zugluft entstehe, dass der Vorhang "optisch und akustisch" wirke - und dass er ein ordentliches Ambiente für das Publikum biete.

In der Bauausschuss-Sitzung pochte Rainer Kellner (SPD) - ebenfalls Mitglied im Steuerkreis - auf eben diese Kriterien. Stadtdirektor Pischel sagte ihm zu, dass diese Vorgaben Bestandteil der Planung seien. Gudrun Bruns (FAB), die auch im Steuerkreis sitzt, wies darauf hin, dass dies wiederum zur Folge habe, dass zur Auftragssumme der Firma Diaplan noch Kosten hinzukämen. "Damit ist es nicht getan." Für Pischel ist es jedoch entscheidend, dass der Ausschuss den Auftrag vergibt. "Dann wissen wir, mit wem es weitergeht."

Bemerkenswert: Für den Trennvorhang lagen nach einer europaweiten Ausschreibung nur zwei Hauptangebote vor. Die unterlegene Firma hätte den Vorhang für 298 707 Euro geliefert und eingebaut - eine Summe, die das Angebot von Diaplan fast um das Doppelte übersteigt.

Keine Diskussionen gab es hingegen zur Vergabe der Leitungstrassen im Rahmen der Brandschutzarbeiten. Nach einer beschränkten Ausschreibung setzte sich die Firma Enorm Dienstleistungen aus Nürnberg mit dem Angebot von 23 750 Euro durch.

Die Regierung von Oberfranken gab außerdem ihr Okay zu drei Auftragserhöhungen, die alle freilich nichts an der Gesamtsumme ändern. Auch der Bauausschuss stimmte zu.

Wärmedämm-Verbundsystem:

Im März hatte der Bauausschuss die Arbeiten an die Firma Sünderhauf aus Weischlitz vergeben. Die Auftragssumme betrug 138 728 Euro. Es entstanden Mehrkosten von 34 313 Euro. Diese lassen sich dadurch ausgleichen, dass weniger Flächen für das Gewerk "vorgehängte Fassade" benötigt werden.

Gebäudeautomation:

Der Stadtrat hatte im April 2010 der Firma Protec aus Kulmbach für 311 492 Euro den Zuschlag gegeben. Im September 2011 kam es zu einer Erhöhung um 53 221 Euro. Nun werden weitere Mehrkosten fällig - exakt 60 115 Euro.

Lufttechnische Anlagen:

1,329 Millionen Euro war März 2010 die Ausgangssumme für die Firma Heiztechnik aus Mühlhausen. In zwei Schritten erhöhte sich der Betrag auf 1,412 Millionen Euro.

 

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