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Erschienen in der Frankenpost am 06.10.2011 
 

 

Zwei Bewerber stehen fest

 

Die Vorbereitungen zur Oberbürgermeisterwahl 2012 gehen in eine neue Runde: Heute, Donnerstag, nominiert die Hofer CSU Dr. Harald Fichtner als Kandidaten. "Es geht voran" lautet sein Motto. SPD-Kandidatin Eva Döhla wirbt derweil für ein "besseres Miteinander".

 
 
Von Christoph Plass

 

Hof - Nach dem heutigen Abend bekommen die Hofer Wahlberechtigten erst wirklich die Wahl. Wenn der CSU-Kreisverband Hof-Stadt heute seine Kreisvertreterversammlung im Hotel Falter beendet hat, steht ein zweiter Kandidat auf der Liste für die Oberbürgermeisterwahl im März: Dr. Harald Fichtner wird sich um eine zweite Amtszeit bewerben. Eva Döhla hatte ihre Kandidatur für die SPD bereits im Juni vergangenen Jahres bekannt gegeben, im Januar haben die Hofer Sozialdemokraten sie offiziell nominiert. Auch die FAB wollen einen Kandidaten ins Rennen schicken, innerhalb der anderen Parteien laufen noch die Diskussionen über eine Wahl-Beteiligung (siehe Artikel rechts).

Dass er sich erst zu diesem späten Zeitpunkt zur Wiederwahl stellt, hänge mit seiner Position zusammen, erklärt auf Anfrage Dr. Harald Fichtner. Die Nominierung aus dem Amt heraus erlaube eher den späten Gang in die Öffentlichkeit. "Der Partei und mir war aber schon lange klar, dass ich mich wieder bewerbe", sagt der 45-Jährige.

"Es geht voran - Hof hat Zukunft" ist seine Rede überschrieben, die er heute Abend im Gasthof Falter halten möchte. Die Ansprache, so sagt er, soll in Teilen auch aus einer Bilanz der vergangenen fünf Jahre bestehen. Sie wird unter anderem die vielen baulichen Investitionen im Stadtgebiet benennen sowie das breite Netzwerk, auf dem die Politik der vergangenen Jahre beruhe. Mit Unterstützung der Abgeordneten aus München, Berlin und Brüssel habe man beispielsweise Freiheitshalle und Güterverkehrszentrum auf den Weg gebracht oder die Hofer Rindfleischwurst als geschützte Marke etabliert. Und auch sonst habe sich einiges getan in der Stadt, sagt Fichtner: Die Arbeitslosenzahlen befänden sich auf einem historischen Tiefstand, in diesem Semester habe Hof erstmals mehr als 4000 Studenten in der Stadt, das Stadtmarketing habe einen Imagewechsel für Hof herbeiführen können und die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung greife mittlerweile.

Zu den großen Aufgaben der kommenden Jahre zählt Fichtner die Bereiche Straßenbau und -unterhalt, die Bildung und das Thema Wohnraum: "Seit 15 Jahren ist kaum neuer privater Wohnraum in der Stadt entstanden. Dabei wird der dringend gebraucht: Im September zum Beispiel hatte die Stadt 100 mehr Zuzüge als Wegzüge."

Die Bildungspolitik, Migration, der ÖPNV, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die erneuerbaren Energien stehen derweil ganz oben auf der Agenda von SPD-Kandidatin Eva Döhla. Seit Anfang des Jahres ist sie als Anwärterin auf das höchste Amt der Stadt nominiert, "und in dieser Zeit habe ich viel mitbekommen", erklärt sie. Das Interesse an ihrer Person und an der Möglichkeit eines Machtwechsels im Rathaus sei groß, sagt die 39-Jährige. In den vergangenen Monaten habe sie sich viel mit den Hofern unterhalten - im Rahmen ihrer Reihe "Hofer Zukunftsgespräche", am "Roten Grill" oder in der zufälligen Begegnung.

"Besser miteinander" lautet ihr Motto: "weil ich glaube, dass da in Hof vielleicht etwas Nachholbedarf besteht", sagt sie. Viele Probleme der Stadt seien bekannt - auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten wolle sie andere Wege einschlagen als die bisher praktizierten: "Ich halte es für sinnvoll und kreativ, über den Tellerrand hinauszublicken", erklärt sie. Man könne viel von anderen Regionen lernen und auch von den eigenen Bürgern, wenn man sie nur ernst nehme. Die kommenden Monate gelte es für sie, noch mehr Kontakte zu knüpfen. "Und zu sehen, was den Nerv der Hofer trifft." Das ist die Kunst, die alle Kandidaten beherrschen müssen.

Die OB-Wahl

Termin: 11. März 2012

Wahlberechtigte: ca. 36 100 Gemeindebürger

Wahlmöglichkeiten: 52 Wahllokale, sechs Briefwahlbezirke


 
Nominierungs-Modalitäten
Bevor am 11. März 2012 die Hofer wählen dürfen, gilt es, für die Kandidaten, einiges zu beachten. Die Zeitspanne, in der Vorschläge für Kandidaten beim Wahlleiter eingehen können, reicht vom 11. Dezember 2010 bis zum 53. Tag vor der Wahl - in diesem Fall bis zum 18. Januar 2012.

 

Wahlleiter wird, wie schon bei den vergangenen Wahlen auch, Gerhard Weiß aus dem Bürgerzentrum werden. Er wird in den kommenden Wochen im Rahmen einer öffentlichen Bekanntmachung dazu aufrufen, die Kandidaten verbindlich zu nominieren. Das muss im Zeitraum vom 13. Dezember bis zum 15. Januar geschehen. Wenn die Kandidatenliste steht, sind am 11. März die Bürger am Zug: In 52 Wahllokalen und sechs Briefwahlbezirken (wie zur jüngsten Bundestagswahl) dürfen dann geschätzt 36 100 Hofer ihre Stimme abgeben. Das sind mehr als zur Bundestagswahl: Bei kommunalen Wahlen - wie letztmals bei der Abstimmung über den "Hofer Himmel" - haben alle "Gemeindebürger" das Wahlrecht. Dazu zählen nicht nur die deutschstämmigen Hofer, sondern auch alle EU-Bürger, die in Hof ihren Erstwohnsitz haben. Nach derzeitigem Stand sind das 1104 Personen.

 

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