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Erschienen in der Frankenpost am 02.12.2011 

Nun haben alle gut lachen: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner (rechts) und Marcus Traub, Geschäftsführer der fränkischen Volksfestwirt GmbH, setzen ihre Unterschriftenunter den Vertrag. Links im Bild Norbert Schuler, Prokurist der Volksfestwirt GmbH. Foto: HermannKauper

Hofer machen das Rennen

 

Festwirt des Jubiläums-Volksfestes wird ein Einheimischer sein: Gestern Mittag haben OB Dr. Harald Fichtner und Marcus Traub den Vertrag unterzeichnet.

 
 
Von Thomas Schuberth-Roth

 

Hof - Die Entscheidung ist bereits am Mittwochabend gefallen. Mehrheitlich hat sich der Marktbeirat in nichtöffentlicher Sitzung für die "fränkische Volksfestwirt GmbH" aus Hof ausgesprochen.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner nannte die Entscheidung vor Medienvertretern "mutig und richtig". Schließlich hat die Volksfestwirt GmbH um Geschäftsführer Marcus Traub und Prokurist Norbert Schuler als Festwirt keine Erfahrung vorzuweisen. Das Hofer Volksfest hat immerhin einen guten Ruf zu verlieren. Laut Schätzungen besuchten in den vergangenen Jahren jeweils 100 000 Menschen aller Altersgruppen und quer durch die Bevölkerungsschichten das Volksfest, das zu den größten Nordbayerns zählt.

Wohl auch deshalb hat die Stadt zuletzt auf diese Vertragsklausel gedrängt: Die Volksfestwirt GmbH verpflichtet sich danach, zunächst 2012 als Festwirt aufzutreten. Sind beide Partner zufrieden, kann eine Option auf weitere zwei Jahre bis 2014 gezogen werden. Laut Ausschreibung war sogar an eine Vergabe von "bis zu fünf Jahren" gedacht.

Fichtner unterstrich, warum er Neuem gegenüber aufgeschlossen ist: "Wenn ich Neues verhindere, dann verhindere ich Innovationen." Er freue sich, dass das 100. Volksfest wieder in heimischen Händen liegt.

Doch nicht die Tatsache, dass der heimische Bewerber möglicherweise mehr Sympathien genoss, gab den Ausschlag für den Zuschlag. Fichtner dankte ausdrücklich Stadtdirektor Franz Pischel und Bruno Waschke, Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verkehr, die die Verwaltungsvorlage für die Sitzung des Marktbeirats erarbeitet hatten. Pischel wies denn auch darauf hin, dass die Volksfestwirt GmbH "laut Bewertungsmatrix am besten abgeschnitten hatte". Das Defizit hinsichtlich der Erfahrung wurde wettgemacht durch die Höchstpunktzahlen für das vorgelegte Finanzierungskonzept und die Gestaltung des Festzeltes. Auch für die Vorschläge zur Aufstellung der Stände, der Beleuchtung und der Attraktionen gab es fast die maximale Punktzahl. Fichtner: "Diese objektiven Kriterien haben entschieden."

Marcus Traub dankte für das Vertrauen, das ihm und der Volksfestwirt GmbH "für diese Marathon-Aufgabe" entgegengebracht wurde. Seit Bekanntwerden der Bewerbung habe er breiten Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten. "Wir alle wissen", schloss er seine neun Mitgesellschafter ein, "dass viel von uns erwartet wird. Und wir werden das auch leisten."

Ohne im Detail auf das Konzept einzugehen, sagte Traub, dass man angesichts der Ausschreibung ohnehin "keine völlig neuen Wege" gehen könne. In der Nailaer Straße werde wie bisher ein großer Biergarten entstehen. Dazu plane man mit einem Zelt, das einem Stadl ähnlich sehe. Musikalisch setze man auf Gruppen aus der Region. Namen wollte er noch nicht nennen. "Wir können ja erst jetzt richtig loslegen. Erst mit dieser Vertragsunterschrift sind wir handlungsfähig."

Die Volksfestwirt GmbH hat in jedem Fall einen hohen selbst gesteckten Anspruch. Traub: "Es soll ein Fest von Hofern für die Hofer und die gesamte Region werden."

Nun haben alle gut lachen: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner (rechts) und Marcus Traub, Geschäftsführer der fränkischen Volksfestwirt GmbH, setzen ihre Unterschriften unter den Vertrag. Links im Bild Norbert Schuler, Prokurist der Volksfestwirt GmbH.
 

Die fränkische Volksfestwirt GmbH
Sie kommen aus Hof, Gattendorf und Leupoldsgrün, es sind Freunde und Bekannte - und alle eint vor allem eines: Die Liebe zum Hofer Volksfest. Genau aus diesem Grund haben sie sich im August zusammengefunden. Sie waren mit vielem während des Volksfestes im vergangenen Jahr nicht einverstanden. Das können wir auch - und besser, dachten sie sich. Und sie haben "Die fränkische Volksfestwirt GmbH" gegründet.

So wollten sie einer anfangs etwas spleenigen Idee eine ernst zu nehmende Basis verschaffen: Als GmbH mit Geschäftsführer Marcus Traub und Prokurist Norbert Schuler an der Spitze haben sie sich als Festwirt des Jubiläums-Volksfestes 2012 beworben.

Neben Traub und Schuler sind als Gesellschafter eingetragen: Björn Pausch, Andreas Walter, Peter Geilenkirchen, Roland Degel, Martin Matthes, Freddy Lonke, Robert Hass und Frank Pöhlmann.

 

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