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Erschienen in der Frankenpost am 02.02.2011 

Die Interviewer müssen an vielen Türen klingeln, um verlässliche Daten über die Bürger zu sammeln. Fotos: dpa

Behörden wissen nicht alles

 
Einwohnermeldeämter können den Statistikern viele Daten liefern. Aber diese sind nicht immer zuverlässig.

Hof - Wer im Mai den Fragebogen zum "Zensus 2011" in die Hände bekommt, wird sich vermutlich wundern. Denn über viele Angaben verfügen die Behörden schon - wer im Einwohnermeldeamt alles ordnungsgemäß ausgefüllt hat, weiß das. Doch das haben eben nicht alle getan - es gibt erfahrungsgemäß große Lücken in den Listen.

Im Grunde genommen sind die direkten Befragungen in den Haushalten gar nicht die Quelle Nummer eins der Zählung. Das sind die erfassten Behördendaten, daher handelt es sich um einen sogenannten registergestützen Zensus. Dennoch mehr als eine Million Menschen bundesweit mit Fragebögen aufzusuchen, hat nach Angaben des Landesamtes für Statistik seinen Sinn darin, die erfahrungsgemäß fehlerhaften Daten der Ämter zu korrigieren. Ungenau sind die meist deswegen, weil sich Bürger nicht an- oder abmelden, wenn sie den Wohnort wechseln. Gehäuft hat sich dieser so entstandene Fehler sehr wahrscheinlich nach den großen inländischen Wanderungsbewegungen nach der Wiedervereinigung - die letzte Volkszählung datiert von 1987.

Gänzlich neue Erkenntnisse erhoffen sich die Statistiker durch die Fragebögen von Angaben, die bislang nicht erfasst sind. Dabei geht es unter anderem um den Beruf, den Bildungsstand, den Arbeitsort, den Migrationshintergrund.

Mit dem Zensus verbunden ist auch noch eine Befragung zu Gebäuden und Wohnungen, die im Herbst gestartet werden soll. In diesem Fall wird das Landesamt aber zentral Fragebögen an die jeweiligen Eigentümer verschicken. hawe

 

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