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Erschienen in der Frankenpost am 01.10.2011 
 

 

Neue Ideen für Pestalozziplatz

 

Der Generalverkehrsplan erhält in den kommenden zwei Wochen noch den Feinschliff. Die Räte sehen bis zum Beschluss noch Diskussionsbedarf.

 
 
Von Jan Fischer

 

Hof - Der Generalverkehrsplan für die Stadt Hof nimmt konkrete Formen an. In der Stadtratssitzung am Freitag stellte Ulrich Noßwitz von der Ingenieurgesellschaft Dr. Brenner den aktuellen Stand der Expertise vor. Das Papier geht nun ein letztes Mal in die Fraktionen - der endgültige Beschluss des Plans ist für den 14. Oktober anberaumt.

Es war nicht die erste Präsentation des Gutachters; deshalb waren die meisten Ergebnisse nichts Neues für die Räte. Einmal jedoch ging ein Raunen durchs Gremium: Noßwitz stellte neue Ideen für den Pestalozziplatz vor. Nach seinen Worten könnte dort ein Kreisverkehr positive Effekte bringen. Der Referent erinnerte daran, dass es einen solchen "Kreisel" an gleicher Stelle schon vor Jahrzehnten gegeben habe. Eine schrittweise Aufwertung des Straßenraums schlagen die Experten auch für den Bereich zwischen Ludwigstraße und Oberem Tor, für den Sonnenplatz und den Bahnhofsplatz vor.

Ulrich Noßwitz und seine Kollegen arbeiteten im Generalverkehrsplan ferner Hofer Besonderheiten heraus. So legen die Hofer nur zwei Prozent aller Wege per Fahrrad zurück - ein geringer Anteil am Gesamtverkehr im Vergleich zu anderen Städten. In der Nutzung des Rades und des Busses und beim Fußgängerverkehr sieht der Fachmann "viel Luft nach oben". Das Radwegenetz bezeichnete er als "untergepflegt". Dabei sei es durchaus möglich, in einigen Straßen Geh- und Radwege anzulegen. Zur Infrastruktur müsse ein Marketing kommen, das die Vorteile für Radfahrer in Hof herausstelle.

Ein sehr buntes Bild zeigte der Gutachter von den Parkplätzen in der Innenstadt. Die unterschiedliche Bewirtschaftung der Stellflächen sei für Besucher oft schwer verständlich. Und auch hier liege Potenzial brach: Die drei Parkhäuser seien - ebenso wie gute zentrumsnahe Parkplätze - nicht ausgelastet.

Schließlich wagte Ulrich Noßwitz einen Blick in die Zukunft. Denn im Gutachten steht, dass an mehr als 80 Prozent der Tage eine Person weniger als 40 Kilometer zurücklegt. Damit verbunden ist eine Zielgruppe für Elektroautos. In einem Mobilitätskonzept könnte die Stadt fixieren, wie sie sich in diesem Bereich langfristig aufstellen will. Stichpunkte sind Car-Sharing, E-Bikes und Umrüstung des städtischen Fuhrparks.

Jochen Ulshöfer, CSU, erkannte im Prozedere für den Plan jede Menge Bürgerbeteiligung. Rainer Kellner, SPD, sieht noch Diskussionsbedarf für den Bauausschuss; vor allem die Planung für die Ludwigstraße und den Pestalozziplatz müsse auf den Prüfstand. Gudrun Bruns, FAB, bat um einen Kostenvergleich zwischen Kreisverkehr und Ampel-Lösung.

 

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