Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 07.12.2011 
 

 

1,5 Millionen Euro für den Betrieb

 
Hof - "Wenn die Stadt durch die Gewerbesteuer-Erhöhung eine Million Euro im Jahr mehr einnimmt, dann sind die Stadtschulden schon in 135 Jahren abgebaut." Was Moderator Frank Ebert im Scherz zu Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sagt, fußt auf einer spannenden Frage: Wie will die Stadt Hof die zusätzlichen Schulden zurückzahlen, die sie für die Sanierung der Freiheitshalle aufnehmen muss?

Auf 14 Millionen Euro - 37 Prozent des Gesamtbetrags - belaufen sich die derzeitigen Kredite für den Hallenbau. Binnen 22 Jahren, so erklärte vor Kurzem Oberbürgermeister Fichtner, sollen die geborgten Gelder zurückgezahlt sein. Die nötigen Mittel dafür will die Stadt durch eine Erhöhung der Gewerbesteuer einnehmen. Die soll im kommenden Jahr - bei gleichbleibender wirtschaftlicher Lage - gut 600 000 Euro mehr in die Stadtkasse spülen und im Jahr darauf bereits knapp 800 000 Euro, Tendenz steigend.

Die Abschreibung kommt, rein rechnerisch, zu den normalen Betriebskosten der Halle hinzu: "Wir kalkulieren mit den gleichen 700 000 Euro jährlichen Betriebskosten wie bei der alten Halle, plus die Abschreibungen, macht 1,5 Millionen Euro", rechnet Dr. Jürgen Adelt vor. Es gebe auch schon zahlreiche konkrete Anfragen von Veranstaltern für das erste halbe Jahr, betont Wolfgang Fleischer.

Per Video-Einspielung gibt Dieter Semmelmann, Geschäftsführer von Semmel-Concerts, einer der großen deutschen Veranstaltungsunternehmern, seine Einschätzung zur neuen Halle ab: Sie habe das Potenzial und die Kapazitäten, ein wichtiger Image- und Signalträger für die ganze Region zu werden. "Die Stadt setzt damit ein deutliches Zeichen."

Noch lange nicht in trockenen Tüchern sei allerdings die fristgerechte Fertigstellung, mahnt Gudrun Bruns: "Wir werden den Bauzeitenplan verlieren", sagt sie. Die aktuellen Arbeiten hinkten wieder hinter dem Plan hinterher.

Zu den Nacharbeiten rund um den Hallenbau gehört es nun zu den Aufgaben der Stadt, nicht nur eventuelle Baumängel zu erkennen und anzumahnen: Oberbürgermeister Fichtner hat dafür eine Hofer Rechtsanwaltskanzlei damit beauftragt, mögliche Ansprüche auf Schadenersatz gegenüber dem Architekten zu prüfen. "Einige Baumängel werden sich aber erst während des Betriebs zeigen", erklärt Wolfgang Fleischer. Der Hofer Stadtrat, das sagt Jürgen Adelt auf Anfrage von Moderator Hans Pirthauer, könne für die Kostenmehrung nicht belangt werden. cp

 

zurück zur Übersicht