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Erschienen in der Frankenpost am 23.11.2011 

Sieben Lkw, vier Unimogs, ein Radlader und fünf Schmalspurfahrzeuge stehen bereit für den Winter. Foto: Spörl

Stadt ordnet Winterdienst neu

 Nach den chaotischen Zuständen nach dem Wintereinbruch im Vorjahr haben viele Hofer den städtischen Räumdienst kritisiert. In diesem Winter soll es besser werden.

 Von Patrick Gödde

 In der vergangenen kalten Jahreszeit kam der Winter früh und heftig. Die verschneiten und vereisten Straßen wurden zu Rutschbahnen, und die Mitarbeiter des Bauhofs hatten alle Hände voll zu tun, um die wichtigsten Straßen von den Schneemassen zu befreien. Vielen Bürgern war das nicht genug, sie beschwerten sich, dass nicht genug getan wurde. Während die Stadt einerseits auf die Grenzen des Möglichen hinweist, sieht sie andererseits auch echten Handlungsbedarf. Daher gibt es für den ins Haus stehenden Wintereinbruch eine Neustrukturierung des Winterdienstes. „Im Rahmen der Neuordnung geht es vor allem darum, kürzere Entscheidungswege zu schaffen, um schnellere Entscheidungen treffen zu können“, erklärt Rainer Krauß, Pressesprecher der Stadt Hof. Damit soll auch ein flexibleres Eingreifen der Mitarbeiter des Bauhofs im Falle eines schnellen und heftigen Wintereinbruchs möglich sein. Bisher war der Bauhof der Stadt noch dem Tiefbauamt angegliedert. Vom 1. Januar an soll der Bauhof zu einem eigenen Fachbereich werden. Rainer Krauß unterstreicht, dass dies nicht als direkte Reaktion auf den vergangenen Winter geschieht, sondern aus verschiedenen Gründen sinnvoll sei. Krauß verkauft die Neuordnung nicht als den ultimativen Heilsbringer gegen die Schneemassen: „Es ist klar, dass auch im nächsten Winter und speziell bei starkem Schneefall nicht alle Wünsche der Bevölkerung erfüllt werden können. Wir können die Natur glücklicherweise nicht völlig ausschalten“, sagt Rainer Krauß weiter. Priorität im Rahmen der Schneeräumung hätten weiterhin Hauptstraßen, Straßen mit Steigungen und Kreuzungsbereiche. Dass dabei Nebenstraßen auch mal über einen längeren Zeitraum nicht geräumt werden können, liege laut Rainer Krauß in der Natur der Sache. Er schildert auch, wie der Winterdienst abläuft. Angenommen, es sind Niederschläge angesagt, dann werden die Fahrer, die für den Winterdienst eingeteilt sind, auf Rufbereitschaft gesetzt. „Je nach Witterung führt der zuständige Bereitschaftsmeister zwischen 2 Uhr und 4 Uhr morgens Kontrollfahrten durch und alarmiert die Fahrer“, erklärt der Stadtpressesprecher. Die Fahrer rücken dann in der Regel von 4 Uhr an auf den geplanten Routen aus. Priorität haben dabei die erwähnten Hauptverkehrsstraßen und Gefällestrecken, aber auch die Routen der Busse. Von 6 Uhr an sind dann die Mitarbeiter unterwegs, die per Hand die Gehwege streuen. Gleichzeitig sind die Schmalspurfahrzeuge im Einsatz, um die Gehwege, Bushaltestellen und Übergänge zu sichern. Die Fahrer, die von 4 Uhr an im Einsatz sind, werden gegen Mittag von der Nachmittagsschicht abgelöst. Die ist dann, wenn es weitere Niederschläge erforderlich machen, bis in die späten Abendstunden unterwegs, um zu räumen.

Hoffen auf milden Winter

 Ein Winter wie der vergangene würde die Stadt erneut hart treffen, wie Rainer Krauß sagt. Doch: „Der letzte Winter ist nicht die Regel.“ Auch die damals benötigten Mengen an Streumaterial sind nicht der normale Rahmen. Im vergangenen Winter waren die Salzlager zwar schon arg geplündert, doch „das Salz ist uns nie ausgegangen“, blickt Rainer Krauß zurück. Man müsse sich jetzt nicht „auf Verdacht“ auf einen superharten Winter mit großen Mengen Streusalz eindecken. Der letzte Winter brachte Schneehöhen von bis zu 60 Zentimetern. „Das war zwar einerseits schön, aber man freute sich dann auch, wenn man endlich kein Weiß mehr gesehen hat“, gibt Rainer Krauß zu.

 

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