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Erschienen in der Frankenpost am 10.11.2011 
 

 

Miete geht an ominöse Firma in Luxemburg

 Drei Mieter halten dem ehemaligen Zentralkauf noch die Treue. Das Reisebüro Otto, die Reinigung Franz und der Imbiss der Familie Pabstmann aus Oberkotzau. Sie alle verfolgen gespannt das Hickhack um die Zukunft der seit 2007 weitgehend ungenutzten Immobilie. Sorgen um ihre Existenz im Falle eines Abrisses machen sie sich nicht. Die Betreiber meinen unisono: „Da wird sich in den nächsten Jahren eh nicht viel tun.“ Maximilian Otto-Wolf hat keinen Grund zur Klage, das Reisebüro am Busbahnhof läuft gut. Trotzdem zieht er einen Umzug ernsthaft in Erwägung: „Es ist natürlich nicht optimal, dass hier nichts vorangeht. Wenn die Immobilie nicht entwickelt wird, werden wir uns woanders umsehen.“

 Falsche Hoffnung geweckt

  Das Hofer Reiseunternehmen gehört zu den Mietern der ersten Stunde, ebenso wie die Textilreinigung daneben. Der jetzige Besitzer Wilhelm Franz hat die Reinigung 2000 übernommen. Er erzählt: Am 1. September 2009 mussten alle Mieter neue Verträge unterzeichnen, dabei hätten die Stadt Hof und die Eigentümer den Anschein erweckt, dass eine neue Nutzung des Zentralkaufs kurz vor dem Abschluss stehe. Der „Supermarkt der Generationen“, der dann in der Christoph-Klauß-Straße gebaut wurde, sollte dort entstehen. Franz hatte sich in seinem Vertrag noch eine Klausel einbauen lassen, dass er während der Umbauarbeiten nur die halbe Miete bezahlen muss. Monate später bekam er jedoch eine Mahnung, er solle den Eigentümern, die volle Miete überweisen, da die Umbauarbeiten ja nie begonnen hätten. Daraufhin nahm sich Wilhelm Franz einen Anwalt. Es kam zum Prozess, man einigte sich auf einen Vergleich. Seine Miete überweist Wilhelm Franz, wie die anderen Mieter auch, an eine Firma aus Luxemburg – mit einem Konto in Zwickau. Franz recherchierte auf eigene Faust und reiste nach eigener Auskunft nach Luxemburg zur angegebenen Adresse der Firma. „Dort stand ich vor einem Gebäude mit rund 200 Namen an Briefkästen. Eine Firma mit Menschen, die dort arbeiten, fand ich jedenfalls nicht.“ ire

 

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