Die Freiheitshalle ist auf
dem besten Weg, ein Tagungszentrum zu werden. Dafür bekommt auch der
Festsaal einen neuen Boden und verbesserte Sicherheitstechnik.
Von Christoph Plass
Hof - Jetzt
kann Bernd Gemeinhardt aus dem Vollen schöpfen. Immer, wenn er
Anfragen von Veranstaltern bekommt - und das ist oft der Fall in
diesen Tagen - zählt er auf, was er alles zu bieten hat:
Tagungsräume sind's, mit denen Gemeinhardt neuerdings wuchern kann,
Veranstaltungsräume für Versammlungen und Konzerte, Seminare und
Messen. Seine Spielwiese ist das ganze große Gelände zwischen
Nailaer und Ernst-Reuter-, zwischen Kulmbacher und Hans-Högn-Straße.
Denn während die Bauarbeiten an der neuen Hofer Freiheitshalle
laufen, koordiniert Bernd Gemeinhardt die ersten Termine für die
Zeit nach der Eröffnung. Und nicht nur das Große Haus (siehe Artikel
unten) ist bereits jetzt heiß begehrt bei Veranstaltern: Auch der
Festsaal gehört zu dem Komplettpaket, das gerade entsteht.
Im Moment bedecken staubige Splitter den Boden des Festsaals,
tiefe Furchen im grauen Beton zeugen von den jüngsten Arbeiten hier
drinnen: Im Dezember hatten Bauarbeiter damit begonnen, das
durchgetretene Parkett zu entfernen und den Estrich darunter gleich
mit. "Das Ganze hat sich in den vergangenen Jahren gewellt und
gehoben", erklärt Bernd Gemeinhardt. 15 Jahre alt war der Boden, und
dementsprechend beansprucht und zerkratzt. Zu den Arbeiten, die im
Festsaal selbst noch anstehen, gehören einige optische
Ausbesserungen der Seitenwände sowie eine Erneuerung der
Sicherheitstechnik. "Für den Brandschutz und für die Kettenzüge
unterhalb der Decke gelten mittlerweile einfach andere
Bestimmungen", sagt Peter Nürmberger, Fachbereichsleiter Kultur bei
der Stadt Hof. Die Veranstaltungstechnik im Festsaal aber bleibt,
wie sie ist: "Sie entspricht nach wie vor den Anforderungen",
erklärt Hallen-Chef Bernd Gemeinhardt. Und so hängen Strahler und
Leuchter mit Folie umwickelt über dem Geschehen.
Derweil der Saal sein Dasein als Baufläche fristet, arbeiten an
anderer Stelle fleißige Hände an der Einrichtung: Die Stühle und
Tische beispielsweise befinden sich seit der Schließung der Halle im
Mai 2009 in einem Lager - wo sie von den Hallen-Hausmeistern wieder
hergerichtet werden. "In diesen Tagen müssten die defekten
Stuhlbezüge vom Polsterer zurückkommen, alle anderen Arbeiten machen
unsere Leute selbst", sagt Gemeinhardt.
Wenn der neue Festsaal seine Türen öffnet, soll alles Alte wieder
glänzen. Mittlerweile steht auch der Eröffnungszeitraum fest: "Der
Saal öffnet gleichzeitig mit dem Rest der Halle", sagt
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner. Lange Zeit war auch die
Möglichkeit einer früheren Nutzung des Festsaals im Gespräch, sie
wurde aber nun endgültig verworfen. Zwar könnte man den Saal alleine
wohl früher für Konzerte öffnen. "Die Zuhörer müssten aber über die
Baustelle in den Saal kommen, es gäbe keine Garderobe und wohl nur
provisorische Toiletten", erklärt Kultur-Chef Peter Nürmberger.
Anstatt einer schrittweisen Eröffnung wolle man daher im Herbst 2012
ein großes Gesamtpaket. OB Harald Fichtner: "Allen auf der Baustelle
ist dieses Ziel bewusst und sie arbeiten engagiert darauf hin." |