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Erschienen in der Frankenpost am 15.12.2011 

Die Karte zeigt die geplanten Straßenbauprojekte im Osten der Stadt Hof. Der erste Bauabschnitt der Ortsumfahrung Leimitz führt praktisch in L-Form von der Staatsstraße 2192 bis zum Schnittpunkt an der Haidter Straße, wo die Verlängerung von der Enoch-Widman-Straße (blaue Farbe) anknüpft. Der erste Bauabschnitt der neuen Umgehungsstraße von Leimitz und der Ausbau der Enoch-Widman-Straße sollen zeitgleich erfolgen .Knapp zehn Monate Bauzeit sind dafür im Jahr 2013 veranschlagt, falls alles nach Plan verläuft. Karte: Bauamt der Stadt Hof

Die Planung steht

 

Der Beginn für den Bau der Umgehungsstraße von Leimitz ist wohl frühestens im Jahr 2013 möglich. Zeitgleich will die Stadt die Enoch-Widman-Straße verlängern und eine neue Anbindung an die Hochschule schaffen.

 
 
Von Thomas Schuberth-Roth

 

Hof - Noch können die Bewohner von Leimitz nicht aufatmen. Täglich passieren bis zu 3000 Fahrzeuge den Ortskern. Diese Zahl stammt aus dem Jahr 2008. Darin wurde auch eine Prognose für 2025 aufgestellt: Zwischen 4000 und 6100 Fahrzeuge, haben die Autoren des Generalverkehrsplans errechnet, werden dann innerhalb von 24 Stunden durch den Ort fahren. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit der Umgehungsstraße, die - lange geplant - endlich Wirklichkeit werden soll.

Die Vorbereitungen sind getroffen. Am Dienstag stellten Stadtdirektor Franz Pischel sowie Bernd Bernhuber vom Fachbereich Stadtplanung sowie Herbert Groh - Fachbereichsleiter Bauen und Betrieb - die Pläne dazu im Bauausschuss vor. Laut Bernhuber soll die Verwirklichung der Umgehung zu einer enormen Entlastung des Leimitzer Ortskerns führen: "Wir rechnen dann noch mit etwa 400 Fahrzeugen täglich." Alle anderen werden am Ort vorbeigeleitet - auch der Ziel- und Quellverkehr zur Hochschule am Eichelberg.

Die Umgehungsstraße soll in zwei Bauabschnitten gebaut werden. Baulastträger dieser Gemeindeverbindungsstraße zwischen Jägersruh und Haidt ist die Stadt Hof. Welche Kosten zu erwarten sind, ist noch offen. Das sei "zurzeit noch nicht kalkulierbar", sagte gestern der städtische Pressesprecher Rainer Krauß auf Nachfrage der Frankenpost.

In jedem Fall wird die Stadt Hof die Baupläne laut Pischel noch in diesem Jahr bei der Regierung von Oberfranken einreichen. Diese eröffnet dann ein Planfeststellungs-Verfahren, im Zuge dessen auch naturschutz-, wasser- und immissionsrechtliche Fragen geklärt werden. Knapp zwölf Monate wird dieses Verfahren in Anspruch nehmen. Erst wenn danach der Planfeststellungsbeschluss vorliegt, kann mit dem ersten Bauabschnitt von der Staatsstraße 2192 nahe dem Umspannwerk vor Jägersruh bis Höhe Leimitz begonnen werden. Etwa 250 Meter führt die Umgehungsstraße an der Ortschaft vorbei, so lang ist das Teilstück, das laut Plan zum Schnittpunkt an die Haidter Straße geführt wird.

Hier soll sich die Verlängerung der Enoch-Widman-Straße anknüpfen. Im Zuge dieses Ausbaus wird auch eine neue Anbindung an die Hochschule geschaffen, damit die Wohngebiete vom Zielverkehr zum Campus entlastet werden. Wie Pischel im Bauausschuss auf Nachfrage der FAB-Fraktionsvorsitzenden Gudrun Bruns sagte, will die Stadtverwaltung Verfahren und Bau beider Projekte parallel vorantreiben. Es sei mit einer Bauzeit von etwa zehn Monaten zu rechnen.

Zur Verlängerung der Enoch-Widmann-Straße mit Anbindung an die Hochschule genügen je ein Satzungs- und Finanzierungsbeschluss des Stadtrates. Zurzeit ist man im Bauamt dabei, dafür einen Bebauungsplan aufzustellen. Baulastträger ist auch in diesem Fall die Stadt Hof. Wie teuer dieser Ausbau die Stadt kommt, ist noch fraglich.

Zahlen, Daten, Fakten
Die Gemeindeverbindungsstraße Jägersruh-Haidt führt vom Abzweig an der Staatsstraße 2192 Hof-Jägersruh etwa 250 Meter an Leimitz vorbei in S-förmigem Bogen zur Wilhelm-Maybach-Straße und schließt dort den Zulieferer-Park an.

Die Länge dieser neuen Ausbaustrecke: 1400 Meter. Entlang der Strecke ist ein Geh- und Radweg geplant.

Der Bau erfolgt in zwei Abschnitten: Der erste Streckenteil ist etwa 900 Meter lang bis Leimitz, zuzüglich 250 Meter Anbindung an den Schnittpunkt Haidter Straße. Dieser Straßenabschnitt ist aufgrund eines geplanten Brückenbauwerks kostenintensiver. Der zweite Bauabschnitt ist etwa 1200 Meter lang.

Baulastträger ist die Stadt Hof. Über die Kosten hat die Verwaltung nichts verlauten lassen.

Für den Bau neuer Straßen im Außenbereich ist ein Planfeststellungs-Verfahren nötig. Eingebunden in dieses Verfahren ist auch eine Anhörung der Träger öffentlicher Belange. Die entsprechenden Unterlagen werden noch 2011 bei der Regierung von Oberfranken eingereicht.

Die Stadt Hof hofft, dass der Planfeststellungsbeschluss bis Ende 2012 vorliegt. Noch sind auch nicht alle Grundstücksverhandlungen abgeschlossen.

Parallel zum Bau des ersten Abschnitts der Gemeindeverbindungsstraße Jägersruh-Haidt will die Stadt die Enoch-Widman-Straße bis zum Schnittpunkt Haidter Straße verlängern; im Zuge dessen ist eine neue Anbindung zur Hochschule geplant.

Notwendig dazu ist ein Bebauungsplan, der zurzeit aufgestellt wird. Dann muss der Stadtrat darüber entscheiden. Auch die Finanzierung steht noch aus.

Baulastträger dafür ist die Stadt Hof.

 

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