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Erschienen in der Frankenpost am 24.11.2011 

In Spitzenzeiten können auf dem Silberberg bis zu 500 Container auf der von Pöhland angemieteten Fläche von etwa 20000Quadratmeter stehen. Foto: Spörl.

Container am Silberberg verschwinden

 

Der Lagerplatz an der Deponie ist früher Geschichte als geplant. Eine neuerliche Verlängerung der Genehmigung ist auf 30. Juni 2012 befristet.

 
 
Von Thomas Schuberth-Roth

 

Hof - Als ein "Signal an die Anwohner" will Dieter Puschert die Entscheidung des Bauausschusses verstanden wissen. Das Gremium hat - wie kurz berichtet - am Dienstag einstimmig den Beschluss gefasst, eine neuerliche Genehmigung für die Firma Pöhland Container-Logistik statt bis zum Jahresende 2012 nur bis Mitte des Jahres zu befristen.

Seit Ende 2007 nutzt die Spedition Pöhland neben der Deponie Silberberg ein knapp 20 000 Quadratmeter großes Areal als Lagerplatz für Container. Eigentümer der Fläche ist die Stadt Hof. In Spitzenzeiten türmen sich hier schon mal bis zu 500 Container, berichtet Ingo Röttger, Geschäftsführer der Firma Pöhland. Aktuell stünden etwa 300 Container dort. Den Beschluss des Bauausschusses wollte Röttger gestern auf Anfrage der Frankenpost nicht kommentieren.

Darüber, warum die Stadträte die Genehmigung statt der beantragten zwölf auf nur sechs Monate befristeten, wollte er nicht spekulieren. Eines jedoch wollte er festgehalten wissen: "Wir halten uns an die vorgegebene Betriebszeit und stehen im Dialog mit den Anwohnern." Von neuerlichen Beschwerden wisse er nichts.

Tatsächlich gab es früher immer wieder Klagen über Lärmbelästigungen. Anwohner kritisierten, dass vor allem in den Sommermonaten die vereinbarte Betriebszeit von 6 bis 20 Uhr auch schon mal um Stunden überschritten worden sei. In einer Bürgerversammlung stellten sich vor mehr als einem Jahr Vertreter der Stadtverwaltung und der Firma Pöhland Anliegern und Mitgliedern der Siedlergemeinschaft Silberberg sowie Neuhof im Heim des ATS Hof-West. Der Gedankenaustausch, erinnert sich Puschert, habe auf allen Seiten Verständnis geweckt für die jeweilige Situation des anderen.

Dieter Puschert ist gewissermaßen in Doppelfunktion in das Geschehen am Silberberg involviert. Zum einen als Betroffener - auch wenn er nicht in unmittelbarer Nähe des Container-Lagerplatzes wohnt, so ist er doch oft erster Ansprechpartner seiner Freunde von der Siedlergemeinschaft Silberberg -, zum anderen als Stadtrat und Mitglied des Bauausschusses. Puschert: "Die von unserer CSU-Fraktion während der Sitzung eingebrachte Anregung, die befristete Genehmigung auf sechs Monate zu verkürzen, fand sofort die parteiübergreifende Unterstützung aller anderen Ausschussmitglieder."

Schließlich geht es laut Puschert um ein "Zeichen der Zuversicht, dass die Verhandlungen um das Güterverkehrs-Zentrum (GVZ) am Bahnhof nun in der Endphase sind".

Übergangslösung
Der Container-Lagerplatz war von Anfang an nur als Übergangslösung gedacht. Die Firma Pöhland suchte händeringend nach Flächen, weil sie am Container-Umschlagplatz am Bahnhof längst an Grenzen gestoßen war.

Die angedachte Kapazitätserweiterung beinhaltete fast zwangsläufig einen Ausbau des Umschlagplatzes zum GVZ. Wider Erwarten zog sich die Erweiterung der Lagerfläche des Container-Umschlagplatzes am Bahnhof länger hin als ursprünglich geplant. Immer wieder stockten die Grundstücksverhandlungen mit der Bahn. Mittlerweile gehört das 100 000 Quadratmeter große Areal der Stadt Hof.

Die straßenbauliche Infrastruktur mit der Zufahrt rund um die Hans-Böckler-Straße und die Wunsiedler Straße ist ebenfalls so gut wie abgeschlossen. Aktuell wird angeblich der Erbpachtzins verhandelt, den die Spedition über 20 Jahre an die Stadt zahlen soll.

 

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