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Erschienen in der Frankenpost am 18.11.2011 

Staatssekretär Markus Sackmann hatte auch abseits des Rednerpultes einiges mit Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zu bereden. Fotos: Spörl

Netzwerk für Jugendliche

 

Mit viel Unterstützung aus München startet in Hof ein Modellprojekt. Es soll Jugendlichen den Weg in den Beruf ebnen. Das Stichwort für das Vorhaben ist Vernetzung.

 
 
Von Patrick Gödde
Hof - Voll besetzt ist der Große Sitzungssaal im Rathaus, das Interesse ist groß: Als eine von drei Städten in ganz Bayern hat die Staatsregierung Hof als Modellregion für den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit ausgewählt. Markus Sackmann, Staatssekretär im bayerischen Arbeitsministerium, und Klaus Beier von der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit Bayern sind gekommen, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner den Startschuss für das Projekt "Fit für die Zukunft - Chancen für alle jungen Menschen in Bayern" zu geben.

Ehrgeizig geben sich die Redner - vom Staatssekretär über den Oberbürgermeister und den Landrat bis hin zum Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hof, Sebastian Peine. Man sei in Hof und Oberfranken in Sachen Jugendarbeitslosigkeit zwar bereits besser als der Bundesschnitt, um die Quote Gesamtbayerns zu erreichen, fehle aber noch einiges. "Gut, aber nicht gut genug" - so lautet der Tenor der Redner. Runter bis auf die Fluktuations-Arbeitslosigkeit wolle man die Quote drücken. Die verstärkte Nutzung des bereits bestehenden Netzwerks aus Agentur für Arbeit, Stadt und Kreis, Schulen und Verbänden solle dabei an erster Stelle stehen. Die Ausgangslage für das Projekt bildet eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent bei jungen Menschen bis 25 Jahren. Mit 2,4 Prozent für Gesamtbayern liegt der Abstand bei 1,1 Prozentpunkten. "Aber: Hof holt auf", sagt Sebastian Peine.

Niemand fallen lassen

"Gut reicht uns nicht", betont Klaus Beier. Wie die anderen Redner unterstreicht er, dass man bei der schulischen Qualifikation der Jugendlichen ansetzen müsse. Ohne Schulabschluss sänken die Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Ein Hauptaugenmerk will die Stadt Hof auf ihre Jugendwerkstatt richten (siehe nebenstehenden Artikel).

"Wir dürfen niemanden fallen lassen und müssen aus jedem das Beste herauskitzeln", stellt Staatssekretär Sackmann heraus. Landrat Bernd Hering sicherte die Unterstützung der Kreisverwaltung zu. Außer dem Fokus auf der Jugendwerkstatt und der engeren Vernetzung bleiben die konkreten Ansätze für das Modellprojekt noch recht vage. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner aber sagt: "Uns wird etwas einfallen."

Im Bundesvergleich weit vorne
Nicht alle Regionen Deutschlands haben einen Überblick über die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen. In Bayern ist das anders. Sebastian Peine legte aktuelle Zahlen für den Agenturbezirk Hof vom Oktober dieses Jahres vor; die Zahlen schließen auch den Landkreis Wunsiedel mit ein. Demnach liegt die Zahl der jungen Arbeitslosen bis 25 Jahre derzeit bei 3,5 Prozent. Vor zwei Jahren im Oktober lag die Quote noch bei 4,7 Prozent, vor Jahresfrist bei 3,9 Prozent. Die absolute Zahl der jugendlichen Arbeitslosen seit 2005 ist von 1798 auf nunmehr 442 gesunken. In Gesamtbayern liegt die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit bei 2,4 Prozent, sie ist damit innerhalb von zwei Jahren um 1,5 Prozentpunkte gefallen. In der Bundesrepublik liegt die Jugendarbeitslosigkeit derzeit bei 5,3 Prozent. Im Oktober 2009 waren es sogar noch 7,0 Prozent.

Peine betonte, man solle besonders bei Jugendlichen ansetzen, die mehr als drei Monate ohne Arbeit seien. Das sind derzeit 91 junge Menschen im Agenturbezirk Hof.

 

 

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