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Erschienen in der Frankenpost am 19.11.2011 
 

 

Straße in der Warteschleife

 

Weit gediehen sind die Pläne für den Ausbau der Staatsstraße 2192 von Hof nach Jägersruh. Aber wann es losgeht mit den Arbeiten, steht noch nicht fest.

 
 
Von Sabine Gebhardt

 

Hof - 1,7 Kilometer lang ist das Stück der Staatsstraße 2192 zwischen dem Ortsausgang von Hof und dem Ortsteil Jägersruh, das bald neu gebaut werden wird. Zuständig ist das Staatliche Bauamt in Bayreuth, dessen Leiter Kurt Schnabel bezeichnet den Planungsstand als "erfreulich und komfortabel", wesentliche Schritte seien bereits getan.

Hohe Dringlichkeit

Der Planfeststellungs-Beschluss der Regierung von Oberfranken liegt seit Mai vor und hat Rechtskraft. Im Ausbauplan der bayerischen Staatsregierung steht dieses Stück Straße in Oberfranken in der höchstmöglichen Dringlichkeitsstufe. Somit besteht Baurecht. Aber damit sind keineswegs alle Voraussetzungen erfüllt, wie der Amtsleiter erläutert. Zwei wesentliche Voraussetzungen fehlen noch. So kann das Bauamt erst in dieser Phase der Planung mit den Grundstücks-Verhandlungen beginnen. Es geht um rund 25 betroffene Grundstücks-Eigentümer.

Die zweite Voraussetzung, die noch nicht erfüllt ist, ist die Finanzierung. Die Einstufung in die höchste Priorität besage lediglich, dass gebaut werden wird. "Das heißt aber nicht, dass damit schon das Geld bereitstehen würde", betont Schnabel. Ihm zufolge muss das Bauamt seine Projekte in dem Finanzrahmen unterbringen, den es zur Verfügung gestellt bekommt. Das heißt, dass begonnene Projekte erst fertig gestellt und abfinanziert werden müssen, bevor es an das nächste gehen kann. So hänge es nun davon ab, welcher Betrag dem Bauamt 2012 zur Verfügung steht. So gibt Schnabel keine Prognose, wann mit dem Projekt Hof-Jägersruh begonnen werden kann. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, könne es gleich losgehen.

Im Ausbauplan ist zwar von einem Ausbau der Straße die Rede, tatsächlich aber wird es ein Neubau. Die jetzige Straße bleibe, werde etwas zurückgebaut und stehe dann für landwirtschaftlichen Verkehr, Radfahrer und Fußgänger zur Verfügung. Die neue Straße entsteht nördlich der jetzigen und wird 6,50 Meter breit.

Soweit es die Planungen des Staatlichen Bauamtes angeht, sind die Dinge klar. Aber der Neubau der Straße zwischen Hof und Jägersruh berührt ein anderes Bauprojekt, und dafür ist die Stadt Hof zuständig. Es geht um eine Querverbindung zwischen der B 173 und der Straße Hof-Jägersruh, inklusive einer Ortsumgehung von Leimitz. Diese Querverbindung braucht eine Einmündung in die Straße Hof-Jägersruh. "Die Stadt Hof hat das Bauamt gebeten, diese Verlegungsoption bei den Planungen zu berücksichtigen und das haben wir getan", erklärt der Leiter des Staatlichen Bauamtes Bayreuth.

Stadt ist am Zug

Allerdings sei die Stadt Hof in ihren Planungen noch nicht so weit wie das Bauamt. Der Planfeststellungsantrag steht noch aus; die Stadt habe noch kein Baurecht und müsse die Finanzierung klären. Aus dem Bauamt der Stadt war zu erfahren, dass zu diesem Projekt noch Entscheidungen im Bauausschuss sowie im Stadtrat anstehen.

"Wenn die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sind und die Finanzierung für die Staatsstraße steht, müssen wir mit der Stadt Hof kurzfristig klären, ob die beiden Projekte unabhängig voneinander laufen und Bayern mit dem Bauen beginnt oder wartet, bis Hof ein Baurecht hat", sagt Schnabel. Er weist auch darauf hin, dass die Stadt Hof sich an den Kosten für den Bau der Straße Hof-Jägersruh beteiligen müsse, mit rund einer halben Million Euro. "Diesen Kostenanteil muss die Stadt tragen, auch wenn wir unsere Straße vorzeitig realisieren".

 

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