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Erschienen in der Frankenpost am 05.11.2011 
 

 

140 Lkw zu viel auf der Hauptachse

 

Die Stadt Hof will Mautflüchtlingen den Kampf ansagen. Von 25 000 Fahrzeugen, die täglich die Ernst-Reuter-Straße befahren, sind genau 142 schwerer als zwölf Tonnen.

 
Hof - In einem Zeitraum von 24 Stunden sind auf der Hofer Ernst-Reuter-Straße mehr als 25 000 Fahrzeuge unterwegs. Das hat eine Zählung von vor drei Jahren auf Höhe der Blücherbrücke ergeben. Welche Teile des gesamten Verkehrsaufkommens Schwerverkehr sind, hängt von der Definition des Wortes ab, erklärt auf Anfrage Matthias Wilfert aus dem städtischen Ordnungsamt. Denn im Kampf der Stadt gegen unnötigen Schwerlastverkehr müssen zunächst alle Beteiligten die gleichen Begriffe zugrunde legen.

In der Zählung aus dem Jahr 2008, die im Rahmen des damaligen Generalverkehrsplans in Auftrag gegeben worden war, gelten alle Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 2,8 Tonnen als "Schwerverkehr". Laut Zählung donnerten binnen 24 Stunden 2150 derartige Fahrzeuge über die Hofer Hauptachse. Die Zählung aus dem Jahr 2011, die auch Basis des Frankenpost-Berichts vom Freitag war, definiert die Kraftfahrzeugklassen anders: Sie ordnet erst Fahrzeuge ab einem Gewicht von 7,5 Tonnen als "Schwerverkehr" ein. Dementsprechend kleiner fällt die Zahl aus, die die Ernst-Reuter-Straße täglich befährt: 284 solche Fahrzeuge hat die Stadt gezählt. Wilfert: "Bei den anderen Fahrzeugen handelt es sich um Kleintransporter und Klein-Lkw."

Abkürzung

Die Stadt Hof möchte, wie berichtet, eine Sperrung der Ernst-Reuter-Straße für Schwerverkehr einrichten, der die Strecke nur als Durchfahrt nutzt - der also nicht Hof als Ziel oder Ausgangspunkt hat. "Jeder, der in Hof ein Anliegen hat, soll nicht behindert werden, und keinesfalls soll die heimische Wirtschaft geschädigt werden", betont Wilfert. Der Stadt geht es um all die auswärtigen Lkw-Fahrer, die die Strecke durch die Stadt als Abkürzung nutzen, um Kilometer und Maut zu sparen.

Ein Durchfahrtverbot würde allerdings auch nicht für alle 284 als "Schwerverkehr" definierten Lkw gelten: Nur die Hälfte davon, genauer 142 Fahrzeuge, rollt mit einem Gewicht von mehr als zwölf Tonnen über die Straße. Erst ab zwölf Tonnen muss ein Lkw auf einer deutschen Autobahn Maut bezahlen. Diese 142, die hochgerechnet in 24 Stunden die Ernst-Reuter-Straße befahren, möchte die Stadt nur noch dann auf die Achse lassen, wenn sie auch tatsächlich ein Anliegen hier haben. cp

 

 

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