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Erschienen in der Frankenpost am 07.12.2011 

Langsam lässt die Außenfassade der neuen Hofer Freiheitshalle erkennen, was sie so besonders macht. Mit ihrer in Deutschland bislang einzigartigen Gestaltung soll sie ein echter Hingucker und ein neues Wahrzeichen der Saalestadt werden. Die Baukosten werden mittlerweile auf 36Millionen Euro geschätzt, zehn Millionen mehr als geplant. Fotos: Uwe Spörl (8) und Hermann Kauper (1)

Einigkeit unter den Auftraggebern

 

"Kostenexplosion bei der Sanierung" ist das Thema bei "Hof konkret" in der gut besetzten Bürgergesellschaft. 75 Minuten lang erklären die Vertreter der Hofer Politik, dass die Teuerung der Freiheitshalle nicht abzuwenden war.

 
 
Von Christoph Plass

 

Hof - Nur die gemeinsame Grundlage ist schwer zu definieren gewesen am Montagabend in der Hofer Bürgergesellschaft: Für die einen beginnt die Rechnung bei 14 Millionen Euro, für die anderen bei 25 Millionen, die nächsten sind ursprünglich von 21 Millionen ausgegangen, und wieder andere hatten gleich 30 Millionen auf ihrer Rechnung. Fest allerdings steht: Nach aktuellem Wissen soll die Generalsanierung der Freiheitshalle 35,9 Millionen Euro teuer werden. Doch egal, von welchen Ausgangswerten die Redner auf dem Podium ausgehen: Das Thema "Kostenexplosion bei der Sanierung" bei "Hof konkret - der Talk der VR-Bank" ist eines, bei dem sich die politischen Verantwortlichen ziemlich einig sind. Die großen Stadtratsfraktionen und die Verwaltung stehen voll zur Halle, auch wenn sie mehr kostet als geplant.

Frankenpost-Chefredakteur Hans Pirthauer und Frank Ebert, Redaktionsleiter von TVO, haben Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sowie die Vorsitzenden der Hofer Stadtratsfraktionen, Wolfgang Fleischer, CSU, Dr. Jürgen Adelt, SPD, und Gudrun Bruns, FAB, aufs Podium gebeten. Architekt Stefan Seemüller hatte sich verweigert. Unter den Anwesenden aber heißt die Devise Einigkeit: Die Situation ist, wie sie ist, und hätte man den Verlauf vorher gewusst, man hätte trotzdem gebaut.

Trotzdem fragen die beiden Moderatoren die Kommunalpolitiker nach den Verantwortlichkeiten im Ringen um die Halle und dem damit verbundenen Preiskampf: "Dem Stadtrat ist hier kein Vorwurf zu machen", sagt Harald Fichtner: Es sei nicht die Aufgabe eines ehrenamtlichen Gremiums, die Angaben eines Architekten nachzurechnen. Gleichwohl sei die Halle keine Nummer zu groß für Hof und die Entscheidungsträger.

Hier widerspricht FAB-Chefin Gudrun Bruns: "Wir brauchen einen externen Gutachter, schon allein, um eventuelle Regressansprüche vor Gericht gültig machen zu können." Die Freiheitshalle sei ein komplexer Bau mit 500 Gewerken, bei dem man schon lange ein unabhängiges Kostencontrolling hätte einführen müssen.
 

 

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